Kapitel 2

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Zugern wüsste ich was sie gerade gelesen haben muss das Sie ihr Gesicht so verzog.

Aber sie fragen was los wäre würde ihr eh egal sein.

Die letzte Stunde war inzwischen so gut wie vorbei und die ersten Schüler begannen ihre Sachen einzupacken.

Seli schmiss ihr Zeug in Ihren Rucksack und war die erste die ganz schnell beim ersten Ton der Schulglocke aus der Tür verschwand.

Frau Murk merkte noch schnell an das wir für morgen bitte einen großen Ordner mitbringen sollten, was Seli aber nicht mehr mitbekommen hatte.

Anschließend packte ich meine Sachen zusammen und nahm meine blaue Jeansjacke die über meinem Stuhl hing und verließ zusammen mit Jessi das Schulgebäude.

Ein paar Meterweiter stand Seli an der Mauer an der Bushaltestelle. Jessi wurde heute von Ihrem Papa abgeholt.
>> Willst du mitfahren?<< fragte Jessi. >>Nein, da vorne steht Seli und ich werde Ihr noch schnell sagen das Sie morgen einen Ordner mitbringen soll. Danach werde ich einfach mit dem Bus fahren.<<
>>Wir sehen uns morgen<< sagte ich und umarmte sie noch schnell.
>>Okey,bis morgen<< rief Jessi mir noch schnell nach.

Mit langsamen schritten näherte ich mich der Bushaltestelle. >> Du sollst morgen einen großen Ordner, mit Registern mitbringen.<< sagte ich und stand aber mit 2 Meter Abstand vor Ihr.

Ihr Blick war auf ihr Handy gerichtet.
>> Seli?<< sagte ich mit einer etwas lauteren Stimme.
Sie sah mich an und presste genervt ein: >> ist mir egal << zwischen ihren Lippen raus.
>>Gefällt es dir denn nicht an unserer Schule?<< fragte ich sie etwas enttäuscht.

Sie steckte ihre Hand in Ihre Jackentasche und wühlte wild darin rum, bis sie schließlich ihre Kopfhörer aus der Tasche zog und sie in Ihre Ohren steckte.

Na toll, dachte ich mir. Ich wollte doch nur nett sein! Ich drehte mich um und lief nach vorne mitten in die Menge die am Bushäuschen wartete. Wieso war sie denn nur so abgeneigt von allem?

Der Bus kam nun langsam un die Ecke gebogen und hielt mit einem lauten quitschen vor uns.

Langsam öffneten sich die Türen.

Die ersten stürmten in den Bus um sich einen Sitzplatz zu sichern. Der Bus war Immer ziemlich voll und ich hatte es noch nie geschafft mir einen Sitzplatz zu sichern.

Der Bus war schon so voll das sie bis zur zweiten Sitzreihe standen.

Kurz nach mir stieg auch Seli in den Bus. Sie hielt ihre Buskarte auf das Gerät und lief auf mich zu. Sie stand plötzlich genau neben mir und drehte mir den Rücken zu.
Sie wollte einfach schnell aus dem Bus wieder raus, kam es mir vor.
Zum ersten mal war ich ihr so nah das ich Ihren Geruch wahr nahm.

Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper sie man zum Glück nicht sehen konnte.Seli stieg eine Station vor mir aus. Mit ihr ging auch der Duft der mir die ganze Fahrt über in der Nase lag. Die Türen schlossen sich hinter Ihr und der Bus setzte sich langsam wieder in Bewegung. Mein Kopf drehte sich automatisch Seli hinterher bis ich sie nicht mehr sehen konnte.

Wenige Meterweiter blieb der Bus an der nächsten Station stehen. >> Darf ich bitte mal durch<< drang eine Stimme von hinten in mein Ohr.

Total verplant merkte ich garnicht das der Bus schon an meiner Haltestelle stand. Ohne was zusagen stieg ich schnell aus und lief die Straße entlang zu unserem Haus.

Ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf.

Meine Mama war nicht da und es lag ein Zettel in der Küche. >> Ich werde heute etwas später kommen. Bestell dir was leckeres. Bis später,Mama.<< stand auf dem Zettel.

Ich lief die Treppe nach oben in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich schmiss meine Jacke aufs Bett, stellte meine Tasche auf den Schreibtisch und nahm mein Handy in die Hand.

Eine Nachrichtvon Jessi erschien auf meinem Display.
>>Treffen wir uns heute Nachmittag in der Stadt?<<schrieb sie mir in Whatsapp.
>>Klar, 15 Uhr?<< tippte ich auf meinem Handy und schickte die Nachricht ab.
>>Ok<<kam die Antwort von Jessi innerhalb Sekunden zurück.

Mein Magen knurrte inzwischen lautstark und zum bestellen hatte ich keine Zeit mehr. Ich lief nach unten in die Küche und öffnete den Kühlschrank. 

2 Minuten blickte ich erst mal in den geöffneten Kühlschrank ehe ich mir einige Sachen raus nahm.
Ich schmiss mir zwei Brot Scheiben auf den Teller und machte mir daraus ein Sandwich. Kurz noch alles wieder aufräumen und dann schnell mit dem Teller wieder zurück in mein Zimmer. Das konnte ich auch nur machen weil meine Mama nicht da war. Sie hasste es wenn ich essen mit nach oben nehme.

Ich nahm ein großen bissen und lief zu meinem Schrank. Draußen war es inzwischen ziemlich warm geworden. 
Ich nahm mir ein dunkelblaues Top aus dem Schrank und zog mir meinen viel zu warmen Pulli aus.
Es klingelte plötzlich an der Tür und während ich die Treppe runter ging stand ich halb angezogen vor der Tür.

>>Ich habe ein Paket für Paco <<lächelte er und streckte mir das Paket entgegen. >>Ok<< sagte ich aber der Postbote war schon wieder halb verschwunden.
Ich stellte das Paket in die Ecke und lief wieder nach oben.
Ich schnappte mir meine Handtasche, warf alles wichtige hinein, biss noch einmal von meinem Sandwich ab und machte mich auf den Weg in die Stadt.

Diesmal war Jessi vor mir da und lächelte mir aus weiter Entfernung schon zu.
Die letzten Meter lief sie mir dann entgegen. >>Müller?<< fragte Jessi. >>OK<< sagte ich.

An unserem Busbahnhof auch Plärrer genannt gab es zwei Wege in die Stadt.
Die eine führte durch die Fußgängerzone.Der andere etwas abgekürzt und durch eine Mauer etwas abgetrennt. Der kleine Weg war ein beliebter Platz für Raucher, Alkoholiker und Drogenabhängigen. Es war schon fast gruselig da durch zu gehen.
Wir überlegten nie und gingen immer an dem etwas längeren Weg durch die Fußgängerzone.

Auf dem Weg trafen wir einige bekannte Gesichter.

Als plötzlich mein Handy klingelte und meine Mutter mich anrief. >> Wo treibst du dich denn rum und wann wirst du wieder zuhause sein? <<Ich muss mit Jessi was für die Schule besorgen<< unterbrach ich sie. >> Ich werde nicht zu lange brauchen!<< 

>>Okey.<< Mit der bitte nicht zu spät nach Hause zu kommen war das Gespräch dann beendet.

-She-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt