Muskelgewebe

33 0 0
                                    

Das Muskelgewebe ist für die Fortbewegung notwendig, für den Herzschlag und andere lebenswichtige Funktionen des Körpers. Feine Fasern, die im inneren der Muskelzelle (Myofibrillen) ermöglichen, dass sich die Zellen zusammenziehen können (kontrahieren). Der Körper besitzt drei verschiedene Muskel Typen: die glatte Muskulatur, die quergestreifte Muskulatur und die Herzmuskulatur.

Glatte Muskulatur:

Die glatte Muskulatur besteht aus länglichen Zellen, die sich stark verzweigen können und in der Mitte einen Zellkern besitzen. Die Kontraktionen der glatten Muskulatur verlaufen langsam und unwillkürlich. Sie kommt im Magen-Darm-Trakt, den Blutgefäßen, im Urogenitaltrakt, den Haarbälgen und in den Atemwegen vor.

Quergestreifte Muskulatur:

Sie bestehen aus Muskelzellen, die bis zu 15 cm lang werden können. sie besitzen bis zu 40 randständig liegende Zellkerne. Die Querstreifung wird durch periodischen wechsel von schmaleren , helleren ,,Z,, Streifen und dunkleren Streifen hervorgerufen. Die quergestreifte Muskulatur bildet das gesamte System der Skelettmuskeln, der Zunge, Muskeln des Kehlkopfes, der oberen Speiseröhre und des Zwerchfells. Die Kontraktionen der quergestreiften Muskelzellen werden vom zentralen Nervensystem ausgelöst und dem Willen unterworfen.

Herzmuskulatur:

Die Herzmuskulatur ist eine Sonderform der quergestreiften Muskulatur. Sie hat zwar die typische Querstreifung, jedoch auch Kerne, welche zentral liegen wie bei einer glatten Muskulatur. Die Zellen sind durch Glanzstreifen miteinander verbunden. Die Herzmuskulatur ist nicht dem Willen unterworfen. Die Herzmuskulatur kommt nur im Herzen vor.

Somit sind sie Quergestreifte Muskulatur (Skelettmuskulatur), die Herzmuskulatur (Sonderform der Quergestreiften Muskulatur) und die glatte Muskulatur die drei Grundtypen der Muskelgewebe.

Skelettmuskulatur:

Die Skelettmuskulatur macht ungefähr 45% der Körpermasse aus. Bei Männern besteht wesentlich mehr Skelettmuskulatur, als bei Frauen. Die Ursache dafür ist das Sexualhormon Testosteron, welches anabol wirkt.

Eigenschaften der Skelettmuskulatur:

-Erregbarkeit
-Kontraktion
-Dehnung
-Elastizität

Aufgaben der Skelettmuskulatur:

-Aktive Bewegung des Körpers wie z.B. Laufen
-Aufrechte Körperhaltung
-Wärmeproduktion

Ansatz und Ursprung eines Skelettmuskels:

Als Ursprung eines Muskels wird die körpernahe Verankerung eines Muskels definiert, als Ansatz die Befestigung an körperfernen Punkten.

Muskelmechanik:

Zur Ausführung der meisten Bewegungen ist das Zusammenspiel gegensätzlich wirkender Muskeln erforderlich. Ein Agonist (Spieler) führt eine bestimmte Bewegung aus, sein Antagonist (Gegenspieler) ist für die entgegengesetzte Bewegung verantwortlich. Je nach beabsichtigter Bewegungsrichtung wirkt ein und der selbe Muskel entweder als Agonist oder Antagonist.

Hüllstrukturen der Skelettmuskulatur:

Jede Muskelfaser (Muskelzelle) ist von einer Bindegewebehaut  (Endomysium) umhüllt. Mehrere Muskelfasern werden durch stärkere Bindegewebe (Perimysium) zu Muskelfaserbündeln zusammengefasst. Mehrere Muskelfasern bilden einen Muskel der von Epimysium (Bindegewebe welches den ganzen Muskel umgibt) umhüllt ist. Die Ausläufer Epimysium wird von Endomysium, Perimysium (Umgibt Muskelfaserbündel), Endomysium und Muskelfaszie bilden die Sehnen, die anschließend an einem Knochen ansetzen.

Nerven und Blutversorgung:

Die Skelettmuskulatur ist gut mit Blut und Nerven versorgt. Die rote Farbe der Muskeln kommt von der guten Blutversorgung und dem Farbstoff Myoglobin. Die Nervenfasern (Axon -> Fortsastz von Nervenzellen) verzweigen sich in mehrere Endknöpfe auf, die in Kontakt mit einer Muskelfaser treten (motorische Endplatte -> Synapse)

Histologischer Aufbau der Muskelfasern:

Jede Muskelfaser enthält fadenförmige Strukturen (Myofibrille), die kontrahieren können. Myofibrillen bestehen wiederum aus zwei Strukturen (Myofilamente). Diese erscheinen im mikroskopischen Bild als helle und dunkle Streifen (Querstreifung). diese Streifen bilden auf der Gesamtlänge der Muskelfaser Sarkomere (funktionelle Untereinheit der Muskelfaser). Die Begrenzung der Sarkomere sind feine querverlaufende Linien, die sogenannten Z-Streifen.

Das Sarkomer:

Jedes Sarkomer ist aus drei verschiedenen Myofilamenten aufgebaut, Aktin- Myosin- und Titinfilament.

Kontraktionen des Skelettmuskels:

Die Muskelkontraktion kommt durch die Erregung des Nervensystems zustande. Eine willkürliche ausgelöste Kontraktion hat ihren Ursprung in Nerven, deren Zellen Neurone in der Hirnrinde des Großhirns (1 Motoneuron) liegen und deren Axon (Fortsatz von Nervenzellen) bis zu den Neuronen im Rückenmark ( 2 Motoneuron) reicht. Das Axon des zweiten motorischen Neurons zweigt sich an den Muskelfasern auf und bildet die sogenannte motorische Endplatte (Kontaktstelle zwischen Nerven und Muskelfasern -> Synapse). Dort befindet sich der Botenstoff (Neurotransmitter) Acetylcholin, der während der Reizübertragung freigesetzt wird und so kommt es zu Folgenden Vorgängen:
-Ausschüttung des Acetylcholins in den synaptischen Spalt (bei Anwesenheit von Kalzium)
-Anlagerung des Acetylcholins an Rezeptoren (Bindungsstelle) der Gegenseite
-Öffnung von Na- und K-Kanälen mit massiven Na- Einstrom in die Muskelzelle und Auslösung eines Aktionspotentials
-Muskelkontraktion

Die Erregung bewirkt, dass sie Aktinflamente tiefer zwischen die Myosinfilamente gleiten (Verkürzung der Muskelfaser).




Grundlagen der PflegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt