Definition: Bei einer Amputation handelt es sich um die Abtrennung eines Körperteils oder (eines Teils) einer Extremität.
Eine Amputation darf nur erfolgen, wenn alle anderen therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.Begriffe - Einteilungen:
Exartikulation: Amputation innerhalb eines Gelenks
Grenzzonenamputation: Abtrennung im Bereich gut durchbluteten Gewebes (gesunder Bereich) in unmittelbarer Nähe von nicht mehr durchblutetem Gewebe (Nekrose, Gangrän)Unterscheidung:
Traumatische Amputation: vollständige Abtrennung durch Unfall
Therapeutische Amputation:
-meistens geplante Amputation als Folge der arteriellen Verschlusskrankheit pAVK.
-In der Regel im 4. Stadium, wenn ausgedehnte Gewebsnekrosen oder Infizierte Gangrän mit drohender Sepsis vorliegen und Gefäßchirurgische Maßnahmen ausgeschöpft sind.
-Zweithäufigste Indikation ist diabetische Gangrän
-Amputation der Zehen, des Vorfußes ect.
-Bei schweren, nicht mehr beherrschbaren Infektionen
-Bei bösartigen, mit anderen Methoden nicht behandelbaren Tumoren im Bereich von Knochen und WeichteilenKomplikationen
-Nachblutungen (Gefahr sehr groß, da meist größere Gefäße durchtrennt werden)
-Hämatome (Blutungen in das Weichteilgewebe des Stumpfes)
-Stumpfödeme (Durchtrennung von Blutgefäßen und Lymphbahnen begünstigen die Entstehung von Stumpfödemen, diese sind oft Grund für eine Problematische Wundheilung) Kann durch bandagieren des Stumpfes vorgebeugt werden
-Wundheilungsstörungen, -Infektionen (besonders in Vorgeschädigten Gewebe können sich schwere Wundheilungsstörungen bilden, wenn diese nicht mit Antibiotika behandelt werden bzw. nicht behandelt werden können, kann es die Gefahr einer Nachamputation geben
-Hauterkrankungen im Stumpfgebiet
-Stumpf-, und Phantomschmerzen Phantomschmerzen (Jukreiz, Kribbeln oder empfinden einer Bewegung) können mit oder ohne Berührung des Amputationsstumpfes auftreten
-Dekubitus nach Prothesenversorgung
-Kontrakturen Gefahr einer Beugekontraktur nach Amputation ist großSchmerzen nach der Amputation:
Die Unterscheidung der Schmerzen teilt sich in intern bedingte Schmerzen wie Knochen-, Gefäß-, Nerven- und Wundschmerzen und Extern bedingte Schmerzen wie Druck- und Reibungsschmerzen im Prothesenschaft, sowie Phantomschmerz.
Stumpfschmerz:
-Tritt sehr häufig und unmittelbar nach der Amputation auf
-Nozizeptoren Schmerz; Ursache des Schmerzes befindet sich unmittelbar im betroffenen Gebiet.
-Der Schmerz wir über die Haut, Weichteile, des Rückenmarks direkt zum Gehirn gesandt
-Ursache: gutartige Nervenknoten, Durchblutungsstörungen, venöse Stauungen, Verschleiß angrenzender Gelenke, Infektionen von Knochen und Weichteilen, evtl. mangelnde Weichteildeckung, Hautveränderungen ect.
-Therapie: lokale Maßnahmen, Befestigung der Ursache, evtl. operative StumpfkorrekturPhantomschmerzen:
-Darunter versteht man die Übertragung schmerzhafter Empfindungen im nicht mehr vorhandenen Körperteil
-Art des Schmerzes: meist von Betroffenen als einschießend, krampfartig, brennend und stichartig
-Dauer: entweder nach und nach reduzierend oder dauerhaft vorhanden, in unterschiedlicher Zeitspanne
-Beeinflussende Faktoren: z.B. emotionaler Stress, Wetterveränderungen, Kältereiz und mechanische Irritationen
-Phantomschmerz tritt umso häufiger auf, je länger der Patient bereits vor OP schmerzen hatte (Schmerzgedächtnis)
-Therapie: Gut angepasste Prothese reduziert Phantomschmerz
-Bereits vor OP gutes Schmerzmanagement bzw. konsequent geplante Schmerzbehandlung nach OP durch medikamentöse Therapie nach Stufenschema
-Weitere Maßnahmen: elektrische Nervenstimulation (TENS-Geräte), Akupunktur, psychotherapeutische Behandlung, Biofeedback, Hypnose, Massage, Spiegeltherapie, Thermotherapie, Bäder, Krankengymnastik, Spezialliner
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Grundlagen der Pflege
Документальная прозаHilfestellung speziell für die Gesundheits- und Krankenpflege Ausbildung.