c h a p i t r e 48

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pov. Katharina

Mein Herz schlug bis zu meinem Hals als ich gegen das massive Holz der Zimmertür meines Cousins klopfte. Als ich keine Antwort erhielt klopfte ich dreimal gegen den oberen Bereich der Tür und zweimal kurz gegen den unteren Teil. „Raban, ich bin es mach die Tür bitte auf." bat ich ihn ruhig „Geh weg Fleur." rief er schwach „Vergiss es! So lasse ich dich nicht nochmal mit mir reden. Mach die Tür auf Raban." meckerte ich nun in größter Sorge. Ich hörte den Schlüssel im Schloss drehen und wie die Tür sich einen Spalt öffnete, ich atmete tief durch bevor ich die Tür vorsichtig aufstieß. Ein unangenehmer Geruch stieg mir sofort in die Nase sobald ich das dunkle Zimmer betrat. Doch meine ganze Aufmerksamkeit lag auf dem Rotschopf welcher zusammengesackt in seinem Bett kauerte. Im schwachen Licht der gedimmten Lampe erkannte ich die Gesichtszüge meines Cousins bloß schwach aber es reichte aus um meine Sorge erneut zu verstärken. Tiefschwarze Augenringe unterliefen seine Augen, seine Haare fielen ihm durcheinander in seine Stirn und sein fettiger Ansatz glänzte unschön im Licht. „Raban." rief ich erschrocken und wollte auf ihn zueilen „Komm nicht näher Fleur. Ich will dich nicht verletzen. Du sollst mich nicht so sehen." flehte Raban. Ich streckte ihm vorsichtig meine Hand entgegen „Ich bitte dich Raban." bat ich und kam ein wenig näher. Rabans Hand streckte sich zittrig meiner entgegen sobald ich seine Hand umfassen konnte zog ich ihn in meine Arme und setzte mich mit ihm auf sein umgemachtes Bett. Raban begann zu schluchzten „Shhh, Raban ich bin da." hauchte ich und strich ihm über den Rücken wobei Raban zusammenzuckte. „Raban was ist passiert?" wollte ich besorgt wissen „Er war hier." hauchte mein Cousin kraftlos. Ich wusste sofort von wem Raban sprach und die Tränen schossen mir in die Augen. Sofort zog ich Raban hinter mir her in sein Bad, ich setzte ihn auf den Badewannenrand. Er zuckte zusammen sobald ich das grelle Licht anschaltete „Raban, hat er dir...?" begann ich voller Sorge „Nein, ich..." stockte er. Doch Rabans Worte reichten mir nicht als Bestätigung ich schob Rabans Shirt augenblicklich hoch und strich behutsam über seine Seiten. „Raban deine Seite ist heiß. Du warst verletzt." murmelte ich besorgt und inspizierte seine Seite, eine leicht gelb, grüne Verfärbung schimmerte von seinem Rücken um die Seite herum. Auch die aufgeplatzte Lippe fiel mir auf und die Wut sammelte sich in mir. „Wo ist er?" wollte ich wissen „Er ist..." Rabans Stimme versagte „Shhh, schon gut. Wir kümmern uns erstmal um dich und dann reden wir." murmelte ich.

