Kapitel 37

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Ich wollte schreien, ihm klarmachen, dass ich seine Lüge nie glauben würde, doch in dem Moment schoss mir eine Erinnerung in den Kopf. Ich hatte an einen Baum gelehnt in einem Wald gesessen und in der Ferne hatte sich eine Burg erhoben. Mein Bauch hatte furchtbar geschmerzt und als ich hinabgesehen hatte, hatte ich ein Schwert erblickt, das in mir gesteckt hatte und auf meinem dunkelblauen Kleid hatte sich ein Blutfleck ausgebreitet. Wir hatten seit unserer Geburt gewusst, dass wir Engel waren, unsere Eltern hatten es nie vor uns geheim gehalten. Sie hatten es vor niemandem geheim halten müssen, da besondere Wesen und Menschen friedlich Seite an Seite gelebt hatten. Daher hatte ich auch gewusst, dass ich nun sterben würde, obwohl ich ein Engel war. Als ich dumpfe Schritte auf dem Gras vernommen hatte, hatte ich schwach meinen Kopf gehoben und einen Ritter entdeckt. "Ich hab's dir gesagt, Prinzessin, du und deine Familie, ihr werdet sterben. Deine Eltern sind tot und du liegst im Sterben", hatte Seonghwa gesagt, wobei seine Stimme bedrohlich geklungen hatte, doch an seinem Gesichtsausdruck konnte ich mich nicht erinnern. Ich weinte, weil ich verletzt war und weil ich den Schmerz des Schwertes in meinem Körper zu spüren glaubte. 'Wie hab' ich überlebt?', fragte ich mich. "Das, meine Süße, hast du mir zu verdanken", lobte er sich selbst "Ich bin schnell zu dir gekommen und hab' dich mit einem Kuss gerettet!" Er hatte recht, ich erinnerte mich an einen Kuss, seine Lippen hatten sich unglaublich weich angefühlt, während ich mein Blut geschmeckt hatte. Tröstend umarmte mich Miso von der Seite und sah dann zu Gabriel. Mit zitternder Stimme, die so klang als wollte sie es vor allem sich selbst einreden, erklärte sie: "Aber d-die anderen sind unsere Freunde!" "Sie sind die Bösen, die sind nicht die Freunde eines Engels! Ihr Modus Operandi ist Verführung, was bei euch vor allem so gut funktioniert hat, weil ihr so lange als Menschen gelebt habt und deshalb so denkt, fühlt und handelt wie sie. Warum meinst du hat Seonghwa diese Jungs zu seinen Gefährten gemacht? Sie sind die gefährlichsten und blutrünstigsten Dämonen der Welt, da bezweifle ich, dass sie euch irgendwas Gutes wollen", informierte er uns wie beiläufig. Mein Zwilling fing an an meiner Schulter zu schluchzen und ich stand wütend auf. "Er wird dafür bezahlen!", sagte ich bedrohlich leise und ging an dem Engel vorbei aus dem Raum. Ich schrie vor Wut, Frust und Trauer um meine Eltern und meine leuchtenden Zeichen erfüllten die Halle. "Ich werde sie alle bezahlen lassen!", schrie ich und lief aufgewühlt hin und her. 'Niemand tut mir so etwas an! Niemand bringt meine Schwester zum weinen!' Meine Hyroglyphen leuchteten normalerweise in einem eleganten gold, doch jetzt hatten sie einen bedrohlichen Rotstich. In meiner Kehle stieg ein Schrei auf und ich ließ meinen Emotionen freien Lauf. Niemand, der bei Sinnen war, zog den Zorn eines Engels auf sich. 'Tja, mein lieber Teufel, da hast du wohl einen Fehler gemacht!' Meine Flügel kamen aus meinem Rücken und breiteten sich aus. Ich hörte jemanden klatschen und drehte mich verwirrt um. "Das ist genau die richtige Einstellung, so wirst du sie auf jeden Fall besiegen!", lobte er mich grinsend. Ich lachte und dachte: 'Ja, ich werde sie alle besiegen!'

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt