-She-

Kapitel 23

Zugern hätte ich ihr natürlich jetzt die Angst genommen aber ich wusste das da etwas wahr sein könnte. Diese Bindung was zwischen uns war wollte ich ebenfalls nicht aufs Spiel setzten.

Seli ging es zunehmen auch besser was ihre Rippen anging. Ein lautes seufzen verließ sie.
>> Was ist los ?<< fragte ich sie.

>> Mir geht es wirklich schon wieder besser, ich sollte langsam mal wieder zuhause auftauchen.<<

Das sie wieder gehen würde wenn es ihr besser ging hatte ich die letzte Zeit vergessen, ich genoss die Zeit mit ihr einfach in vollen Zügen bis auf den Besuch der Kneipe natürlich.

>>Bleibst du wenigstens noch und isst was mit mir ?<< Das musste ich sie zum Glück nicht zweimal fragen, sie nahm natürlich dankend an, was mir etwas zusätzliche Zeit mit ihr verschaffte.

Schließlich standen wir unten in der Küche und kochten zusammen. Ein wenig aufgelöst stocherte ich dann in meinem Essen herum das viel zuschnell fertig war.

>> Kalt schmeckt es nicht.<< wollte Seli die Stimmung etwas aufmuntern was aber nicht so gut klappte.

>> Ich werd dich morgen schon in der Schule nerven << startete sie den zweiten versuch.
>> Willst du morgen wirklich schon wieder in die Schule kommen? <<
>> Ich hasse Schule aber für dich komm ich morgen <<.

Mit diesem Satz schaffte sie es wirklich mir in Null Komma nichts bessere Laune zubereiten.

Normalerweise sollte ich schon längst im Bett sein und schlafen doch die Zeit mit Seli war mir wichtiger als ausgeschlafen zu sein.

Versuche sie zu überreden die Nacht noch bei mir zu bleiben scheiterten leider. Ihr war es wohl wichtig heute noch nach Hause zu gehen.

An der Tür drückte sie mir einen zerknüllten Zettel in die Hand.

>>Den brauch ich nicht mehr. Mach damit was du willst.<< Verwundert öffnete ich den Zettel auf dem sich die Nummer von Sky befand.

Zerissen in 1000 teilen flog er dann auch sofort in den Mülleimer.

Bett fertiggemacht legte ich mich dann auch sofort ins Bett. >> Gute Nacht Babe.<<

Das würde jetzt bestimmt unhöflich kommen doch ich war mir nicht 100 prozentig sicher ob es wirklich von der Person kam die ich im Kopf hatte. Sie hatte doch kein Handy mehr und um diese Uhrzeit könnte sie auch keins mehr kaufen.

>> Ich wüsste gerne wer mir sowas süßes schreibt, kenn deine Nummer aber leider nicht.<< formulierte ich es in unterschiedlichen Varianten und entschied mich für diese.

>> Das könnte ich dir jetzt ziemlich böse nehmen. <<
>> Du hast wieder ein Handy? <<
>> Sieht so aus << schickte sie mir mit einem zwinkerndem Smiley der für mich immer provokant war.
>> Aber geklaut ist es nicht, hoffe ich doch.<< Diese Frage konnte ich mir wirklich nicht verkneifen.
>> Wenn du so weiter machst nehme ich dir jetzt dann wirklich was übel. <<

Bevor sie mir wirklich noch was übel nehmen konnte, weil ich einfach nicht mehr nachdachte was ich da eigentlich schreibe wünschte ich ihr ebenfalls eine Gute Nacht und legte mein Handy beiseite.
Der ganze Tag spielte sich erneut in meinem Kopf nochmals ab bevor ich dann glücklich einschlief.

Auch am nächsten morgen stand ich mit dieser guten Laune auf mit der ich Abends einschlief.

Meine Mama bemerkte das natürlich sofort.

>> Was war denn gestern los du hast die halbe Nachbarschaft mit deiner Musik unterhalten und Seli kam mit einer großen Fahne hierher ?<<

Sie war immer ziemlich Neugierig und quetschte Leute gerne aus wie eine Zitrone,doch ich würde ihr sicher nicht erzählen was ich gestern alles von Seli erfuhr. Deswegen antwortete ich einfach kurz und knapp mit>>Nichts besonderes<<.

Natürlich glaubte sie mir das nicht aber sie war schon spät dran und musste sich beeilen. >> Ich wünsch dir einen schönen Tag in der Schule.<< grinste sie mich an.

