Lokale Infektion, Tetanus

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Lokale Infektionen sind örtlich begrenzt. Wenn Infektionen in den Kreislauf gelangen, kann sich eine primäre lokale Infektion zu einer systemischen Infektion entwickeln.
Lokale Infektionen machen sich durch die klassischen Entzündungszeichen bemerkbar:
-Rötung (Rubor)
-Schwellung (Tumor)
-Überwärmung (Calor)
-Schmerzen (Dolor)
-Funktionseinschränkung (Funcito laesa)

Für die Behandlung lokaler Infektionen gelten folgende Grundsätze:
-Die Eiteransammlungen müssen durch chirurgische Maßnahmen entfernt werden
-Ist die lokale Entzündung sehr ausgeprägt, kann man die Heilung durch Ruhigstellung des entzündeten Körperteils fördern
-Eine Antibiotikatherapie ist nur angebracht, wenn chirurgische Maßnahmen nicht möglich sind oder die Entzündung durch diese Maßnahmen nicht vollständig einzudämmen ist
-Der Tetanusschutz muss überprüft werden

Tetanus (Wundstarrkrampf):

Definition: Tetanus ist eine mit Muskelkräften einhergehende Infektion. Die Muskelkrämpfe werden durch das von den Bakterien gebildete Nervengift Tetanospasmin ausgelöst.

Erreger:
Clostridium tetani

Krankheitsentstehung:
Clostridium tetani sind Sporenbinder und gedeihen unter sauerstoffarmen Bedingungen (anaerob) , z.B. in der Erde, Staub, modrigen Holz oder in Kot (klebt auch im Darm von Menschen und Tier). Gelangen die Sporen in eine tiefe Wunde, können sie sich in aktive Bakterien umwandeln, sich vermehren und Toxine (Tetanospasmin) produzieren, die das zentrale Nervensystem angreifen. Tetanospasmin wirkt an den motorischen Endplatten in Skelettmuskeln. Das Gift führt zu einer muskulären Übererregbarkeit, wodurch es zu Krämpfen kommt.

Symptome:
Die Krankheit beginnt mit allgemeinen Symptomen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit. Dazu kommt eine Erhöhung der Muskelspanne. Akustische und optische Reize lösen bei den Betroffenen Krämpfe der Skelettmuskeln aus. Dabei sind die Patienten bei vollem Bewusstsein und haben Muskelkrämpfe. Zunächst kommt es zu Krämpfen im Bereich der Gesichtsmuskulatur.
Dies geschieht mit sogenannten:
-Risus sardonicus (verzerrtes fixiertes Grinsen)
-Trismus (Kieferklemme) der Mund kann nicht mehr geöffnet werden
-Opisthotonus (Überstreckung von Kopf und Rumpf)
Die Lähmung von Zwerchfell und Zwischenrippenmuskeln (ICM) führt zum Tod durch Ersticken.

Diagnose:
Aufgrund der klinischen Symptome, Erregernachweis im Wundabstrich oder Toxinnachweis im Tierversuch.

Therapie:
1. Chirurgische Behandlung (großzügige Ausschneidung und Eröffnung der Wunde)
2. Antibiotika
3.Gabe von Tetanus-Antitoxin
4.Muskelrelaxierung und Sedierung
5. Beatmung
6. Isolierung

Prognose:
Letalität (Wahrscheinlichkeit, an einer Erkrankung zu Sterben) auch unter Behandlung liegt bei 50%.

Tetanusprophylaxe:
Zur Tetanusprophylaxe gibt es einen aktiven und einen passiven Impfstoff. Um einen sofortigen und langfristigen Impfschutz zu erreichen werden die Impfstoffe in verschiedenen Kombinationen und zeitlichen abständen verabreicht.

Grundimmunisierung:
Diese besteht beim Tetanus aus 3 aktiven Impfungen innerhalb eines Jahres. Der Impfstoff besteht aus abgeschwächtem manipuliertem Tetanustoxin. Die Antikörperbildung erfolgt durch das Immunsystem.

Auffrischungsimpfung:
Nach der Grundimmunisierung hält der Impfschutz 5-10 Jahre an.

Simultanimpfung:
Es wird sowohl der aktive als auch der passive Impfstoff injiziert.

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