Puls

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Der Puls ist der Anstoß der Blutwelle in den Arterien. Das tasten des Pulses wird auch als Palpation bezeichnet. Die Pulskontrolle kann Aussagen über mögliche Herz- und Kreislauferkrankungen geben. Jede physische und psychische Veränderung kann sich auf den Puls auswirken, somit spiegelt der Puls die aktuelle Verfassung, Befindlichkeit oder besondere Situationen  wieder. Bei körperlicher Anstrengung oder Erregung ist der Puls erhöht, in Ruhe oder im Schlaf ist er deutlich erniedrigt.

Die drei Beobachtungkriterien des Pulsmessens (Pulsfrequenz, Pulsqualität und Pulsrhythmus)

Pulsfrequenz:
Die Pulsfrequenz ist die Anzahl der Pulsschläge pro Minute. Nie normal Werte sind abhängig vom Alter und der Belastung des Menschen.
Normalwerte beim gesunden Menschen:

Neugeborene: 120-140
Kleinkind: 120
Schulkind: 100
Jugendlicher: 80
Erwachsener: 60-80
Alte Menschen: 70-90

Abweichungen:
Zu schneller Puls -> Tachycardie -> über 100 Schläge pro Minute
Zu langsamer Puls -> Brachycardie -> unter 60 Schläge pro Minute

Pulsqualität:
Die Pulsqualität ist die Spannung und Füllung beim Tasten.
-Harter Puls bei Bluthochdruck, Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
-Weich und schlecht gefüllt bei niedrigem Blutdruck oder Fieber (pro 1°C Fieber -> 10 Schläge höher)
-Fadenförmig und schwacher Puls bei Kreislaufversagen oder Schock

Der Puls bei gesunden Menschen ist weich und gut gefüllt.

Pulsrhythmus:

Bei Gesunden Menschen erfolgen die Herzschläge in regelmäßigen rhythmisch Abständen. Arrhythmien sind unregelmäßige oder fehlende Herzschläge.
-Extrasystole -> Auftreten von Herzschlägen außerhalb des Grundrhythmus
-Bigeminus -> Doppelschläge (Zwillingspuls)
-Asystolie -> Pulslosigkeit, fehlende Kontraktion des Herzens

Durchführung der Pulsmessung:

Indikation:
-Neuaufnahmen (immer 1 Minute zählen)
-Überwachung
-Diagnostik
-Kontrolle
-Reanimation

Messtechnik:
-Die häufigste Palpationsstelle ist die ateria radialis an der Innenseite des Handgelenks
-Nach der Händedesinfektion den Patienten Informieren
-Nach auffinden des Pulses mit den Fingerkuppen des Zeige-, Mittel- und Ringfingers tasten
-Arterie leicht tasten, nicht zudrücken
-Puls muss eindeutig fühlbar sein
-Mittels einer Puls-, Sand- oder Wanduhr Zählen
-Beim zählen mit null beginnen und 15 Sekunden zählen
-Das Ergebnis mal vier nehmen (Schläge pro Minute)
-Patienten informieren
-Ergebnis dokumentieren, bei Veränderungen Arzt informieren

Pulsmessorte:
Arteria temporalis -> Schläfenschlagader
Arteria carotis -> Halsschlagader
Arteria axillaris -> Achselschlagader
Arteria Brachialis -> Oberarmschlagader
Arteria radialis -> Speichenschlagader
Arteria ulnaris -> Ellenschlagader
Arteria femoralis -> Leistenschlagader/Oberschenkelschlagader
Arteria poplitea -> Kniekehlenschlagader
Arteria tibialis posterior -> hintere Schienbeinschlagader
Arteria dorsalis pedis -> Fußrückenschlagader

Mit jedem Herzschlag wird Blut in die Aorta ausgestoßen. Der druckstoß breitet sich im arteriellen Gefäßsystem aus. Die daraus entstandene Druckwelle kann an allen Arterien getastet werden. Bei jedem Schlag wirft das Herz 70 ml Blut aus (Schlagvolumen). Innerhalb von einer Minute pumpt das Herz ca 5L Blut durch den Körper und die Lungen (Herzminutenvolumen).

Man unterscheidet zwischen zentralen großen Arterien und peripheren kleinen Arterien.

Peripherer Puls:
-Arteria Radialis
-Arteria ulnaris
-Arteria brachialis
-Arteria temporalis
-Arteria poplitea

Zentraler Puls:
-Arteria Carotis
-Arteria femoralis

Messfehler:
-nicht mit dem Daumen messen
-Nicht zu fest drücken
-zu leichter Druck
-wenn in Folge einer Gefäßerkrankung der Puls einseitig verändert ist

Veränderung der Pulsfrequenz:
Phyiologische Ursachen:
-Körperliche Anstrengung
-Freude
-Angst
-Wut
-Schlaf

Pathologische Ursachen:
-Schock
-Fieber
-Nebenwirkungen von Medikamenten

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