Anus Praeter Versorgung

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Welche AP-Versorgungen gibt es?
AP-Versorgungen lassen sich einteilen in Einteiler, bei denen Basisplatte und Beutel miteinander verbunden sind, und Zweiteiler, bei denen Basisplatte und Beutel einzeln anzubringen sind. Beide Versorgungsn gibt es als offenen Beutel (zum Ausleeren) und geschlossen (wenn der Beutel voll ist wird dieser verworfen und ein neuer Beutel angebracht).

Wie oft muss ich die einzelnen Versorgungen wechseln?
Je nach Menge der Ausscheidung und Toleranz des Patienten sind die Wechselintervalle unterschiedlich. Ein Einteiler sollte jedoch 1x am Tag gewechselt werden, auch wenn es ein offenes System ist. Bei Zweiteilern kann die Basisplatte 3 Tage lang belassen bleiben, der Beutel sollte jedoch täglich gewechselt werden.
Es ist wichtig, dass die Beutel täglich gewechselt werden, da diese einen Filter gegen die Gerüche enthalten. Der Filter wird je nach Modell nach 6-24h unwirksam, somit können Gerüche entstehen und der Beutel kann sich aufblähen, da die Luft nicht mehr aus dem Filter entweichen kann.

Wodurch unterscheiden sich die einzelnen Basisplatten?
Basisplatten können Plan, leicht konvex oder konvex sein. Grundsätzlich verwendet man eine Plane Platte bei prominenten Stomata und konvexe Platten bei Stomata, die sich auf Hautniveau oder darunter befinden, da diese durch die Konvexität der Platte weiter herausgedrückt werden. Leicht konvexe Platten eignen sich besonders für Stomata, die auf Hautniveau oder in Hautfalten liegen.

Wann nehme ich welche Versorgung?
Grundsätzlich gilt:
Ein Ileostoma fördert immer flüssig, d.h. Basisplatten werden schneller angegriffen und werden undicht, deshalb sollte man bei diesem Fall einen Einteiler verwenden, Dankesrede wirtschaftlicher ist. Ob man sich für ein geschlossenen oder offenen Einteiler entscheidet liegt am Patienten.

Ein Colostoma fördert anfangs auch eher flüssig, daher sollte man am Anfang möglichst einen offenen Einteiler verwenden. Wird der Stuhlgang dann breiiger, kann man auf einen geschlossenen Zweiteiler umsteigen.

Fördert ein Stoma sehr viel flüssigen Stuhl, kann man einen transparenten Post-OP-Beutel und einen Ablaufbeutel anbringen oder die Assura Tag/Nachtdrainage von Coloskopielösung abführen muss.

Speziell für dünnflüssige, aggressive Ausscheidungen gibt es von Coloplast die Assura Basisplatte Extra, die testierender gegen diese Ausscheidungen ist. Sie bildet ein weißes Gel, welches sich den Hautunebenheiten anpasst und verhindert so eine Unterwanderung.

Wenn postoperativ ein Reiter zur Fixierung des Stomas verwendet wird, sollte man von Coloplast die Sensura Mio Basisplatte verwenden. Diese ist flexibler und lässt sich so besser unter den Reiter schieben. Durch ihre Flexibilität eignet sie sich auch besonders gut bei gewölbten Bäuchen oder Falten.

Welche weitern Hilfsmittel zur AP-Versorgung gibt es?

Die Stomapaste wird verwendet zum Ausgleich von Unebenheiten und zum zusätzlichen Abdichten um das Stoma herum. Sie verbindet sich mit der Basisplatte und kann direkt auf diese oder auf die Haut aufgetragen werden. Stomapasten benötigen eine gewisse Zeit um auszuhärten, deshalb eignen sie sich eher für Zweiteiler, bei denen die Basisplatte länger auf der Haut verbleibt.

Eine gute Alternative zur Stomapaste sind Modellierstreifen. Diese sind frei von Alkohol, flexibel Formbar und haben das gleiche Einsatzgebiet wie die Stomapaste.

Der Hautschutzfilm bildet eine elastische Schicht auf der Haut, die sie vor Reizungen durch Ausscheidungen oder Stomaversorgungen schützt. Er lässt keine Ausscheidungen in die Haut eindringen, ermöglicht es ihr aber trotzdem zu atmen. Gerade bei fettiger Haut kann der Hautschutzfilm die Haftung von Basisplatten verbessern. Einfach den Hautschutz nach der Reinigung auf die peristomale Haut Auftragen, kurz trockenen lassen und Versorgung aufkleben.

Die Hautschutzcreme versorgt die peristomale Haut mit wichtigen Nährstoffen, schützt sie vor dem Austrocknen und macht sie geschmeidig ohne zu fetten. Sie dient der Pflege der peristomalen Haut, es ist jedoch möglich, dass die Haftung der Versorgung durch den Einsatz vermindert wird. Wichtig ist es deshalb, die Hautschutzcreme nur sehr dünn aufzutragen und einzumassieren. Anschließend kann auch der Hautschutzfilm aufgetragen werden.

Kann ein Patient mit Stoma schwimmen gehen?

Ja, mit modernen Stomabeuteln ist dies gar kein Problem. Das Wasser perlt vom Beutelflies ab, lediglich der Filter muss mit Klebeplättchen zugeklebt werden. Beim Duschen kann die Versorgung auch ganz abgenommen werden, zum Schwimmen eignen sich Miniversorgungen.

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