c h a p i t r e 11

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pov. Katharina

Ich lag auf der Couch im Wohnzimmer von Markus und ließ mir von ihm die Schuhe ausziehen „Gott, ich hasse es betrunken zu sein." lachte ich. „Man denkt man ist glücklich und zufrieden dabei ist man nur müde und von sich selbst angewidert." erklärte ich „Vanessa sah aus als würde sie sich amüsieren." widersprach Markus mir. „Dieses Partymädchen Getue ist ja nur bescheuert. Jedes Mädchen, dass auf einen Tisch klettert hält sich für die heißeste Frau im Raum und tanzt doch nur allein." stellte ich klar. Markus sah mich besorgt an „Gehts dir gut?" fragte er, ich seufzte und versuchte mich zu sammeln „Ja, ja ich sollte schlafen." murmelte ich und strampelte meine Hose von den Beinen. Ich tauschte mein Top mit einem von Markus T-Shirts aus und ließ mich dann in die Polster des Sofas fallen. „Ich sollte schlafen." wiederholte ich meine Worte „Alles klar." hauchte Markus und lächelte mich mitleidig an und zog mir die Decke über den Körper. Ich seufzte leicht als er die Decke um meinen Körper fixierte und erntete dafür ein kleines Lachen seinerseits bevor er den Raum verließ.

Der Mond schien hell durch das Wohnzimmerfenster und tauchte den Raum in einen silber bläulichen Schimmer. Ich wollte eigentlich schlafen doch ich bekam kein Auge zu, meine Gedanken kreisten in meinem Kopf umher. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und diese schweiften zurück nach Frankreich und meine Zeit dort. Mein Leben war perfekt gewesen, meine Mutter war glücklich und meine Schwestern waren... Naja so wie immer aber das war mir recht egal da alles andere glatt lief. Ich hatte auf eine der besten Schulen Frankreichs gewechselt und war der schulischen Leistungen nach dort eine der Besten. Dort hatte ich Neal kennengelernt, Neal Moreau. Er war zwei Jahre älter und der Frauenschwarm der gesamten Schule doch aus einem unergründlichen Grund hatte er Interesse an mir gezeigt. An irgendeinem Tag in Versailles nach der Trennung von Markus hatte ich ihn getroffen und mit ihm geschlafen, ihn quasi als Lückenfüller benutzt. Am nächsten Tag hatte ich ihn jedoch unerwartet wieder getroffen. Er ist mir im Gang der Schule begegnet, seine eisblauen Augen trafen auf meine braunen und für einen Moment war mein Herz stehen geblieben. Wir sind uns immer öfters über den Weg gelaufen und unser Augenkontakt war immer intensiver geworden, wir hatten durch stillen Augenkontakt Vertrauen aufgebaut. Es war ein sonniger Tag gewesen, ich saß zwischen lauter Gänseblümchen auf einer Wiese, er setzte sich neben mich und nach ein paar netten Worten hatten wir uns geküsst. Ich dachte er war der Mann welcher für immer an meiner Seite stehen sollte, ich hatte mich in ihn verliebt und allen anscheins ging es ihm genau so.
Doch nur allen anscheinens, nach einem Jahr wundervoller Beziehung in welchen er alles für mich getan hatte, fand das „wir" ein Ende. Unsere Beziehung wurde von einem Geheimnis überschattet. Im Privatleben seine Geheimnisse zu bewahren ist eine schwere Sache und wenn diese Geheimnisse ans Licht gekommen sind braucht man sich nicht mehr vor ihnen zu verstecken. Das Problem mit Geheimnissen ist, selbst wenn man denkt man hat alles im Griff, täuscht man sich.

Die Schwester meiner Mutter sagte immer wenn sie mir etwas einschenkte das Gleiche: „Sag Stopp.".
Meine Tante sagte also immer: „Sag Stopp." aber natürlich habe ich das nie getan. Man sagt nicht Stopp weil die Möglichkeit, dass es noch mehr geben könnte etwas verlockendes hat. Mehr Wein, mehr Liebe, mehr egal was, mehr ist besser. Doch meine Tante hat mein Glaß immer nur bis zur Hälfte gefüllt „C'est à toi de décider si c'est à moitié plein ou à moitié vide." sagte sie

Du entscheidest ob es halb voll oder halb leer ist.

Es ist schon etwas dran an dem Spruch mit dem halb vollem Glaß, dass man wissen muss wann man besser aufhört. Ich glaube die Grenze ist fließend, sie zeigt an was man braucht und was man noch haben möchte. Die Grenze liegt bei jedem Menschen wo anders und sie hängt davon ab was eingegossen wird. Manchmal möchten wir nur ein bisschen probieren und es gibt andere Gelegenheiten da ist uns nichts genug, das Glas ist bodenlos. Wir wollen nur eins. Mehr. „Salut je suis Alicia Delacour et tu dois être la fille qui baise avec mon fiancé." Diese Worte hatten der Flasche aus welcher ich in mein Glaß einschenkte einen Sprung verpasst. „Ces't ma fiancée, je suis desolee." und diese Worte hatten die Flasche endgültig zum brechen gebracht. Das war der Moment in dem ich realisiert habe, dass mehr nicht immer besser ist und ich mich in etwas hereingesteigert habe was zum scheitern verurteilt war. Ich habe einige Zeit gebraucht, aber nach einer Flasche Wein in der Badewanne und einem Gespräch mit meiner Freundin Lissi auf meinem Badezimmerboden habe ich mein Leben wieder in die richtigen Bahnen gelenkt. Ich hatte beschlossen nochmal von vorne anzufangen und dann habe ich Maxi getroffen. Seine Augen und seine perfekten Lippen schwebten schon den ganzen Abend seit dem Kuss in meinem Kopf herum. Maxi löste ein Gefühl in mir aus was stärker war als alles was ich je gespürt habe, naja stärker als fast alles. Ich hatte nicht mehr an so etwas die wahre Liebe geglaubt, die Gefühle die er in mir auslöst überzeugen mich auf eine Art die ich nicht verstehe vom Gegenteil.

