c h a p i t r e 27

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pov. Maxi

Tagelang ging das jetzt schon so, seit Tagen war Katharina ein emotionales Wrack... Katharina tauchte an dem Morgen nachdem sie bei uns eingeladen war vor unserer Tür auf. Sie sah total fertig aus, ihre Augen waren rot unterlaufen und sie wirkte total in sich zusammengefallen. Ich hatte sie sofort reingelassen und sie in mein Zimmer gebracht wo sie mir dann die komplette Wahrheit erzählt hatte. Ich hatte es bereits vermutet, denn so wie er sie angesehen hat war das nicht nur Freundschaft zwischen den beiden. Jedoch erklärte sie mir, dass sie so wie Markus sich neu verliebt hatten und sie deswegen ihre Gefühle auf freundschaftlicher Ebene halten wollten. Dass sie seine erste und wahre Liebe war wusste ich bereits, das hatte Markus mir damals erzählt aber es war scheinbar andersherum genau so. Sie sagte, dass sie einen Schlussstrich gezogen haben und einander versprochen haben neu anzufangen. Natürlich hatte es geschmerzt zu hören, dass sie noch irgendwo tief in ihnen Gefühle für einander hatten aber ich habe es die letzten Tage über akzeptiert. Immerhin war ich derjenige für den sie sich schlussendlich entscheiden hat. Die letzten Tage waren hart für sie, sie hatte kaum den Willen und die Kraft dazu aufzustehen. Sie hat kaum etwas gegessen egal wie oft ich versuchte sie dazu zu bringen nicht wenigstens ein paar Bissen mehr zu essen. Seit sie bei mir aufgetaucht war hat sie mein Haus auch nicht mehr verlassen genauer genommen war es sogar erstaunlich sie außerhalb meines Bettes anzutreffen. Sie verließ dieses nur zum Duschen und Zähneputzen. Ich sorgte mich darum, dass sie wirklich jeden Tag wenigstens ein wenig Essen zu sich nahm. Jedes Mal hatte ich Angst zum Training zu gehen und sie alleine zu lassen obwohl sie mir versicherte, dass es in Ordnung wäre und sie mich nicht einschränken will. Markus hatte mir erklärt, dass sie vor knapp zweieinhalb Jahren schonmal in diesem Zustand gefangen war und nur ihn an sich rangelassen hat. Er meinte, dass es ein Wunder sei, dass sie überhaupt etwas aß wenn ich sie bloß danach fragte damals hatte sie wohl bloß reagiert als er sie förmlich dazu gezwungen hat. Das war dann wohl auch der Punkt an welchem ihre Beziehung gescheitert war. Markus war der Einzige mit welchem ich über Katharina reden konnte, den anderen hatte ich erklärt sie habe einfach eine Grippe und verlässt wegen der Ansteckungsgefahr unser Haus nicht da sie nunmal zufällig bei uns war. „Gib ihr Zeit und sei einfach für sie da, sie renkt es von alleine ein." das waren Markus Worte als ich ihn gefragt hatte was ich denn für sie tun konnte. Trotzdem war ich froh, dass Nerv dank seines Hausarrestes bei ihr bleiben konnte.

Als ich heute nach dem Training nach Hause kam bekam ich es jedoch mit der Panik zu tun, ich hatte erwartet Katharina wie die vergangenen Male zusammengekauert in meinem Bett vorzufinden. Doch mein Bett war kalt und leer, als ich mich im Zimmer umsah wirkte es sauber und frisch. Ich fand keinen einzigen Staubkorn auf meinen Komoden oder meiner Fensterbank und mein Bett war frisch bezogen und gemacht selbst einen Raumerfrischer fand ich vor was ich äußerst seltsam fand da selbst Betina aufgegeben hatte mir diese unterzujubeln. Doch der frische Duft nach sauberer Wäsche und dem Waschmittel welches Natscha Bieling benutzte gefiel mir, wahrscheinlich weil dieser Duft mich an ihre Nichte erinnerte. Mein Wäschekorb war leer bis auf die Sachen welche Katharina heute morgen getragen hatte, diese lagen jedoch nicht einfach zusammengeknüllt im Korb sondern ordentlich gefaltet. Ich ging rüber in Nervs Zimmer um zu sehen ob sie dort war doch ich fand nur ein sauberes und aufgeräumtes Zimmer vor, was ich seit ich ihn kenne noch nicht gesehen hatte. Erneut fiel mir ein Raumerfrischer auf welcher jedoch hier im Gegensatz zu meinem Zimmer einen Duft nach Vanille und Keksteig verteilte, ich runzelte die Stirn. Irgendwas lief hier doch gewaltig falsch... Meine Gedanken wurden von einem Lachen unterbrochen welches ich seit Tagen nicht mehr gehört hatte. Ich sah durch die große, geöffnete Glaßtür in Nervs Zimmer und entdeckte ihn grinsend mit ein paar Karten in der Hand und vollem Mund auf dem Balkon sitzend. Ich trat näher in sein Zimmer und erkannte Katharina ihm gegenüber, sie hielt ebenfalls ein paar Karten in der Hand und griff lachend nach einem der Schokokekse welche auf dem Tisch standen. Sie sah für ihre emotionalen Verhältnisse der letzten Wochen echt gut aus, ihre Haare waren bis auf einzelne Strähnen in einem provisorischen Zopf nach hinten geflochten. Sie trug eine Sportleggins und einen meiner Pullis in welchem sie wie immer ein wenig versank. Sie saß im Schneidersitz auf dem Stuhl und sah zum ersten Mal seit Wochen wieder frei und glücklich aus. „Hey Maxi, komm her." rief sie sobald sie mich entdeckte „Katharina?" fragte ich immer noch geschockt als ich in ihr strahlendes Gesicht blickte „Hey." lächelte sie und hauchte mir vorsichtig einen Kuss auf die Lippen welchen ich sofort etwas vertiefte, sie schmeckte wieder nach Kaffe und Vanille, genau wie ich es in Erinnerung hatte. Ich lächelte als wir uns lösten und Nerv sein Gesicht zu einer angeekelten Grimasse verzog. „Was ist passiert?" fragte ich sie vorsichtig „Du hattest einen Kaffefleck auf deiner Bettwäsche der mich wirklich stark gestört hat, also habe ich die Bettwäsche ausgewechselt. Aber die Staubschicht auf deiner Kommode konnte ich dann auch nicht weiter mit ansehen. Kurz und knapp, ich bin in einen kleinen Putzwahn verfallen." schmunzelte sie. „Ich bin freiwillig aufgestanden, also dachte ich mir ich fang etwas damit an. Und hier bin ich." lächelte sie „Gehts dir wieder besser?" fragte ich sie trotzdem besorgt. „Ich hab was für Nerv und mich gekocht, habe demnach auch genug gegessen, war duschen und sitze an der frischen Luft. Ich habe all das gemacht was ich die letzten Tage nicht geschafft habe, ich gehe davon aus, dass es mir gut geht." antwortete sie mir. „Es ist schön dich wieder Lächeln zu sehen." lächelte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen „Ich bin kurz duschen." ergänzte ich woraufhin ich ein nicken der beiden wahrnahm. Ich verließ die Terasse und hörte Nerv sagen: „Kathleen, starr nicht so offensichtlich." sie schnappte empört nach Luft „Das tue ich garnicht!" widersprach sie ihm. „Ja klar, du hast da ein wenig Sabber am Mund." lachte Nerv was mich zum Schmunzeln brachte bevor ich das Zimmer endgültig verließ.Markus hatte recht, sie hat es geschafft wieder zu sich zu finden und es erfüllte mein Herz sie wieder so glücklich zu sehen.

Das war jetzt ein kleiner Sprung über ein paar Tage hinweg in welchen es Katharina nicht ganz so gut ging.
Ich liebe diese fürsorgliche Seite an Maxi einfach.
Tut mir leid, dass diese Zeit nicht genauer beschrieben worden ist aber irgendwie haben mir da die Worte für gefehlt und deswegen hab ich einfach im kleinen Zeitsprung aus Maxis Sicht geschrieben.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.
Ich freue mich sehr über Feedback & einen Stern ⭐️ wenn es euch gefallen hat. ❤︎

˗ˏˋ goldene Funken'ˎ˗ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt