Kapitel 4

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Mit großen Augen stand er wie angewurzelt am Fenster mit dem Blick auf mich gerichtet.

Ich lief so schnell es mir möglich war auf mein Fenster zu und hielt mit einer Hand mein Handtuch fest. Mit der anderen Hand ließ ich das Rollo runter. An dem Band verbrannte ich mir meine Hand weil ich das Rollo zu schnell nach unten ließ.

Der Schmerz hielt zum Glück nicht all zulange an und ich suchte mir meine Schlafsachen zusammen. Meistens schlief ich in Boxershorts oder kurzer Hose mit einem Top. Ich ließ das Handtuch auf den Boden fallen und schlüpfte in meine bequemen Schlafsachen.

Dann schnappte ich mir mein Handy und legte mich aufs Bett.

Was Seli jetzt wohl macht? Wird sie immer noch mit den komischen Leuten hinter der Mauer stehen? Mein Kopf dachte eindeutig zu viel nach. Vorallem über Seli. So langsam überkam mich die Müdigkeit. Ich wollte Jessi noch antworten als mir aber die Augen zu fielen.

Selbst das knallen meines Handy hörte ich nicht mehr das mir aus der Hand rutschte und mit der Vorderseite auf den Boden fiel.

Total in meine Decke eingewickelt riss mich mein Wecker um 6 Uhr aus dem Schlaf.

Sofort schossen mir die Bilder von Seli in den Kopf. War das alles nur ein Traum?
Bevor ich aber weiter nachdenken konnte hörte ich meine Mama von unten rufen.

Müde stieg ich aus dem Bett und schleppte mich Treppe für Treppe nach unten.

>>Guten Morgen<< drang es mir viel zu laut in die Ohren. >> Morgen << sagte ich und lies mich auf den Stuhl fallen.
>> Nicht gut geschlafen?<< fragte sie.
>> Doch schon okey<< antwortete ich.

>> Ich muss jetzt los. Vergiss nicht das du nach der Schule nach Hause kommst, schließlich freut sich jemand Dich heute zu sehen,<<sagte sie stellte mir eine Tasse Kaba vor mir auf den Tisch und verließ das Haus.

Mühsam, ja fast anstrengend hob ich die Tasse hoch und führte sie zu meinem Mund.
Meine Mama machte gefühlt den besten Kaba der Welt.

Nachdem ich genüsslich meinen Kaba leer getrunken hatte schleppte ich mich nach oben ins Bad.

Am liebsten wäre ich so wie ich war in die Schule gegangen. Blonde zerzauste Haare, kurze blaue Hose und schwarzes etwas bauchfreies Top an dem mein Bauchnabelpiercing hervor glänzte.

Ich war eine der wenigen die schon gepierct war.

Mit etwas eile machte ich mich für die Schule fertig. Ich gab mir heute besonders Mühe und freute mich auf die Schule.

Der Gedanke Seli zu sehen lies mir ein kleines Lächeln auf den Lippen erscheinen.

Mit geglätteten Haaren, ein etwas stärkeres Make Up, blauen zerrissenen Jeans und ein schulterfreies Shirt machte ich mich schließlich auf den Weg.

Fast gleichzeitig kam ich mit Jessi an der Schule an.

>> Wie siehst du denn aus? Willst du jemand beeindrucken? Etwas Pacco?<<sagte sie ohne dabei einmal Luft zu holen.

>>Spinnst du ? Ich fühle mich heute eben so. Und jetzt lass uns reingehen!<<

Voller Freude machte ich den ersten Schritt ins Klassenzimmer.Doch meine Freude verschwand als ich Selis leeren Platz sah.

>>Alle sokey?<< flüsterte Jessi mir zu. Ich bejahte das mit einem kurzen nicken.

Hinter uns stand Frau Murk. >>Na Mädels, wollt ihr euch nicht setzen?<<

Die Glocke läutete und alle waren nun auf ihren Plätzen.Alle außer Seli.

>>Weiß jemand was von Seli?<<
Aber die ganze Klasse war still. Marcel jedoch wie man ihn kennt scherzte darüber.

-She-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt