Anatomie Speiseröhre/Magen/Schilddrüse

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Die Speiseröhre (=Ösophagus) ist ein 25cm länger, sehr dehnbarer und elastischer Muskelschlauch, der den Mund/Rachenbereich mit dem Magen verbindet. Sie beginnt circa in Höhe des 6. Halswirbels unter dem Ringknorpel und verläuft hinter der Luftröhre.

Sie besitzt drei natürliche Engstellen: Am Ringknorpel (=Ringknorpelenge), bei der Aorta (=Aortenenge) und beim Durchtritt des Zwerchfell (=Zerchfellenge). Am oberen und unteren Ende ist die Speiseröhre erschlossen durch die sogenannten Ösophagussphinkter, die sich nur bei Nahrungsdurchtritt öffnen. Wenn der untere Ösophagussphinker nicht richtig schließt, kann der Mageninhalt in die Speiseröhre zurücklaufen. Dies führt zu Entzündungen (=Ösophagitis) und erhöht das Risiko für Ösophaguskarzinome. Diese Erkrankung wird Gastroösophagealer Reflux genannt. Die Speiseröhre besitzt längs- und Querverlaufende Muskulatur, die sich in peristaltischen Wellen zusammenzieht und wieder entspannt und so die Nahrung Richtung Magen befördert.

An die Speiseröhre schließt sich der Magen (=Gaster) an. Der Magen ist eine sackartige Erweiterung des Verdauungskanals mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Litern. Deine Form variiert ständig, je nach Füllungszustand und Körperlage. Der Magen lässt sich in verschiedene Bereiche einteilen:

•Der Mageneingang wird Kardia (=Magenmund) genannt. Er beschreibt die Übergangsstelle von Speiseröhre zum Magen.

•Der Fundus (=Magengrund) befindet sich seitlich der Kardia und ist eine kuppelförmige Erweiterung unter dem Zwerchfell, die dazu dient, mitgeschluckte Luft zu sammeln.

•An den Fundus schließt sich der Korpus (=Magenkörper) an und bezeichnet den größten teilendes Magens.

•Nach unten geht der Korpus in das Antrum (=Vorraum) über.

•Der Abschluss des Magens bzw. der Überhang des Magens zum Dünndarm wird als Pylorus (=Pförtner) bezeichnet.

Der Magen besteht aus 3 Muskelschichten, die längs, ringförmig und schräg angeordnet sind und es damit ermöglichen, die Magengröße der Füllung anzupassen, den Nahrungsbrei mechanisch zu zerkleinern, mit dem Magensaft zu mischen und zum Magenausgang weiterzuleiten durch peristaltische Wellen. Verschiedene Zelle in der Magenschleimhaut produzieren unter anderm Salzsäure und Magenschleim. Die Salzsäure dient dazu, die Nahring im Magen zu zersetzten und zu desinfizieren. Der Magenschleim schützt den Magen vor der aggressiven Salzsäure und vor einer Selbstverdauung. Die Nahrung verbleibt je nach Art der Nahrung zwischen 2-7 Stunden im Magen und wird dann in das Duodenum weitergeleitet.

Wenn die Magenschleimhaut an einer Stelle ungeschützt ist, entsteht an dieser Stelle durch die Salzsäure ein Defekt. Dieser Defekt wird Ulkus genannt. Er führt zu Schmerzen im Ober- & Mittelbauch und kann durch ein Bakterium namens Helicobacter pylori oder Stress, vor allem nach großen Operationen auf Intensivstation, ausgelöst werden.

Die Schilddrüse ist ein ca. 25g schweres Organ, welches unterhalb des Kehlkopfes an der Luftröhre anliegt. Ihre Aufgabe besteht in der Bildung und Freisetzung der Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Diese Hormone bestimmen die Stoffwechsellage des Organismus und beeinflussen den Körper unter anderem in seinem Energieverbrauch, der Aktivität von Nerven, Muskeln, Herz, Kreislauf, Magen und Darm, der Sexualität und dem psychischen Wohlbefinden. Die Freisetzung dieser Hormone wird von der Hypophyse und des Hypothalamus gesteuert, indem der Hormonspiegel im Blut überwacht wird. Sinkt dieser ab, gibt die Hypophyse den Botenstoff TSH ab, welcher eine verstärkte Hormonfreisetzung bewirkt.

An der Rückseite der Schilddrüsenkapsel liegen vier, meist nur Linsengroße Nebenschilddrüsen. Diese bilden ein Hormon (Parathormon, PTH) welches Kalzium aus den Knochen freisetzen und den Phospatspiegel senken kann.

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