Ich hörte die Türen des Kühlschranks, aus der Küche. Es war nicht richtig was ich jetzt vorhatte, aber das was ich jetzt brauchte... Ich tapste also Barfuß in die Küche um dort einen Oberkörperfreien Markus vorzufinden welcher sich grade ein Wasser einschüttete, als er mich erblickte räusperte er sich. „Ähm... ich hatte Durst. Hab ich dich etwa geweckt?" fragte er „Oh nein. Nein ich war wach." murmelte ich „Wasser?" fragte er und hielt mir sein Glaß hin. Ich lachte kurz lautlos auf und antwortete ihm: „Ich hätte gern... Sorbet..." und sah ihn an, er trank einen Schluck Wasser und grinste dann: „Du Naschkatze!". Dann sah er durch die Küche und murmelte: „Ich glaube ich hab hier irgendwo noch ein paar Kekse..." doch ich unterbrach ihn: „Markus...". Er blickte mir wieder in die Augen und schien zu realisieren was ich wirklich wollte „Oh..." realisierte er „Oh..." murmelte er dann begeistert „Wirklich?" fragte er dann grinsend. „Wirklich." bestätigte ich ihm mit einem zarten Lächeln auf den Lippen, er atmete einmal tief durch und studierte das Wasserglas bevor er langsam auf mich zu kam. Er legte eine Hand an meine Hüfte und die andere hinter meinen Kopf „Du bist nicht Jolina." murmelte er „Und du weder Neal noch Maxi." hauchte ich, er zog mich zu sich und presste seine Lippen verlangend auf meine.
Er griff nach dem Saum meines Shirtes und zog es mir in dem kurzen Moment für den wir uns voneinander lösten über den Kopf. Seine Hände fanden wieder an meine Hüfte und seine Lippen wieder zu meinen, ich keuchte leicht was ihn gegen meine Lippen grinsen ließ. Ich spürte seine Hände überall auf meinem Körper und ließ auch meine an seinem Oberkörper entlang gleiten.Ich seufzte auf als Markus federleichte Küsse auf meinem Dekolleté verteilte „Heiliger Muckefuck, habe ich das vermisst." stöhnte ich „Ja?" fragte er grinsend und drehte uns so, dass er sich von hinten an mich presste. „Und wie." gab ich zu, ich spürte Markus heißen und unregelmäßigen Atem an meinem Hals, seine Hand wanderte meinem Oberkörper entlang, über meine Brüste und legte sich dann vorsichtig um meinen Hals. „Wie wärs wenn du mir zeigst wie sehr du das vermisst hast." knurrte er mir erregt ins Ohr während seine andere Hand von meiner Hüfte runter zu der Innenseite meines Oberschenkels wanderte. „Nur zu gerne." hauchte ich und griff nach seinem Handgelenk um seine Hand weiter hoch zu führen, mit meiner anderen Hand griff ich nach seinem Kinn und drehte seinen Kopf bestimmend zu mir. Ich grinste ihn verschlagen an und drückte meine Lippen erneut verlangend auf seine, Markus grinste in den Kuss und packte mit seiner Hand welche nun gefährlich nahe an meiner Mitte ruhte etwas fester zu was mich in den Kuss stöhnen lies. „Ich liebe es, dass ich dich so gut kenne." murmelte er gegen meine Lippen „Dann weißt du sicher auch, dass du jetzt aufhören solltest mich so zu provokativ vorsichtig und sanft zu berühren." zischte ich. „Oh ja, das weiß ich aber ich liebe es wie du dich nach meinen Berührungen verzerrst wenn ich dir nicht sofort gebe was du willst." lächelte er provokant grinsend. „Weniger reden mehr berühren und küssen van Theumer." befahl ich, ich wusste was es mit ihm anstellte wenn ich ihn beim Nachnamen nannte und dies bestätigte sich mal wieder sobald ich seine Reaktion darauf spürte. Er drehte mich bestimmend zurück so, dass unsere Gesichter wieder zueinander zeigten und hob mich dann ruckartig auf die Kücheninsel. Er drückte meine Beine auseinander und stellte sich zwischen sie während er mich stürmisch küsste.

Okay, das war ein kleiner Einblick in Kathis Leben in Frankreich.
Ein kleiner Einblick in ihre Gescheiterte Beziehung.
& ein kleiner Einblick in ihre aktuelle Gefühlslage.
Ja, und dann ist da die Sache mit Markus.
Zu meiner Verteidigung...
Es war doch nicht ganz so unwahrscheinlich, dass es irgendwann passieren wird, oder?
Ich hoffe es hat euch nicht zu sehr geschockt.
Ich freue mich sehr über Feedback & einen Stern ⭐️ wenn es euch gefallen hat. ❤︎

˗ˏˋ goldene Funken'ˎ˗ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt