Kapitel 22

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-Peter-

Als ich nach Hause kam, wartete May bereits auf mich.

„Peter wie siehst du denn wieder aus?"

„Ach das sind doch nur ein paar kleine Schrammen, ich hatte nur eine kleine Auseinandersetzung."

„Das sind ja wohl mehr als ein paar kleine Schrammen und seit wann gerätst du so oft in Schlägereien? So bist du doch eigentlich gar nicht."

Ich zuckte nur mit den Schultern und wollte an May vorbei in mein Zimmer.

„Ach Peter.", seufzte sie und nahm mich dann in den Arm. „Was machst du bloß für Sachen."

Am liebsten hätte ich ihr einfach alles erzählt, dass ich Spider-Man bin und alles was in Washington passiert war, aber das konnte ich nun mal nicht.

-Dienstag-

Nachdem wir erst gestern aus Washington zurückgekommen waren, mussten wir trotzdem heute wieder zur Schule. Jeder einzelne Zentimeter meines Körpers schmerzte. Übersäht mit Blutergüssen und etlichen Schrammen im Gesicht, stand ich mit Ned auf dem Schulflur. Wir warteten auf MJ und Lyra, um in die Cafeteria zu gehen. Nach ein paar Minuten des Wartens sah ich die beiden den Flur entlang kommen, doch das war nicht das Einzige was ich sah. Flash eilte hinter ihnen her und rief nach Lyra, aber sie ignorierte ihn.

„Ey, jetzt warte doch mal!"

„Was willst du, ich hab dir gesagt, du sollst dich von uns fern halten!"

Lyra hatte sich ihm nun genervt zugewandt und MJ stand bereits bei mir und Ned.

„Das mit deiner Hand tut mir leid, aber seien wir ehrlich, du hast mich provoziert!"

„Ich dich provoziert? Ja klar!"

„Ja, du provozierst mich ständig. Wieso weist du mich immer zurück?"

„Keine Ahnung, vielleicht weil ich dich nicht leiden kann?!"

Sie wollte gerade weiter gehen, als Flash sie mit dem Rücken an die Spinte drängte. Sie versuchte ihn wegzudrücken, doch er war um einiges stärker. Er stand ganz nah vor ihr und legte seine Hand auf ihre Taille und die andere auf ihre Wange. Jetzt ging er eindeutig zu weit! Wütend lief ich auf ihn zu und schlug seine Hände weg.

„Zum letzten Mal, Flash, verschwinde endlich und lass deine Hände bei dir!"

„Ach wie süß, da ist jemand eifersüchtig! Du hast eh keine Chance gegen mich. Ach und Peter, ihr seid vielleicht nur „Freunde", aber falls du's noch nicht gemerkt hast, sie spielt nur mit dir!"

Er warf einen provokanten Blick auf Lyra.

„Oh ja, ich hab euch gesehen, wie du mitten in der Nacht an Ned's Tür geklopft hast, wie ihr euch umarmt habt, alles!"

Jetzt konzentrierte sich sein Blick wieder auf mich.

„Mädchen wie sie tun sowas. Das ist wirklich das Letzte, sich an zwei Typen gleichzeitig ran machen und wenn die auch noch beste Freunde sind... Nur Schlampen verhalten sich so. Glück für dich, dass ich auf solche Mädchen stehe."

Ich konnte gar nicht glauben, was ich gerade gehört hatte. Aber mir war klar, so durfte er nicht mit Lyra reden! Bedrohlich machte ich einen Schritt auf ihn zu und er wich zurück.

„Wow wow wow, ich bin nicht in Stimmung für Schlägereien. Aber vergesst nicht, ich bekomme immer was ich will!"

Bevor Flash endlich verschwand, packte er noch Lyra's verletzte Hand und drückte fest zu, so fest, ich konnte den Schmerz in ihrem Gesicht sehen. Flash war weg und Lyra drängte sich an mir vorbei, sie sah mich weder an, noch sagte sie etwas. Ned und Michelle signalisierten mir, sie würden schon mal zum Essen gehen und ich sah Lyra gerade in den Toiletten verschwinden. Es war mir in diesem Moment herzlichst egal, dass das die Mädchentoiletten waren und ich folgte ihr einfach. Als ich die Tür öffnete, wäre ich fast über sie drüber gefallen. Sie saß direkt neben der Tür auf dem Boden und wickelte gerade den Verband von ihrer Hand ab. Ihr trauriger Gesichtsausdruck war kaum zu übersehen. Ich setzte mich neben sie.

„Alles oke? Hat er dir sehr wehgetan?"

„Geht schon.", antwortete sie schnell und stand wieder auf, doch ich hielt ihren Arm fest und zog sie zurück auf den Boden.

„Du musst mich nicht anlügen, was ist los? Hey, Flash ist ein Arsch und es ist vollkommen egal was er sagt!"

Vorsichtig griff ich nach ihrer Hand und strich mit meinem Daumen über ihren Handrücken, dann nahm ich den Verband, den sie noch immer in der anderen Hand hielt.

„Gib her, ich helf dir."

Sie schwieg immer noch, aber sie ließ mich ihre Hand neu verbinden.

„Ich hab mich nicht an Ned rangemacht.", sagte sie leise.

„Das musst du mir nicht sagen, dass weiß ich. Und du solltest wissen, dass ich ganz bestimmt nichts von dem glaube was Flash gesagt hat."

Endlich sah Lyra zu mir auf und starrte nicht länger auf den Boden. Sie schenkte mir sogar ein leichtes Lächeln. Ich stand auf und half ihr hoch.

„Na komm, wir gehen zu den Anderen und heute Abend halten wir wieder ein paar Kleinganofen auf, mh?"

„Oke, machen wir, aber bist du sicher, dass du dich dafür schon wieder gut genug erholt hast?"

„Ach das geht schon."

Am liebsten hätte ich sie jetzt umarmt, doch irgendetwas hielt mich davon ab.

Peter Parker -  I'm with you, no matter whatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt