Die Haut ist das größte Menschliche Organ. Sie sagt oft sehr viel sowohl über das körperliche als auch über das Seelische Befinden aus. Somit ist die Beobachtung der Haut ein wichtiger Punkt in der Pflege um Veränderungen zu erkennen und den Zustand des Patienten zu erkennen.
Grundlagen:
-Die Hautoberfläche beträgt in etwa 1,5-2m²
-Sie wiegt zwischen 3,5 und 10 kgAufgaben der Haut:
-Schutzfunktion: Die Haut schützt uns vor Umwelteinflüssen, z.B. Wärme, Kälte, Krankheitserreger, Dehydration und mechanischen Einflüssen.
-Sinnesorgan: Über die Haut nehmen wir verschiedene Reize wahr, die weiter geleitet werden z.B. Kälte, Wärme, Schmerz oder Berührung
-Temperaturregulationsfunktion: Durch Absonderung von Schweiß kühlt die Haut unseren Körper, Gefäßentstellung und Gefäßweitstellung.
-Aufnahme- und Ausscheidungsfunktion: Die Haut kann Wirkstoffe von außen aufnehmen, z.B. Salben und Stoffwechselprodukte ausscheiden, z.B. Schweiß oder Talg.
-Atemfunktion: Die Haut nimmt Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab.
-Formgebung: Die Haut gibt uns Menschen unser typisches Aussehen.
-Kommunikation: Die Haut ist ein Grenz- und Kontaktorgan, durch sie können wir unser Wohlbefinden sehen, z.B. Freude, Angst, Erregung oder Scham.
-Spiegel der Seele: Die Haut kann sich bei seelischer Belastung über Veränderungen bemerkbar machen.
Hautflora:
Die Physiologische Hautflora ist die natürliche Keimbesiedelung der Haut. Die Talgdrüsen und der Schweiß bilden den Säureschutzmantel der Haut, die zum Schutz vor Bakterien und Krankheitserregern dient.
Beobachtungskriterien:
Gesunde Haut ist elastisch, glatt, intakt, warm, rosig und trocken. Veränderungen der Hautspanne und -farbe gehören zu den Physiologischen Alterserscheinungen des Menschen.
Hautalter und Hauttyp:
Kinderhaut (bis zum 8. Lebensjahr)
-fettarm und Wasserreich
-die Talgdrüsen arbeiten noch nicht
-sie ist empfindlich und reagiert stark auf äußere Reize wie Wind, Sonne und KälteJugendliche Haut (11. - 17. Lebensjahr)
-Talgdrüsenproduktion ist unausgeglichen und oft gesteigert
-unreine und fettige Haut besonders in der Gesichtsmitte, zwischen der Brust und dem RückenErwachsenenhaut (drei verschiedene Hauttypen)
-Fettige Haut (seborrhoische Haut) haben etwa 50% der Bevölkerung durch Überproduktion der Talgdrüsen, häufig stärkere Schweißproduktion, Hautunreinheiten wie Pickel und Mitesser. Die Haut ist feucht, dick grobporig und glänzend.-Trockene Haut haben etwa 30% der Bevölkerung durch verminderte Talgproduktion. Die Haut ist spröde, reißt leicht ein, schuppig, rau und es kommt häufiger zum Juckreiz.
-Mischhaut ist, wenn die Gesichtsmitte fettig ist, die Wangen trocken sind und sich gelegentlich Mitesser oder Pickel bilden.
Altershaut:
Im Alter verringert sich die Fähigkeit der Zellteilung bei den Hautzellen, die Folgen davon sind:
-Verlust an Elastizität -> die Haut ist schlaff mit einer zunehmenden Faltenbildung
-Die Fettpolster der Subkutis nimmt ab -> die Haut wird dünner -> die Fähigkeit der Wärmeisolation geht verloren, wodurch man schneller friert
-Bei mechanischen Einwirkungen ist die Bildung von Hämatomen (Blutergüssen) erhöht
-Die Schweiß- und Talgproduktion nimmt ab, wodurch sich der Säureschutzmantel verändert
-Verringerung der Pigmentzellen, somit ist die Gefahr eines Sonnenbrandes höher
-Unregelmäßige Anordnung der Melanozyten, dadurch entsteht die fleckige, Braune Pigmentierung (Altersflecken)
-Der Säureschutzmantel der Haut nimmt ab, somit ist die Abwehr gegen Krankheitserregern vermindert, die Entstehung von Pilzinfektionen ist höher und schneller
-Wasserbindungskapazität lässt nach, dadurch wird die Haut trocken mit möglichem erhöhten JuckreizMerke: die geringe Wahrnehmungs- und Regenerationsfähigkeit der Altershaut erhöht die Gefahr für Verletzungen, außerdem ist die Wundheilung verlangsamt
Hautfarbe:
Rötung durch Gefäßweitstellung:
Physiologische Ursachen: Sport, Hitze, Anstrengung, Aufregung
Pathologische Ursachen: Fieber, Verletzungen, Ausschlag, Ekzem, Hypertonie, Entzündungen, Verbrennungen, Allergien, WundliegenBlässe durch Gefäßengstellung, Mangeldurchblutung:
Physiologische Ursachen: Schreck, Angst, Veranlagung, Kälte
Pathologische Ursachen: Übelkeit, Hypotonie, Schwindel, Durchblutungsstörung, Schock, Anämie (Blutarmut)Ikterus (Gelbfärbung )
als Folge von Ablagerung des Gallenfarbstoffes Bilirubin, zuerst in Skleren (Weiße Teile der Augen und später am ganzen Körper)
Physiologische Ursachen: Neugeborene, häufige Karottenmahlzeit
Pathologische Ursachen: Lebererkrankungen, Hepatitis (Leberzirrhose), Hämolyse (Zerstörung der Erythrozyten), Verschluss des GallengangsZyanose
Bläuliche Färbung der Haut als Zeichen mangelnder Sauerstoffsättigung des Blutes, zuerst ist das an den Akren (Fingernägel und Nasenspitze) zu sehen.
Physiologische Ursachen: Bei sehr Kälteempfindlichen Menschen
Pathologische Ursachen: Herzinsuffizienz, Herzfehler, Lungenerkrankungen, VergiftungenGraufärbung, fahl, grau, bis graugelb:
Physiologische Ursachen: Sterbeprozess
Pathologische Ursachen: Anorexia Nervosa (Magersucht)Blau-/Rotfärbung (Marmorierung)
Physiologische Ursachen: Bei sterbenden Patienten
Pathologische Ursachen: Durchblutungsstörung, SchockHautspannung - Hautturgor:
Die Hautspannung ist abhängig vom Flüssigkeitsgehalt der Haut und der Dicke des Unterfettgewebes. Bei Flüssigkeitsverlust oder mangelnder Flüssigkeitszufuhr kommt es zur Austrocknung -> Exsikkose/Dehydration.
Kennzeichen:
Eine angehobene Hautfalte bleibt einige Sekunden stehen, während sie sich bei guten Flüssigkeitshaushalt sofort wieder glättet.Bei einer Flüssigkeitsansammlung im Gewebe kommt es zu Ödemen.
Kennzeichen: beim Eindrücken bleibt eine Delle zurück, die sich nur sehr langsam wieder ausgleicht.
Hauttemperatur:
Die Hauttemperatur ist wichtig um die Kreislaufsituation zu beurteilen. Die Schalentemperatur beträgt zwischen 28°C und 32°C. Anstieg der Temperatur erfolgt z.B. durch Sport, Stress, Fieber, Emotionen und Hitze. Ein Abstieg der Temperatur erfolgt z.B. bei Kälte oder beim schlafen.
Hautoberfläche:
Die Hautoberfläche ist im physiologischen Zustand glatt und ohne Defekte. Die Hautoberfläche beobachten auf: Verletzungen, Ausschläge, Wunden, Verfärbungen, Narben, Muttermale, Pilzbefall oder Hämatome.
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Grundlagen der Pflege
Kurgu OlmayanHilfestellung speziell für die Gesundheits- und Krankenpflege Ausbildung.