>> Guten Morgen Babe << jeder weiß wie schön es sich anfühlt wenn man morgens aufwacht und eine süße Nachricht auf dem Handy stand. Zulange hatte ich diese Gefühle nicht mehr gefühlt.

Ich grinste mittlerweile wie ein Honigkuchenpferd und wusste das nichts auf dieser Welt mir dieses Lächeln nehmen konnte.

So schnell es ging machte ich mich auf den Weg zur Schule. Jessi traf wieder fast zeitgleich mit mir ein.

>> Hey <<umarmte sie mich stürmisch und bevor ich antworten konnte folgte >>Was ist denn mit dir passiert? <<

Grad wollte ich meinen Mund öffnen sah ich Seli auf uns zukommen weshalb ich mir die Worte sparte und meinen Blick auf sie richtete.

Ihre Arme umschlangen mich und sie hauchte mir ein : Hey Babe << in mein Ohr.

Ehe es jemand außer natürlich Jessi gesehen hatte entfernte ich Selis Hände von meiner Hüfte.
>> Nicht hier.<< sagte ich zu Seli und wandte mich dann an Jessi. >> Bevor du was sagst es ist nicht ganz so wie es aussieht.<< Auf dem Weg zum Klassenzimmer erklärte ich Jessi dann grob was alles los war.

>> Ich mag dich eigentlich garnicht so << warf sie dann Seli an den Kopf.
>> Das ist nicht schwer zu übersehen.<<
>>Vielleicht könnt ihr beide ja nochmal von vorne anfangen?<<fragte ich an beide gerichtet.

Seli wäre sichtlich bereit gewesen doch Jessi war noch nicht ganz überzeugt davon.

>>Überleg es dir einfach << sagte ich Jessi und setzte meinen„Hundeblick" auf, dem sie nie widerstehen konnte.

>>Freut mich das du wieder da bist<< lächelte Frau Murk dann Seli entgegen, sogar ihre Cap ließ Seli freiwillig in ihrer Tasche verschwinden, was Frau Murk sichtlich erfreute.

Den ganzen Tag über gab Seli so gut es ging auch Mühe am Unterricht teilzunehmen.

Nach der Schule verließen wir 3 dann zusammen das Schulgebäude.

>> Und süße? << sah ich Jessi gespannt in die Augen.

>> Nagut. Wir fangen von vorne an aber ich sags dir gleich wenn du es nochmal verkacken solltest geb ich dir keine Chance mehr ! <<

Diese Aussage entlockte Seli ein lächeln. >>Danke.<<
>>Wie wärs wenn wir uns heute zusammen auf die Mathe Klausur vorbereiten?<<kam es aus meinem Mund.
>> Das klingt gut << willigte Jessi gleich ein.
>>Ich ..würde gerne aber.. << fing Seli an.
>>Nicht schon wieder ! <<entfuhr es Jessi wütend.
>> Komm schon << hackte ich bei ihr nochmal nach.
>> Ja okey ich komme<<

Ich hatte echt schon Angst gehabt Seli würde es jetzt sofort wieder kaputt machen das Jessi ihr nochmal eine Chance gegeben hat. Man muss wissen Jessi wenn sauer ist konnte man sich auch monatelanges Ignorieren gefasst machen. Mein Glück das ich diese Situation noch nie durchleben musste.

Ich umarmte Jessi und verabschiedete mich dann auch von Seli was garnicht so leicht war.

Am liebsten hätte ich Seli jetzt vor der Schule geküsst aber ich war noch nicht so weit. >>Wir sehen uns später<< umarmte ich auch sie und löste mich schnell wieder von Ihr. Ich wusste ich würde es nicht aushalten sie jetzt noch länger so festhalten zu können ohne das dann mehr sein würde.

Im Bus sitzend wurde mir wieder bewusst wie toll mein Leben eigentlich grad läuft.Ich hatte die tollste beste Freundin an meiner Seite, ich hatte Seli mit der ich zwar noch nicht zusammen war aber die mich so glücklich machte und natürlich meine Mama die der wichtigste Mensch für mich war weil ich mein Vater leider sehr früh verloren hatte. Ein sehr großer Verlust mit dem ich natürlich heute auch noch zu kämpfen habe. Aber im großen und ganzen war mein Leben grade richtig toll.

Die Zeit zuhause verbrachte ich am Laptop bis Seli auch schon an der Tür stand und klingelte.