Kapitel 18

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Der Wettkampf war schon fast vorbei und es waren nur noch unser Team und die akademischen Zehnkampfteams zweier anderer Schulen übrig. Die finale Runde stand an. Liz hielt noch kurz eine ihrer üblichen „Motivationsansprachen".

„So Leute, kommt schon. Gebt noch mal alles. Wir gewinnen das hier und wir werden diesen Pokal mit nach Hause nehmen!"

Sie nahm diesen Wettkampf viel zu ernst. Das lag wahrscheinlich daran, dass bei diesem auch Publikum dabei war. Die Runde verlief wirklich gut für uns. MJ, Ned und Flash beantworteten jeweils zwei Fragen, Liz und ich jeweils drei und ein paar Andere einzelne Fragen zwischendurch. Peter beantwortete sogar vier und soweit ich das einschätzen konnte, beantwortete er sie richtig. Nach der letzten Frage verschwanden die Jury Mitglieder in einem Nebenraum, um die Punkte auszuwerten. Sie kamen zurück und die beiden anderen Teams und wir standen in der Mitte dieser großen Halle. Wir nahmen uns alle an den Händen und warteten angespannt auf die Verkündung. Als Peter nach meiner Hand griff, erschrak ich kurz und zog meine Hand aus Reflex zurück, doch dann griff ich schnell wieder nach seiner Hand.

„Die Sieger sind...Gewonnen hat das Team...der New York Midtown Hoghschool!!!"

Ned rastete sofort völlig aus: „Oh mein Gott! Leute! Das sind wir! Wir haben gewonnen!"

Das Publikum klatschte und das Team fiel sich in die Arme.
Zurück im Motel musste das erstmal gefeiert werden. Wir feierten recht lange und es war bereits dunkel, als alle auf ihre Zimmer gingen. Ich betrat mein Zimmer und sah meinen Anzug auf dem Bett liegen. Wie kam der denn dahin? Ich hatte ihn doch nicht einmal mitgenommen gehabt. Neben ihm lag ein Zettel:

„Zieh mich an und geh raus!"

Ich wusste nicht warum, aber ich zog den Anzug einfach über meine Klamotten, zum Glück war er ja sehr elastisch. Ich lauschte kurz an meiner Tür, um sicher zu gehen, dass niemand auf dem Flur war. Da ich niemanden hören konnte, trat ich vor die Tür und sah Peter, wie er in seinem Spider-Man Outfit vor mir stand.

„Peter! Jeder könnte dich hier sehen!"

„Hat aber keiner und jetzt musst du mich leider begleiten!"

Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, zog er ein schwarzes Tuch hervor und verband mir die Augen. Ich musste aus irgendeinem Grund lachen, als er meine Haare zur Seite strich, um die Tuchenden an meinem Hinterkopf zusammen zu binden.

„Darf man erfahren was das wird?"

„Nein darf man nicht.", antwortete er, legte seine Hände auf meine Schultern und schob mich vor sich her.

Wir gingen eine Treppe hoch und ich spürte Wind in meinem Gesicht, wahrscheinlich waren wir auf dem Dach. Peter nahm meine Arme und legte sie um seinen Oberkörper. „Festhalten!" Ich spürte, wie wir in die Tiefe fielen und dann ruckartig wieder nach oben gezogen wurden. Das gleiche passierte noch dreimal und ich hoffte einfach nur, dass meine Hände nicht abrutschten. Doch dann spürte ich schon festen Boden unter meinen Füßen. Peter stand so nah vor mir, ich konnte seinen warmen Atem spüren. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Er griff um meinen Kopf und nahm mir das Tuch ab. Wir standen auf dem Dach eines recht hohen Hochhauses. Überall hingen Lichterketten, die ein warmes Licht verbreiteten und in der Mitte des Daches lagen ein paar Decken und Kissen. Es sah alles so wunderbar aus, die Sterne am Himmel, der Ausblick über die Lichter der Stadt, einfach alles.

„Es- es ist wunderschön! Danke! Aber du hättest dir wirklich nicht so viel Mühe geben müssen."

„Doch musste ich."

Plötzlich ging leise Musik an und Peter reichte mir seine Hand.

„Darf ich bitten?"

Ich schmunzelte nur und legte meine Hand in seine. Es war ein komisches, aber trotzdem sehr schönes Gefühl so mit ihm zu tanzen und ich hätte nichts dagegen gehabt, das öfter zu tun. Nach einer Weile ließen wir uns lachend auf die Kissen fallen und Peter sah mir tief in die Augen.

„Ich bin wirklich froh, dass zwischen uns alles ok ist und dass wir noch... Freunde sind."

In seinen Augen konnte ich sehen, das er alles was er sagte ernst meinte. Ich zog die Handschuhe, die zu meinem Anzug gehörten, aus, legte sie neben mich und drehte mich auf den Rücken. Wir lagen nebeneinander und sahen zu den Sternen hoch. Meine Hände lagen neben meinem Körper und Peter's Hand näherte sich meiner langsam. Zaghaft glitt seine Hand unter meine und unsere Finger verschränkten sich. Ich befürchtete, er würde seine Hand wieder wegziehen, wenn ich jetzt irgendetwas tun würde, also blieb ich einfach ruhig liegen. Doch dann...ein ohrenbetäubend lauter Knall. Ich schrak hoch.

„Was war das?"

„Das hat bestimmt etwas mit Vulture zu tun. Er ist schließlich auch hier in Washington. Wir müssen da hin und nach sehen was passiert ist!"

„Aber wir waren letztes Mal schon nicht stark genug. Sie könnten uns töten."

„Ja, aber das müssen wir riskieren. Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst."

„Wenn du da hingehst, dann ich auch! Ich lass dich das nicht alleine machen!"

Peter zog sich seine Maske wieder über und ich striff mir meine Handschuhe über die Hände, wir rannten los. Wir rannten über die Dächer und sprangen von Gebäude zu Gebäude. Endlich erreichten wir unser Ziel, die Gebäude um uns herum brannten, alles war voller Rauch und in diesem ganzen Rauch ließ sich schemenhaft eine Gestalt erkennen. Eine Gestalt mit Flügeln. Vulture! Doch da war bereits jemand, der gegen ihn kämpfte, Iron-Man!

„Mr. Stark?!", sagte Peter leise.

In diesem Moment wurde Iron-Man gegen eine Hauswand geschleudert und Peter kämpfte an seiner Stelle weiter. Es sah furchtbar aus, wie sie kämpften. Iron-Man hatte sich wieder aufgerappelt und war bereit mit Peter's Unterstützung weiter zu machen. Vulture schien jedoch ziemlich stark zu sein, ich konnte nicht einfach nur dastehen. Ich tat was ich konnte, es kostete mich sehr viel Kraft, doch dann ließ ich alle Fensterscheiben um uns herum zerspringen und schleuderte alle Splitter auf unseren Gegner. So konnte ich seinen Anzug beschädigen. Er geriet ins Taumeln, doch fing sich wieder. Spätestens jetzt hatte er auch mich im Visier. Iron-Man versuchte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, aber Vulture kam direkt auf mich zu gerannt. Ich nahm all meine Kraft zusammen und begann wieder zu schweben, so wie in dieser Lagerhalle. Meine Hände glühten, die lilanen Feuerbälle wurden größer und größer. Vulture fuhr ein paar sehr gefährlich aussehende Waffen aus seinem Anzug aus und feuerte sofort auf mich. Ich schoss ihm die Feuerbälle entgegen und wehrte so seinen Angriff ab. Doch bevor ich neue Kraft sammeln konnte, traf mich ein Schuss.
Hart wurde ich zurückgeschleudert, krachte gegen eine Wand und sank zu Boden. Mein Rücken und Kopf dröhnten und schmerzten. Peter hielt Vulture mit seinen Netzen zurück und Mr. Stark flog mit aller Geschwindigkeit auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Vulture schaffte es aber sich zu befreien und flog auf das Dach eines hohen Hauses, Peter und Iron-Man folgten ihm. Und auch wenn ich schreckliche Schmerzen hatte lief ich in das Haus und innen nach oben aufs Dach. Vulture hatte Iron-Man's Anzug mit seinen überirdischen Waffen stark beschädigt und war jetzt voll auf Peter konzentriert. Er richtete seine Waffe auf ihn und wollte gerade schießen, doch das konnte ich nicht zulassen. Ich konnte mit meinen Kräften Dinge bewegen, also sicher auch Menschen. Also schleuderte ich Vulture so weit weg von Peter wie ich konnte, doch im selben Moment schoss er und traf. Peter's Anzug schützte ihn zwar, aber nicht genug.

Peter Parker -  I'm with you, no matter whatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt