Kapitel 29

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Montagmorgen, ich stand auf und sah auf die Uhr. Mist! Verschlafen! Schnell ging ich ins Bad und machte mich fertig. Ohne Frühstück rannte ich aus dem Haus zur Bahn. Da ich so spät dran war, traf ich die Anderen nicht in der U-Bahn. Ich hatte mich so beeilt, dass ich sogar schon um viertel vor acht bei der Schule ankam. Als ich auf den Eingang zu lief, sah ich MJ, Ned und Peter vor dem Eingang auf mich warteten.

„Hi!"

„Hi, auch schon da."

„Ja sorry, ich hab verschlafen."

Ned und MJ drehten sich um und gingen rein. Peter und ich gingen gleich hinter ihnen und er hatte bereits meine Hand gegriffen. Plötzlich drehten die beiden sich zu uns um und grinsten.

„Na endlich, hat ja lang genug gedauert mit euch zwei.", sagte MJ und versuchte sich einen weiteren Kommentar zu verkneifen.

Ned sah uns einfach nur an, doch auch er konnte sich eine Anmerkung nicht verkneifen.

„Schon komisch, dass MJ und ich euch ständig sagen mussten, dass ihr auf einander steht und ihr es trotzdem nicht gecheckt habt. Und jetzt das!"

Peter boxte seinem besten Freund leicht gegen die Schulter.

„Oke, oke, wir haben's verstanden."

Wir hatten jetzt alle zusammen Unterricht und standen schon vor dem Klassenzimmer. Michelle schien ziemlich lustlos.

„Ich wette heute wird genauso ein langweiliger Tag wie alle anderen. Wir laufen von Stunde zu Stunde, es gibt wieder Stress mit Flash und was eben sonst so jeden Tag passiert."

„Jap, wahrscheinlich.", gab ich ihr recht.

Wir setzten uns alle auf unsere Plätze und der Unterricht begann. Die Stunde wurde jedoch bereits nach 10 Minuten von einer Durchsage unterbrochen.

„Alle Lehrer begeben sich bitte mit ihren Klassen in die Sporthalle, für eine Schulversammlung!"

Genervt packte unser Lehrer seine Sachen wieder ein und führte uns dann in die Sporthalle, wo sich alle auf den Boden setzten. Es war sehr voll, weshalb MJ und ich ein Stück entfernt von Ned und Peter saßen. Der Direktor stand vorne und begann zu reden, während hinter ihm ein paar Bilder eingeblendet wurden.

„So, heute findet eine Art Projekttag statt, der auch morgen weitergeführt wird. Wir nennen es „Tage der Wahrheit" !"

Michelle stöhnte und flüsterte mir etwas zu.

„Wie ich sowas hasse, Projekttage sind sowieso meistens ätzend, aber das mit der Wahrheit ist echt übertrieben!"

Ich zuckte nur mit den Schultern und hörte weiter zu.

„Also, die Wahrheit ist ein wichtiger Baustein für unser Zusammenleben hier. Wir sollten immer ehrlich mit einander umgehen, aber dabei immer darauf achten die anderen nicht zu verletzen. Will dazu schon mal jemand was sagen?"

Flash und seine Clique saßen ein paar Meter weiter und ich hörte sie tuscheln.

„Ey Flash, willst du das echt durchziehen?"

„Ja klar, auf so eine Gelegenheit haben wir doch gewartet und ich hab doch gesagt, die werden noch bekommen was sie verdienen!"

„Das geht bestimmt schief Flash!"

Doch was auch immer Flash's Kumpel damit meinte, Flash schien es nicht zu interessieren. Er kramte irgendetwas aus seiner Hosentasche und schlich sich an den Rand, wo der Computer und der Beamer standen. Michelle hatte ihn ebenfalls beobachtet.

„Flash hat bestimmt nichts Gutes vor!"

Ich konnte sehen, wie er einen USB- Stick in den Computer steckte und den Computer dann mit dem Beamer verband, der direkt auf eine weiße Leinwand hinter Mr. Baker, dem Direktor, gerichtet war. Flash schnappte sich ein Mikro und bevor er ein Video startete, rief er:

„Hier habt ihr die Wahrheit!"

Er startete das Video und rannte nach vorne, vor die Leinwand. Es war nicht irgendein Video, es war ein Video von mir. Es zeigte erst ein Bild von der Umarmung von Ned und mir, aus der Nacht in Washington, als Peter im Krankenhaus war. Dann kam ein Bild von Peter und mir Hand in Hand und eins vom Homecoming Ball. Das nächste übertraf alles, es war ein Videomitschnitt von meinem Streit mit Flash, ebenfalls aus der Nacht in Washington. Doch es war so geschnitten, dass nur ich schlecht da stand.
Während des gesamten Videos, welches noch viel mehr Bilder und Videoausschnitte beinhaltete, redete Flash.

„Seht ihr, wen ihr zur Homecoming Queen gewählt habt? Eine Schlampe! Sie macht sich an zwei Jungs gleichzeitig ran, die auch noch beste Freunde sind. Und seht nur wie sie über mich redet, grundlose Beleidigungen!"

Panisch blickte ich mich um, ich wollte einfach nur weg. Jeder sah abwechselnd zu mir und dann wieder nach vorne.

Peter Parker -  I'm with you, no matter whatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt