Gesundheitsgefährdung durch Suchtmittelmissbrauch:
Als Drogen (Suchtmittel) werden Stoffe bezeichnet, die "eine direkte Wirkung auf das zentrale Nervensystem besitzen und bei Zuführung einen als mangelhaft empfundenen zustand mindern, zum verschwinden bringen oder die einen subjektiv als angenehm empfundenen Zustand herbeiruft" (Definition nach WHO)
Zu Drogen zählen:
Genussmittel:
-Alkohol
-Nikotin
-KoffeinIllegale Rauschgifte:
-Cannabisprodukte (Haschisch oder Marihuana)
-Halluzinogene (LSD)
-Opiate (Morphin, Heroin)
-KokainAufputschmittel:
-Amphetamine
-EcstasyArzneimittel:
-Hypnotika
-SedativaWirkung der Suchtmittel:
Wiederholter Drogenkonsum führt erst zur Entwicklung einer Toleranz d.h um eine bleibende Drogenwirkung zu erhalten, muss die Dosis gesteigert werden. Schließlich entsteht eine Abhängigkeit. Ein Mensch ist drogenabhängig, wenn er einen seelischen Zustand zu erreichen sucht, den er aus sich selbst heraus nicht mehr erreichen kann, sondern nur durch Einnahme von Drogen.
Es entsteht:
-Starkes Verlangen nach der Substanz oder eine Art "Zwang", eine Substanz zu konsumieren
-Kontrollverlust (der Konsum der Substanz in geringen Dosen führt nicht zur Befriedigung, sondern zum Verlangen, bis zum schweren Rauschzustand weiter zu konsumieren)Merkmale der Abhängigkeit:
Damit die Diagnose einer Abhängigkeit gestellt werden kann, müssen drei der Folgenden Kriterien innerhalb des letzten Jahres erfüllt sein:-Wiederholungszwang: "Zwang" zum wiederholten Konsum
-Kontrollverlust: Verlust der Kontrolle über den Konsum
-Abstinenzunfähigkeit: unbezwingbares Verlangen von Beschaffen und Konsumieren des Mittels
-Toleranzentwickung: Bei kleineren Zugeführten Mengen des Rauschmittels keine oder schwache Wirkung -> Steigerung der Menge
-Psychische und organische Schäden
-EntzugserscheinungenNeurophysiologische Wirkung von Opiaten im Organismus:
Am Anfang der siebziger Jahre entdeckte man spezielle Rezeptoren für Opiate in den Membranen bestimmter Nervenzellen, vor allem im Gehirn (limbisches System) und im Rückenmark. Bei Einnahme von Opiaten können sich diese an die erwähnten Rezeptoren anlagern und somit die Funktion des Enzyms Adenylatcyclase blockieren. Dieses Enzym bewirkt die Umwandlung von ATP in zyklisches Adenosinmonophosphat cAMP, das auf viele Stoffwechselreaktionen stimulierend wirkt. Wird eine bestimmte Menge an Enzymen durch Opiate blockiert, sinkt die cAMP-Konzentration so stark ab, dass sie Nervenzelle nicht mehr in der Lage ist, Erregung weiterzuleiten. Auf diesem Wirkmechanismus beruht die schmerzstillende Wirkung von Opiaten durch schmerzlindernde Neuronen des Rückenmarks.
Gegen Ende der siebziger Jahre wurden körpereigene "Drogen" entdeckt. Aufgrund ihrer morphinähnlichen Wirkung bezeichnete man sie als endogene Morphine (Endorphine). Bei den Endorphinen handelt es sich um Übergangsstoffe (Neurotransmitter) an den Synapsen, die von Opiatrezeptoren gebunden werden. Opiatrezeptoren befinden sich auch an verschiedenen Stellen des Belohnungssystems. Die in angenehmen oder Extremsituationen ausgeschütteten Endorphine erzeugen so Euphorie und Rausch. Die Endorphine werden kurz nach dem besetzen der Rezeptoren durch Enzyme abgebaut.
Die Opiate besetzen dagegen über einen längeren Zeitraum die Rezeptoren und blockieren mit das Enzym Adenylatcyclase. Der Organismus versucht den Mangel an cAMP auszugleichen durch vermehrte Produktion von Adenylatcyclase. Es erfolgt eine Steigerung von Produktion von cAMP und damit ein Nachlassen der euphorischen Wirkung. Um die ursprüngliche euphorisierende Wirkung zu erzeugen, müssen dem Körper mehr Opiate zugeführt werden, es kommt zur Toleranzentwicklung. Wird nun dem Körper kein Opiat zugeführt, steigt der cAMP-Spiegel sehr schnell an und der Organismus reagiert mit schweren Entzugserscheinungen wie Schweißausbruch, Muskelkrämpfen, Erbrechen, Durchfälle, Schlaflosigkeit, Schüttelfrost.
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Grundlagen der Pflege
No FicciónHilfestellung speziell für die Gesundheits- und Krankenpflege Ausbildung.