Ich striff Raban bis auf seine Unterhose all seine Sachen ab und zog ihn unter seine Dusche welche ich sobald er drunter stand anstellte „Wasch dich ab Raban, wir reden dann." bat ich.
„Ich leg dir frische Sachen hier her." erklärte ich und verließ das Bad um ihm neue Anziehsachen bereit zu legen. Sobald ich dies getan hatte öffnete ich das Fenster seines Zimmers und wechselte die leere Wasserflasche an Rabans Bett gegen eine volle. Ich zog seine Bettwäsche ab und tauschte sie aus grade als Raban mit tropfenden Haaren und in frischen Sachen ins Zimmer zurück schlurfte. Ich drückte ihn in eine sitzende Position auf sein Bett und holte ein Handtuch sowie den Verbandskasten aus dem Bad. Ich strubbelte mit dem Handtuch durch seine Haare um diese zu trocken was uns beide zum lachen brachte. Ihn lachen zu hören brachte mich zum lächeln, es ging ihm schlecht und trotzdem versuchte er es vor mir nicht zu zeigen. Ich tauchte ein Wattepad mit Wunddesinfektionsmittel und drückte es vorsichtig auf seine Lippe woraufhin er schmerzerfüllt aufzischte. „Gleich ist es vorbei." lächelte ich vorsichtig und entfernte das wattepad von seiner Lippe nur um dann ein wenig Wundheilsalbe auf die geplatzte Lippe zu geben. „Also, wo ist er?" wiederholte ich meine Frage. „Er tauchte am zweiten Morgen nach deiner Wiederkehr hier auf, du warst bei Maxi und weiß Gott bin ich dankbar dafür. Als ich nach dem Training wiederkam. Er war hier als ich wiederkehrte, deine Erkrankung hätte nicht besser kommen können. Ich bin froh, dass du es nicht mit ansehen musstest. Als er seine Hand mir gegenüber erhob wollte Mutter dazwischen gehen. Er wollte..." Rabans Stimme stockte. „Du musst nicht..." begann ich „Als er sie gegen ihren Willen begann zu küssen riss ich ihn von ihr weg, er erwischte mich mit dem Ellenbogen an der Lippe und schubste mich dabei gegen die Kommode. Daher der blaue Fleck. Mutter wurde daraufhin wütend und drohte ihm mit der Polizei woraufhin er schneller weg war als ich gucken konnte." fasste Raban sich mit zitternder Stimme kurz. „Ich hab Mutters Drohungen wahr gemacht ich konnte nicht riskieren, dass sowas nochmal passiert oder er dir etwas antut. Ich habe bescheid bekommen dass sie ihn haben. Er ist endlich hinter Gittern. Wir werden ihn niemals mehr wieder sehen." hauchte er „Du bist sicher." hauchte ich und strich über Rabans Rücken. Tränen liefen über Rabans Wangen „Wenn das Arschloch jetzt unsere Beziehung zerstört hat war seine Festnahme viel zu wenig." schluchzte er. „Deine Worte haben geschmerzt und sind nicht zu rechtfertigen aber ich werde sie dir verzeihen auch wenn ich Zeit brauchen werde. Raban das warst du nicht selber, ich weiß, dass er dort aus dir gesprochen hat. Nichts wird ein Keil zwischen uns treiben das verspreche ich dir. Sollte deine Laune jedoch noch mal mit dir durchgehen... Du weißt ich liebe dich von ganzem Herzen aber sollte so etwas noch mal vorkommen werde ich es nicht mehr tolerieren. Dann bin hier weg. Rede mit mir wenn du Probleme hast, verurteile mich nicht. Sei ehrlich und lüg mich nicht an." murmelte ich und drückte Rabans schwachen Körper gegen meinen. „Ich  habe mit Jolina..." begann er dann „Ich weiß, sie hat es mir erzählt." murmelte ich, Raban richtete sich auf und sah mir in die Augen „Oh mein Gott Raban." murmelte ich fassungslos.„Du..." begann ich doch Raban stoppte mich „Sprich es nicht aus, ich kann nichts für meine Gefühle. Ich will sie nicht als Vorwurf vorgeworfen bekommen."flehte er. „Ich habe eine Menge Fehler gemacht und trotzdem bist du hier..." murmelte Raban fassungslos „Du hast mit deinem Handeln in gewisser Weise einen deiner engsten Freunde betrogen. Und um ein Haar mich mit deinen Aussagen von dir gestoßen." hauchte ich. „Das war es was ich wollte. Ich wollte deine Wut und deine Missbilligung auf mich ziehen damit du von mir weg bleibst, damit du von diesem Haus wegbleibst und somit nicht in Vaters Nähe kommen würdest. Ich hätte es mir nie verziehen wenn er Hand an dich gelegt hätte. Und sag bloß nicht ich hätte doch einfach sagen sollen du solltest weg bleiben, Das hättest du nicht getan das weißt du genau. Du hättest versucht dich ihm entgegen zu stellen." offenbarte Raban mir. „Natürlich hätte ich das getan. Ihr seid meine Familie du und Natascha." erklärte ich aufgebracht „Und deswegen wollte ich sichergehen, dass du nicht hier her kommst. Du weißt ich würde niemals ernsthaft so mit dir reden oder dich eine Schlampe nennen. Aber ich kannte keine Möglichkeit deinen Hass so auf mich zu ziehen, dass du auf Abstand gehst." hauchte Raban. „Ich wollte dich bloß schützen." flüsterte er gebrochen „Und nur zu gerne hätte ich dich geschützt." erwiderte ich „Er ist weg. Das ist alles was zählt und das ich dich nicht verloren habe." murmelte Raban und klammerte sich schwach an meinen Körper.

Die langersehnte Rechtfertigung Rabans ist da.
Ich liebe die Beziehung der beiden ja trotz dem Vorfall beim Training und mit Raban bin ich nach diesem Kapitel auch wieder im reinen.
Rabans Vater war das Letzte und ich denke da wird mir auch niemand widersprechen oder?
Ich freue mich sehr über Feedback & einen Stern ⭐️ wenn es euch gefallen hat. ❤︎

˗ˏˋ goldene Funken'ˎ˗ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt