Kapitel 50 ( Selis Sicht.)

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Tu ich es.. tu ich es nicht.. Didi würd es wollen.. ich stand unter Druck. Ich würde ihm so gerne dieses doofe Geld geben.. aber ich wusste auch das es vielleicht alles sein könnte was Didi sich angespart hatte. Mein Kopf drehte sich auf die Seite und ich streckte ihm den Umschlag entgegen. 

Neugierig öffnete er ihn und er fand...  Nichts. 

>> Ich hab doch gesagt, ich habe nichts.<< 

Er zerknüllte den Umschlag und sah mich böse an. >> Süße.. ich kenn dich nicht seit gestern. Du trägst einen leeren umschlag mit dir rum? Wem willst du bloß was vor machen?.. <<

Ich zuckte mit den Schultern. >> Ja, ist halt so..<< flüsterte ich beinahe und versuchte aufzustehen.

>> Ich hab dich mehr als im Blick, kleine.!<< sagte er und drückte mich nochmals nach unten ehe er von mir ab ließ und sich aus dem Staub machte. 

Ich war erleichtert und glücklich ihm das Geld nicht gegeben zu haben. Er hätte es verschwinden lassen und mich sicherlich nicht in Ruhe gelassen. Er niemals. 

Ein paar Sekunden später richtete ich mich auf und machte mich wieder auf den Weg zurück. Mal abgesehen von meinem schlechten Gewissen das ich es überhaupt mitgenommen habe. 

Meine Hand suchte den Weg in die Tasche und griff fest nach dem Geld. Den ganzen Weg über hielt ich es fest in meiner Hand die tief in meiner Tasche versunken war.


Ein paar Minuten später kam ich dann an Didis Kneipe an. 

Ich setzte mich direkt an die Bar und starrte auf meine Hand, die das Geld hielt. Ich wusste hier drin würde mir nichts passieren. 

Toni stand hinter mir und klopfte mir auf die Schulter. >> Hey kleine. Was machst du denn hier?<<

>> Ich muss mit Didi reden.<< 
>> Ist was passiert?<< fragte er aber ich schüttelte mit dem Kopf.

>> Gut. Didi ist nicht da. Er muss heute noch Zeug erledigen. Deshalb bin ich hier und schmeiß heute Abend den Laden.<< Ich sah ihn verwirrt an. In all den Jahren hatte ich nur 1 mal erlebt das jemand anderes den Laden schmiss. Diese Kneipe ist alles für Didi. Man könnte denken er wohnt hier und geht niemals weg. 

Ich drehte mich zu Toni und sah ihn an. >> Was ist bei Didi los?<< stotterte ich voller Angst.

>> Er hat ein Arzt Termin. Aber halb so wild, denke ich.<< auch Toni begann zu grübeln. Er kannte Didi schließlich auch so gut das er merkte irgendwas konnte nicht stimmen. 

Wir sahen uns an und grübelten. 

>> Jetzt malen wir mal nicht den Teufel an die Wand.<< sagte Toni und schnappte sich 2 Flaschen Bier. 
>> Du hattest wohl heute schon welches aber 1 geht noch .<< lachte er und reichte mir die Flasche.

>> Bring mir was schönes mit.<< dröhnte es mir plötzlich im Kopf. >> Fuck<< schrie ich.
Toni musterte mich. >> Ich habe Sina vergessen.<< Toni stand verwirrt neben mir und verstand nichts. >> Ich sollte ihr heute was schönes mitbringen und ich hab es vergessen. 

Toni sah sich um. >> Hmm...<< überlegte er.. tut mir leid.. ich glaube mit Gläsern oder den Sachen was hier rumliegen kann sie leider nichts anfangen. 

>> Schon gut,<< sagte ich und stand auf. >> Danke.<< lächelte ich Toni nochmals zu und machte mich dann auf den Weg. 

Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und suchte darin nach Didis Nummer. 

Es wählte und nach kurzer zeit sprang auch schon seine Mailbox an. 
>> Hey Didi. ruf mich bitte zurück wenn du das hörst.<< redete ich ihm auf die Mailbox.

Ein Kaugummiautomat der an einer alten Mauer hing fiel mir dann ins Auge. 
Ich lief auf ihn zu und hoffte das vielleicht etwas schönes drin sein könnte, wenigstens etwas kleines worüber sie sich freuen würde und morgen würde ich ihr etwas richtiges kaufen. 

Meine Ausbeute waren 2 Gummiarmbänder auf denen Best Friends stand und 1 kleiner Lila Glitzerflummi. >> Besser als nichts.<< freute ich mich. 

Ich gebe zu ich fühlte mich etwas schlecht aber ich wusste auch, das Sina sich über Kleinigkeiten freuen würde. Außerdem nahm ich mir fest vor, das ich ihr morgen etwas schöneres besorgen werde. 

Der Heimweg verging wie im Flug und als ich die Tür öffnete sah ich auch schon das Sina freudestrahlend auf mich zu lief.

>> Und?<< hüpfte Sie ganz aufgeregt. 

>> Links oder rechts?<< fragte ich sie während ich meine Hände hinter den Rücken hielt. 

>> Beide !..<< schrie sie. 
Und.. sie freute sich. >> ooooooooooh ein Flummi und er glitzert. Wie toll. Danke meine Lieblingsschwester.<< Sie drückte sich an mich. Es ist schön meine Schwester so glücklich zu sehen. 

Ich nahm sie auf meinen Arm und lief mit ihr nach oben in Ihr Zimmer. Sie setzte sich an ihr Puppenhaus und zeigte ihren Puppen ihre neuen kleinen Geschenke. Ich suchte währenddessen ihr Zimmer ab nach einem Versteck für das Geld. Ich musste es bei Sina verstecken. Sonst würde es Jenny oder ihre Mama finden. 
Es dauerte eine Weile bis ich mich entschied das Geld hinter einem Bild zu befestigen. 

Ich nahm das Bild ab und lief nochmal schnell nach unten um einen neuen Briefumschlag und Klebeband zu holen. 

Während Jenny mich beobachtete was mich in diesem Moment aber kalt lassen musste kramte ich im Wohnzimmerschrank herum und lief dann ganz schnell wieder nach oben.
Ich setzte mich auf Sinas Bett die zum Glück beschäftigt war und ihre Aufmerksamkeit auf ihre Puppen richtete.

Ich steckte das Geld in einen Umschlag und klebte ihn mit einigen Streifen Klebeband fest daran. Dann hing ich das Bild wieder auf. 

>> Hast du schon was gegessen?<< fragte ich Sina. >> Natürlich! Ich bekomme hier immer Essen.<< sagte sie und war fast schockiert das ich überhaupt fragte.

>> Stimmt, du hast Recht. Wir sind ja nicht mehr bei.. stoppte ich. Ich wollte die Namen nicht erwähnen damit Sina nicht traurig wird. Sie ist  grad so glücklich und hier geht's uns besser. 

>> Bist du mir böse wenn ich jetzt dann schlafen gehe?<< fragte ich sie und setzte mich zu ihr. >> Nein. Du stinkst sowieso.<< lachte Sie. 

Ich roch mich plötzlich selber. >> Ohja... du hast so Recht. Dann geh ich mich jetzt sauber machen und dann geh ich schlafen.<< ich strich ihr durch die Haare und machte mich auf den Weg ins Bad.

Eine schnelle Dusche später öffnete ich die Tür von Jennys Zimmer. Ich hatte schon lange dieses Zimmer nicht mehr betreten, geschweige denn drin geschlafen. 
Ich vermisste es natürlich auch.. 

 Ich stand einen kurzen Moment in der Tür und sah das Bett an. Vor ein paar Wochen war alles okey und wir schliefen jeden Abend glücklich zusammen ein.. Total in Gedanken merkte ich erst nicht das Jenny kam und sich zwischen mir und dem Türrahmen durch zwängte. 

>> Ist irgendwas?<< klang es kalt und gefühlslos aus Jenny heraus.

>> Nein.<< sagte ich. Wie gesteuert drehte ich mich um und lief wieder zu Sina ins Zimmer. >> Ich schlafe wieder bei dir wenn es okey für dich ist.<< Wartend stand ich an der Tür und sah Sina an. 
>> Aber na klar. << Ich legte mich in ihr Bett und sie kam auch schon einige Sekunden später dazu mit ihrem Lieblingsbuch in der Hand. 
>> Kannst du mir das vorlesen?<< fragte sie mich mit dem süßesten Blick den sie konnte. 

>> Wie kann ich denn bei dir Nein sagen?<< antwortete ich mit einer Gegenfrage. 

Sie kuschelte sich fest an mich und lauschte meinen Worten. Mit jeder Zeile die ich zu ende gelesen hatte wurden meine Augen schwerer. Sina schlief  schon fest an mich gekuschelt als mir das Buch aus der Hand rutschte und auch ich in die Traumwelt verschwand. 


3 Uhr nachts... Verschwitzt, panisch und hektisch Atmend wachte ich plötzlich auf....

-She-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt