𝐅𝐄𝐕𝐄𝐑 ❦︎ ᵂᵒᵒˢᵃⁿ

1❦︎

San pov.

Eine Minute noch...

Und zu spät.

Schwer atmend öffnete ich die Tür zum Sekretariat und schmiss mich halb auf den Boden.

"Mir geht's gut...", versicherte ich ihr doch hörte nur ein Lachen von der Sekretätin.

"Ach Kinder eben..."

Es war alles normal und ging nach dem typischen Cliché. Ich holte mir meinen Stundenplan ab, ging zu den Spinden um meine Tasche rein zu werden, nahm das wichtigste für den Unterricht mit und ging in meine neue Klasse die 10b.

Dort musste mich vorstellen so wie immer. Ich hielt jedes Mal die selbe Ansage.

"Hallo ich bin Choi San. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Namhae. Meine Hobbys sind Singen und Tanzen, jedoch mag ich es auch mich mit Mode auseinanderzusetzen und anderen handwerklichen Dingen auseinander zu setzten. Es freut mich euch kennenzulernen. Noch Fragen?"

So wie immer kamen dann fragen wie:

Bist du Single? - Nein bin ich nicht.

Wieso bist du hier? - Weil wir umgezogen sind?

Wieso denn? - Meine Eltern sind geschieden.

Danach gab es nichts mehr und ich durfte mich setzten, doch ich wusste nicht wohin.

"Setz dich gerne neben Wooyoung hin.", meinte unser Klassenlehrer Herr Park freundlich.

Er war wirklich nett soweit ich ihn kennengelernt hatte und ein sehr locker Lehrer es sei denn es ging um Ordnung, da hatte er schon jetzt ein paar Leute angemeckert sie sollen ihre Papierschnipsel weg räumen oder das Chaos auf ihren Tischen beseitigen.

Verwirrt sah ich die Schüler an, da ich eigentlich erwartete, dass jemand seine Hand hob, doch niemand meldete sich als Wooyoung. Ich sah mich fragend um doch alle schüttelten ihren Kopf. Außer ein Mädchen, dass sich meldete und auf einen Lehren Zweiertisch deutete.

Sie räusperte sich bevor sie sprach, "Wooyoungie ist heute nicht da!".

"Ah wieder nicht? Der Arme Junge. Klärt San später auf okay?", meinte der Lehrer.

"Ich kann es tun! Mein Name ist Yunho schön dich kennenzulernen.", erwiderte ein bestimmt 1,85 Meter großer Junge.

Jetzt fühlte ich mich mit meinen 1,76 klein.

"San.", erwiderte ich obwohl ich meinen Namen gerade schon genannt hatte.

Ruhig setzte ich mich an meinen Platz und legte meine Sachen auf den Tisch. An Wooyoungs Platz sah ein paar Briefe und Kleinigkeiten drauf liegen, doch ich gab dem nicht so viel Aufmerksamkeit sondern fokussierte mich auf den Unterricht.

Obwohl ich konstant umzog waren meine Noten nie schlecht. Ich kam nach meinem Vater, gewöhnte mich schnell an alles und hatte seine Intelligenz vererbt bekommen. Manchmal war er sogar erstaunt und er war Arzt. Es machte mich unglaublich stolz sein Sohn zu sein und er war glücklich, dass ich stolz auf ihn war.

Die Pause war angebrochen und Yunho setzte sich zu mir. Wir durften drinnen machen oder nach draußen gehen es war unsere Entscheidung. Noch ein Pluspunkt hier. Doch gerade als der Größere etwas sagen sollte höre ich den Namen von meinem eigentlichen Sitznachbar hinter uns weshalb ich ihm andeutete, dass er still sein sollte. Es machte mich neugierig.

"Ist Woo immer noch krank?"

"Ja der Arme. Dieses Schuljahr war er wieder nur 1 Wochen in der Schule."

"Besonders im Sommer muss es schwer sein wegen dem Fieber."

"Woher das wohl kommt..."

"Habt ihr gehört Mina hat mit ihm Schluss gemacht?"

"Ja aber ich verstehe die Arme sie gehen nie auf Dates sogar wenn es ihm gut geht wegen seinen Eltern"

"Ist auch verständlich stell dir Mal vor er kippt um. Was soll sie machen?"

"Stimmt."

Yunho ließ nicht mehr zu, dass ich so von dem Jungen mitbekam sondern fing an selber zu erzählen.

"Falls du dich wunderst Jung Wooyoung ist in unserem Alter. Er leidet an einer unbekannten Krankheit. Fast das ganze Jahr über hat er Fieber und auch sie Symptome davon weshalb er von Zuhause aus lernt. Das geht aber seit der fünften Klasse so. Er kommt immer weniger zur Schule. Letztes Jahr war er von 36 Schulwochen 4 Wochen anwesend. Die Zeiten sind selten doch wenn er in die Schule kommt hat das ganze Gebäude eine andere Atmosphäre. Jeder nimmt Rücksicht auf ihn, es ist lustiger und friedlicher. Dieses Schuljahr war er nur eine von vier Wochen hier, doch was soll der Arme machen. Mindestens ist es nicht übertragbar. Die Briefe die du hier sieht gehen an Wooyoung doch anscheinend ist noch niemand vorbei gegangen. Die Adresse steht drauf. Irgendjemand bringt es immer vorbei."

Aufmerksam hörte ich zu uns spürte Mitleid. Er tat mir leid. Seit seinem zehnten beziehungsweise elften Lebensjahr die meiste Zeit krank zu sein und Zuhause bleiben zu müssen.

Es machte ihn aber für mich auch so interessant.

"Ich kann es tun.", meinte ich und sah ein Lächeln auf seine Lippen schleichen.

"Gerne. Er ist sicherlich einsam denn das sieht nach ein paar Tagen aus..."

"Ja ich kann mir das gar nicht vorstellen... Ich werde nie krank. Vielleicht liegt es daran dass mein Dad Arzt ist und es direkt behandeln kann", gab ich hinzu und lehnte mich nach hinten.

Nein... Jetzt hatte ich aus Versehen über meinen Vater gesprochen. Ich erwartete Schlechtes.

"Meiner ist auch Arzt. Chefarzt im Krankenhaus. Meine Mom ist Hämatologin, aber naja ich werde wahrscheinlich den Stammbaum der Ärzte brechen.", lachte er.

Breit musste ich Lächeln. Ich denke Yunho zählte schon als erster Freund. Er war unglaublich sympathisch.

"Naja mein Vater bewirbt sich heute Mal gucken.", schmunzelte ich.

"Oh ja dann wird er auf jeden Fall angenommen. Mein Vater würde am liebsten Ärzte anbetteln ins Krankenhaus zu kommen denn uff es herrscht völliges Chaos!"

"Nimmt mir meinen Vater nicht weg!"

Wir beide mussten Lachen.

Der Tag war wirklich schön viele kamen auf mich zu und wollten mich Kennenlernen. Ich wollte nicht mehr umziehen, da ich dachte wir hätten den richtigen Ort gefunden. Das müsste ich meinen Vater erzählen.

Nach Schulschluss hatte ich mich entschieden mit Yunho und einem Freund von ihm Hongjoong in die Stadt zu gehen. Dieser machte sein Abitur weswegen er an eine andere Schule ging, die aber direkt neben unserer war.

Zusammen gingen wir durch Geschäfte und ich holte noch eine Kleinigkeit für diesen Wooyoung. Diesem hatte ich auch selbst einen Brief geschrieben und legte ihn abends vor seine Tür.

Jetzt hieß es abwarten und Tee trinken.