Physiologische Grundlagen:
Die Regulierung der Körpertemperatur ist eine lebensnotwendige und unbewusste Funktion des menschlichen Körpers. Der Menschliche Körper hält die Körperkerntemperatur konstant in dem er Wärmebilung und Wärmeabgabe im Gleichgewicht hält. Der Sollwett der Körpertemperatur ist im Wärmeregulationszentrum festgelegt. Dies befindet sich im Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns). Thermorezeptoren messen die Temperatur im Körperinneren, der Haut und im Rückenmark und geben diese Information über Nervenfasern zum Hypothalamus. Hier wird der Istwert mit dem Sollwert (37°C) der Temperatur verglichen. Liegt eine Abweichung der beiden Werte vor, Reagiert das Wärmeregulationszentrum mit Wärmeabgabe oder Wärmebildung.Einflussfaktoren auf die Temperaturregulierung:
-Psychisch: Emotionen
-Physisch: Bewegung, Geschlecht
-Sozial-Interpersonal: ArbeitsklimaMöglichkeiten der Temperaturregulierung:
Durch das Gleichgewicht zwischen Wärmebildung und Wärmeabgabe wird die Körpertemperatur im Normbereich gehalten.
Ist-Wert ist niedriger als der Soll wert:
Ziele des Körpers: Wärmebildung
-Festhalten der Wärme im Körper
-Erhöhung der KörpertemperaturIst-Wert ist höher als der Soll wert:
Ziele des Körpers: Wärmeabgabe
-Verminderung der Wärme im Körper
-Senkung der KörpertemperaturPatientenzielgruppen im Krankenhaus:
-Neuaufnahme
-Erhöhte Temperatur
-Vor und nach OPs
-Bei Infektionskrankheiten
-während Antibiotikatherapie
-Erfrierungen, Verbrennungen, Verbrühungen
-Frühgeborene, Kranke Säuglinge und Kinder
-Intensivpflichtige Patienten und Schwerkranke
-Verschlechterung des AllgemeinzustandesExakte Temperaturwerte sind wichtig:
-Wichtige Information, die das erkennen von Krankheiten rechtzeitig ermöglicht
-BeobachtungBeobachtungskriterien zur Körpertemperatur:
Kälte:
Hautfarbe: Blässe an den Gliedmaßen
Hauttemperatur: kühl
Hautkonsistenz: trocken, rau
Muskeltonus: angespannt, erhöht
Verhalten: angespanntHitze:
Hautfarbe: Rötung an den Wangen
Hauttemperatur: warm (Stirn)
Hautkonsistenz: feucht, weich
Muskeltonus: schlaff, niedrig
Verhalten: passiv (Antriebsarm)Körperstellen (-Höhlen) zur Temperaturmessung:
-Axillar -> Achselhöhle
-Oral -> Mundhöhle
-Sublingual -> unter der Zunge
-Inguinal -> Leistenbeuge
-Ractal -> Mastdarm
-Vaginal -> in der Scheide
-Dermal -> über die Haut
-Bei Intensivpatienten über Blut und Blase
-aurikulär/tympanal -> im äußeren GehörgangEinflussfaktoren bei Infrarot-Ohr-Thermometer:
-Unsaubere Messlinse
-Kopfhörer, Hörgeräte
-Langes liegen auf dem Ohr
-Baden, Duschen
-UmgebungstemperaturVorsicht bei rektaler Messung:
-Früh- und Neugeborene können sich daran gewöhnen, ausschließlich nach dem Reiz abzuführen
-Neugeborene mit Analatresie (Fehlbildung des Enddarms)
-HämorrhoidenVerschiedene Thermometerarten:
-Infra-Rot-Ohrthermometer
-Digitalthermometer
-Quecksilberthermometer
-Schnellthermometer
-Dauerkatheter mit Temperatursonde
-Rektalthermometer/TemperatursondeFieber Definition:
Erhöhung der Körperkerntemperatur auf über 38°C aufgrund einer Soll-Wert-Erhöhung des Temperaturzentrum im Zwischenhirn.Merke: Fieber kann sowohl Anzeichen für eine leichte, als auch eine schwere Krankheit haben.
Temperaturhöhen:
Normaltemperatur: 36,5°C - 37,3°C
Subfebrile Temperatur: 37,5°C - 38,0°C
Leichtes Fieber: 38,1°C - 38,5°C
Mäßiges Fieber: 38,6°C - 39,0°C
Hohes Fieber: 39,1°C - 39,9°C
Sehr hohes Fieber: 40,0°C - 42,0°CAb einer Temperatur von 42,6°C beginnt die Eiweißgerinnung im Körper.
Normalzustand:
Kerntemperatur:
-Temperatur im Körperinneren (z.B. Herz, Nieren)
-schwankt in engen Grenzen zwischen 36,5°C - 37,4°CSchalentemperatur:
-Temperatur der Haut und Gliedmaßen
-Liegt nach Region zwischen 28°C und 33°C
-Beeinflussung durch Außentemperatur
-An heißen Tagen kann die Schalentemperatur höher sein als die KerntemperaturPhysiologische Temperaturschwankungen:
-Unterschiedliche Stoffwechselaktivitäten
-Frauen während des Menstruationszyklus
-Körperliche Anstrengung
-Emotionale EinflüssePathologische Veränderungen:
-Hypothermie (Unterkühlung) Absinken der Körpertemperatur unter 35°C
-Akute Lebensgefahr besteht unter 30°CKontraindikation bei Hypothermie: aufwärmen mit Wärmflaschen oder Wärmestrahlern -> Gefäßerweiterungen und Blutdruckabfall
Hyperthermie:
Erhöhung der Körpertemperatur ohne Veränderung des Soll-Wertes, Körper hat keine Möglichkeit Wärme abzugeben
-vermehrte Wärmezufuhr oder Hitzeeinwirkung
-Vermehrte Wärmebildung oder verminderte Möglichkeit der Wärmeabgabe-Hitzekollaps (Hitzeerschöpfung):
Flüssigkeits- und/oder Mineralienverlust, Kopfschmerzen, Schwindel, kurzfristige Ohnmacht bis zur Bewusstlosigkeit-Hitzeschlag:
Körper ist nicht mehr in der Lage Wärme abzugeben durch Flüssigkeitsmangel, schweißundurchlässige Kleidung oder hoher Umgebungswärme
Symptome: müde, angeschlagen, klagt über Schwindel, Verwirrtheit bis zur Bewusstlosigkeit-Sonnenstich:
Lang andauernde Einstrahlung der Sonne auf Kopf oder Nacken, wodurch die Hirnhäute anschwellen
Symptome: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, heißer, roter Kopf (restliche Haut unauffällig), Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen
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Grundlagen der Pflege
No FicciónHilfestellung speziell für die Gesundheits- und Krankenpflege Ausbildung.