Intramuskuläre Injektion

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Grundsätzliches zum Thema Injektionen:
-Arzt muss das Medikament, die Disis und die Applikation schriftlich anordnen
-Der Patient soll bei Intramuskulären Injektionen nicht stehen. Im Lieben entspannt der Patient die Glutealregion oder die Oberschenkelmuskulatur besser
-Entsprechend der Konstitution des Patienten sind Kanülen in ausreichender Länge zu verwenden. Werden zu kurze Kanülen verwendet, besteht das Risiko, dass das Medikament in das Fettgewebe Injiziert werden kann
-Der Einstich erfolgt immer im 90° Winkel senkrecht zur Hautoberfläche
-Treten während der Injektion starke Schmerzen aus, ist sie sofort abzubrechen
-Finden sich bei der Aspiration geringe Spuren von Blut in der Spritze wird die Kanüle etwas zurückgezogen und in leicht veränderter Stichrichtung wieder eingeführt (nochmalige Aspiration)
-Wird viel Blut aspiriert, dann ist die Kanüle zu entfernen und das Medikament neu aufzuziehen
-Die Intramuskuläre Injektion muss langsam erfolgen, da der Muskel zur Aufnahme des Medikamentes etwas Zeit braucht. Bei Mengen über 2ml ist das besonders zu beachten
-Krankhafte Veränderungen, die sich nach der Verabreichung des Medikaments an der Injektionsstelle zeigen oder Veränderungen des Wohlbefindens des Patienten (unmittelbar nach der Injektion oder auch später), sind sofort dem Arzt mitzuteilen
-Stößt die Kanüle durch zu tiefes Einführen auf den Knochen, wird sie in das Muskelgewebe zurückgezogen. Eine Entleerung an dieser Stelle kann die Knochenhaut reizen
-Die Verabreichung intramuskulärer Injektionen wird bei verwirrten oder unruhigen Patienten zur Sicherheit mit einer zweiten Person erfolgen
-Bei Vorbereitung immer die Ampulle Kontrollieren (aus Originalverpackung, Etikett, Beschädigungen Verfallsdatum und Gebrauchsanweisung)
-Kontrolle der Lösung (Trübung, Ausflockung, Verfärbung oder Kristallisation)
-5-R-Regel: richtiger Patient, richtiges Medikament, richtige Dosierung/Konzentration, richtige Applikationsart, richtiger Zeitpunkt
-Ampulle verbleibt bis nach der Injektion bei der Spritze
-Schmerzen bei der Injektion: Stich in/durch die Haut, gewebsunfreundliche Stoffe oder größere Muskelgewebe verdrängende Mengen
-Schmerzlinderung bei Injektion: Desinfektionsmittel antrocknen lassen, Medikamente Körperwarm injizieren, langsam injizieren, Körperkontakt herstellen, Patienteninformation
-Niemals gegen den Willen des Patienten injizieren
-Anschließend Dokumentieren

Handlungskette - Durchführung der Injektion

1. Aufziehen des Medikaments nach sterilen Voraussetzungen
2. Intramuskuläre nach Hochstetter in den musculus gluteus medius
-Patienten informieren, vor Blicken schützen, entsprechende Lagerung
-Injektionsort sorgfältig lokalisieren:
~Suchen des vorderen Darmbeinstachels
~Spitze des Mittel-/Zeigefingers auf den Darmbeinstachel
~Mittel-/Zeigefinger nach hinten zum Darmbeinkamm führen (Eminentia crista = Vorsprung des Darmbeinkammes) - Fingerkuppe auflegen
~Hand auf der Achse der Spina um ca 2 cm. vertral verschielen
~Markierung der Einstichstelle an der Spitze des Entstandenen Dreiecks
-Hände desinfizieren
-Desinfektion der Einstichstelle, aufsprühen von Hautdesinfektionsmittel, Einwirkungszeit beachten
-Injektionskanüle zügig und senkrecht einstechen
-Zwischen Haut und Kanülenkonus ein wenig Abstand lassen
-Nach dem Einstich aspirieren, d.h. die Spritze in der Position halten und den Spritzenstempel leicht zurückziehen, wird Blut aspiriert, die Injektion mit einer neuen Kanüle an einer anderen Stelle durchführen, da das Arzneimittel sonst in die Blutbahn gelangen kann. Ist das Arzneimittel stark mit Blut vermischt muss ein neues aufgezogen werden
-Wird nur ganz wenig Blut aspiriert, die Kanüle etwas zurückziehen und neu vorschieben, nochmals aspirieren
-Das Arzneimittel langsam injizieren (ca. 2ml/Minute), damit sich die Lösung schmerzfrei im Muskelgewebe verteilen kann
-Nach beendeter Injektion die Kanüle rasch zurückziehen, gemäß dem Einstichwinkel, die Kanüle mit der Spitze fassen, dass sie sich nicht vom Spritzenkonus löst
-Injektionsort mit Tupfer komprimieren
-Kanüle direkt im Kanülenabwurf entsorgen
-Wurde bei der Injektion der Knochen getroffen, Kanüle 1 - 2 cm zurückziehen, sodass sie Kanüle sicher im Muskelgewebe liegt
-Wurde der Nerv getroffen, klagt der Patient über Missempfindungen und nachfolgenden Schmerzen. Keine Stichkanalkorrektur vornehmen, sondern Vorgang abbrechen und Arzt informieren

Intramuskuläre Injektion in den Oberarm:

Einstichstelle:
-Musculus deltoideus
-Mitte des oberen Drittels der Oberarmaußenseite
-Einstichstelle 3 Querfinger breit unterhalb der Schulterhöhe (Akromion) an der höchsten STelle der Muskelwölbung
-Aufgrund geringer Musekelmasse relativ kurze Kanüle wählen
-Häufig bei Impfungen
-Gefahrlose Injektion nur schwer möglich - Gefahr Lähmung Nervus radialis

Intramuskuläre Injektion in den Oberschenkel:

Einstichstelle:
-Musculus vastis lateralis
-Einstich im mittleren drittel an der mediolateralen Außenseite des Oberschenkels
-Beim Erwachsenen eine Handbreit unterhalb des Rollhügels und eine Handbreit über dem Knie
-Beim Kind im mittleren Drittel der Außenseite des Oberschenkels
-senkrechter Einstich in Richtung Femur
-Bein nicht außenrotiert
-Patient liegt Entspannt in Rückenlage

Intramuskuläre Injektion in die Gesäßmuskulatur:

Einstichstelle:
-Musculus gluteus medius
-Muskelschicht ist in diesem Gebiet besonders dick
-Injektionsstelle ist weit von der Durchtrittstelle der Großen Gefäße und Nerven entfernt

Muskelgebiet, das sich zwischen 3 Makierungspunkten ausspannt:
S = vordere, obere Darmbeinstachel (Spina lilaca anterior superior)
D = Darmbein - bzw. Backenkamm (Chrisa iliaca)
T = große Rollhügel (Trochanter Major)

Lagerung: Patient liegt flach und entspannt auf der Seite, das obere Bein wird leicht angewinkelt (Bei Bedarf auch in Rückenlage durchführbar)

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