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Mit dem anstrengenden Geräusch meines Weckers werde ich aus meinem erholsamen Schlaf geholt. Grummelnd setzte ich mich auf und schaue auf das Display, welches 5:01 Uhr anzeigt. Frustriert stoße ich die Luft aus und will einfach nur dem Bedürfnis nachkommen mich wieder nach hinten, in die Kissen fallen zu lassen und den Schlaf nachzuholen, welchen ich in der Schulzeit versäumt hatte.
Aber nein, daran war nicht zu denken.
Ich schwinge meine Füße über die Bettkante und drücke mich vom Bett hoch. Ich muss mich jetzt fertig machen, damit meine Eltern mich in irgendein Sommercamp bringen können.
Ich hatte mich in den letzten Tagen etwas darüber informiert und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich keine Lust darauf habe.

>Suchst du Abenteuer, Action und Spannung? Nein. Willst du neue Freunde kennenlernen und mit ihnen zusammen aufregende Ferien haben? Nein. Dann bist du bei uns genau richtig! Denke ich nicht. Hier wirst du vier Wochen lang in gemütlich eingerichteten Bungalows schlafen, eine erlebnisreiche Zeit haben und ganz viele neue Erinnerungen sammeln! Toll.<

Mit meiner Kleidung unterm Arm gehe ich ins Bad. Es ist zwar erst Anfang Juni, aber trotzdem schon ziemlich warm, weshalb ein grünes Croptop mit einem Paar Jeans angemessen ist.
Meine Haare lasse ich offen und kämme sie nur nochmal durch.
Bezüglich Schmuck trage ich nur Ohrringe und ein Armband, welches ich letztes Weihnachten von meiner Cousine bekommen hatte.
Als ich fertig bin, gehe ich mehr oder weniger motiviert zurück in mein Zimmer. Ich muss noch ein paar letzte Sachen packen und nochmal meine Pflanzen genießen.
Die Gießkanne auf meinem Fensterbrett ist noch halb voll, also habe ich Glück und muss nicht nochmal ins Bad laufen.
Es heißt immer, dass jeder Mensch drei obsessions hat. Vielleicht mag das stimmen, doch bei meinen bin ich mir noch unsicher.
Ich mag einige Sachen, wie eben meine Pflanzen, oder Bücher. Aber obsessions?
,,Reicht jetzt auch wieder." Murmel ich mir selbst zu, während ich gerade meinen Kaktus bewässere.
Es kommt öfters vor, dass mir tausend sinnlose Gedanken auf einmal durch den Kopf geistern - vorallem Abends. Über Punkt Schlafrythmus musste ich in den letzten Tag auch viel nachdenken.
Einen Schlafrythmus habe ich nicht wirklich. Es variiert, jenachdem, wann ich ins Bett gehe.
Vielleicht bringt mir das Ferienlager wenigstens meinen Schlafrythmus wieder in eine ungefähre Bahn.
Ich stelle die, nun leere, Gießkanne wieder auf das Fensterbrett und gehe zu meinem Schreibtisch.
Das weiß lackierte Holz ist mit kleinen Kritzeleien von mir übersät und ein paar Kaffebecher - Kreise sind in der linken, oberen Ecke, in welcher immer meine Tasse steht.
Ich seuftze, anscheinend kommen Aufgaben immer zu einem zurück, selbst wenn man im Glauben ist drumherum gekommen zu sein.
Ich stapfte also doch nochmal ins Bad, nehme mir einen Lappen von der Heizung und halte ihn ins Waschbecken.
Als mein Schreibtisch schließlich wieder sauber ist (bis auf ein paar meiner liebsten Kritzeleien) stelle ich meinen Rucksack auf meinen Schreibtischstuhl.
Ich muss noch Sachen für die Fahrt und ein paar Kleinigkeiten einpacken.
Zuerst nehme ich einen Block aus einer Schreibtischschublade und packe den ein. Für den Fall, dass ich doch jemanden finde, mit dem ich gut auskomme und wir Hangman spielen wollen, oder wenn ich niemanden finde, zum Zeichnen oder Schreiben.
Kurz danach kommen auch noch Stifte und ein paar Bücher hinterher.
Wozu ich mehrere Bücher für vier Wochen Ferienlager brauche? Zum lesen. Ich lese unheimlich gerne und viel.
Prüfend lasse ich meinen Blick durch mein Zimmer wandern. Was brauche ich noch?
Mir fällt mein ladendes Handy und die daneben liegenden Airpods ins Auge.
Fast hätte ich die beiden vergessen.
Ich springe auf, laufe zu den Steckdosen und ziehe mein Handy ab, welches zum Glück 100% hat.
Zu guter Letzt fliegen noch mein Handy, die Airpods und dazu passende Ladegeräte in den Rucksack.
Eigentlich habe ich jetzt alles.
Ich muss mir dann nur noch etwas zu Trinken und zu Essen einpacken, aber dass mache ich gleich unten.
Mein Blick schweift nochmal durch mein Zimmer, um zu schauen, ob ich auch nichts vergessen habe. Doch, natürlich.
Ich gehe nochmal zu meinem Fenster und verschließe es.
Meine Eltern sind in den vier Wochen auch nicht Zuhause, da sie irgendeine Kreuzfahrt über den Atlantik machen wollen und wir deswegen alles abschließen müssen.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass alles erledigt ist, gehe ich aus meinem Zimmer und runter in die Küche.
Meine Mutter sitzt mit einer Tasse Kaffe schon am Tisch und mein Vater toastet gerade sein Brot.
Aus irgendeinem Grund toastet er jegliche Art von Brot und Brötchen, egal ob Kürbiskernbrötchen, Schwarzbrot oder Bretzel. Die Bretzel tut mir immer besonders leid.
,,Guten Morgen." Begrüßt mich meine Mutter und lächelt mich an.
,,Guten Morgen." Erwidere ich und setzte mich ihr gegenüber hin.
,,Bist du schon aufgeregt?" Fragt sie mich und schaut mich durch ihre Brille wachsam an.
Meine Mutter ist eine Frau mittleren Alters, mit schwarzen Haaren und einer schlanken Figur.
,,Nein, nicht wirklich, du?" Frage ich sie.
,,Ach" Seuftz sie. ,,Ich bin aufgeregt. Endlich habe ich mal etwas Urlaub und eine Kreuzfahrt wollte ich schon immer mal machen."
Meine Eltern sind beide Ärzte und führen zusammen eine Praxis für Allgemeinmedizin.
Das heißt, dass sie eigentlich Urlaub nehmen könnten, wann sie wollen, da sie ja von niemandem abhängig sind, aber irgendwie gönnen sie sich selten mal einen freien Tag.

Eine halbe Stunde später packe ich eine Dose mit Apfelstücken und eine Flasche Wasser in meinen Rucksack, der auf der Treppe steht. Wegen gesund sein und so. Die Tafel Schokolade in der Seitentasche meines Koffers ignorieren wir bitte einfach.
Abfahrtsbereit kommt mein Vater durch die Haustür und fragt: ,,Bist du fertig? Wir warten wie immer auf dich." Ich wollte ihm schon widersprechen, da er meistens der ist, dem noch irgendwas einfällt, das er vergessen hat einzupacken, aber da ich die Stimmung im Auto nicht ruinieren wollte, nicke ich nur.
Mit meinem Rucksack in der Hand und den Koffer hinter mir herziehend verlasse ich das Haus und gehe zum Auto.
Mein Vater versucht den Koffer noch in den Kofferraum zu quetschen, während ich schon um den VW rumlaufe und einsteige.
Mit dem Rucksack zwischen meinen Beinen, meinem leicht genervtem Vater vor dem Steuer und meiner vorfreudigen Mutter geht es kurz nach sieben los.

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Das war das erste überarbeitete Kapitel. Es kann gut sein, dass im Laufe der nächsten Kapitel ein plötzlicher Absturz kommt oder etwas unlogisch ist, da ich diese noch nicht überarbeitet habe.
Auf Rechtschreibfehler kann gerne hingewiesen werden, genauso wie ich auch mit konstruktiver Kritik keine Probleme habe.
Stay safe und iss genug <3
Bis Spätersilie!

Wordcounter: 1088

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