Wir fahren gerade auf die Autobahn auf, als ich mitbekomme, dass meine Mutter am Radio rumspielt. Ich will wirklich nichts gegen ihren Musikgeschmack sagen, aber ich habe nicht vor zwei Stunden Schlager zu hören.
Ich beuge mich nach vorne und suche in meinem Rucksack nach meinem Handy und meinen Airpods. Vielleicht hätte ich beim Einpacken etwas mehr auf Struktur achten sollen.
Irgendwo zwischen frei fliegenden Stiften und unter Büchern habe ich nun letzten Endes beides gefunden und verbinde die Airpods mit meinem Handy.
,,Na, na, na. Lege die Kopfhörer wieder weg, Y/N." Höre ich meinen Vater plötzlich von vorne sagen.
,,Was? Warum?" Frage ich.
,,Wir sind eine Familie und auf Autofahrten hörst du immer Musik. Man kann sich gar nicht mehr mit dir unterhalten. Außerdem kannst du auf der Zugfahrt lange genug Musik hören." Erklärt mein Vater mir, jedoch habe ich wenig Verständnis dafür.
,,Aber was soll ich denn sonst machen?" Mecker ich rum.
,,Wir können ja ein Spiel spielen." Schlägt meine Mutter enthusiastisch vor.
Ich konnte mir nicht verkneifen meine Augen zu verdrehen.
,,Ja, das ist doch eine tolle Idee." Sagt mein Vater und lächelt.
,,Ganz toll." Erwieder ich sarkastisch, was von meinen Eltern jedoch ignoriert wurde.
,,Wie wäre es mit 'Sätze bilden'?"
Bei 'Sätze bilden' geht es darum, dass man mit den Buchstaben von Nummernschildern halbwegs logische Sätze bilden muss.
Früher haben wir das ganz oft gespielt, aber irgendwie ist es ein wenig in Vergessenheit geraten.
,,Ja, das ist gut." Stimmt mein Vater ihr wieder zu.
,,Y/N, fange du doch mal an." Schiebt er noch nach einer kurzen Pause hinterher und schaut mich durch den Rückspiegel an.
Ich gebe mich geschlagen und lasse mich auf das Spiel ein.
,,Ich sehe ein Auto mit den Buchstaben C, K und H. Und mein Satz ist..." Ich überlege kurz und entscheide mich dann schließlich für: ,,Clowns können hüpfen."
Daraufhin mussten beide lachen und auch ihn konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Der 'Witz' ist so unlustig, dass es fast schon wieder lustig ist.
,,Du bist dran." Sage ich und tippe meinem Vater auf die Schulter.
,,Ich sehe ein Auto mit den Buchstaben A, A und S und mein Satz ist..." Auch er überlegt kurz und sagt schließlich: ,,Alle Ameisen schlafen."
So spielen und spielen wir, bis wir von der Autobahn abfahren und in eine Stadt kommen.
Da wir relativ ländlich wohnen ist für uns alle eine Stadt immer mit Verwirrung und Stress verbunden.
,,Schatz, kannst du mal bitte auf eine Karte schauen, hier ist irgendeine Straße gesperrt." Fragt mein Vater leicht gestresst meine Mutter.
,,Ja, warte..." Sagt sie und blättert in unserem Straßenatlas.
,,Aber da vorne stand doch ein Schild, dass wir hier links rein müssen, um die Straßensperrung zu umfahren." Werfe ich ein und schaue über die Sitzlehne vom Fahrersitz.
,,Y/N, du bist jetzt mal ganz kurz leise." Erwiedert mein Vater gereizt.
Vielleicht hätte ich trotzdem versuchen sollen weiter zu helfen, aber meine Eltern hören bei solchen Sachen seltenst auf mich, weshalb ich beschließe nun doch Musik zu hören.
Mein Musikgeschmack ist ziemlich verschieden. Irgendwie ist von allem ein bisschen was dabei (bis auf Schlager).
Von Mother Mother über Taylor Swift, bis zu The Neighborhood und Abba ist alles vertreten.
Ich tippe irgendeine Playlist an und fange an nachzudenken, während die Musik durch die Kopfhörer, in meinen Kopf schweb und die Häuser an mir vorbei rauschen.
Ich hatte auf der Website des Ferienlagers gelesen, dass es für dreizehn bis sechzehn jährige ist, was heißt, dass ich mit meinen Sechzehn eine der Ältesten sein muss. Hoffentlich gibt es Gleichaltrige!
Und wie groß werden die Bungalows sein?
Was Bungalows angeht bin ich etwas zweigeteilt. Ich hatte schon tolle Zeiten in Bungalows, aber auch schon Schlechte.
Ich hoffe die Angabe 'gemütlich eingerichtet' stimmt. Sonst wüsste ich nicht, wie ich mehrere Wochen aushalten soll.
Wird es dort Strom geben? Vielleicht.
Ich hatte ebenfalls gelesen, dass es ein Waschhaus gibt, welches hoffentlich sauber ist.Nach einer halben Stunde durch die Stadt gekurve, sehen wir endlich die gewünschte Ausschilderung.
Meine Eltern bringen mich an einen Bahnhof, an dem sich alle Teilnehmer treffen, die nicht in der Nähe des Camps wohnen - wie ich.
Wir werden dann mit dem Zug noch ein paar weitere Stunden fahren.
Meine Mutter meinte, dass es drei sind, aber ich bin mir sicher, dass es nur zwei waren. Wir werden sehen.
Als wir auf den Parkplatz des Bahnhofes fahren, sehe ich von weiten schon eine Gruppe stehen.
Ich hoffe das das nicht die Kinder aus meinem Sommercamp sind, da es kaum welche über vierzehn gibt.
Mein Vater parkt ein und wir steigen aus. Ich hole noch meinen Koffer aus dem Kofferraum und meine Eltern suchen irgendwelche Zettel im Handschuhfach.
Als endlich alle alles haben, gehen wir auf die Gruppe zu. Diese hat sich um einen Aufsteller versammelt, auf welchem der Name meines Ferienlagers steht. Oh nein.
,,Guten Tag, du musst sicher Y/N L/N sein, oder?" Eine Betreuerin Mitte vierzig kommt lächelnd auf mich zu. ,,Ja, bin ich, Hallo." Ich strecke ihr die Hand hin, welche sie sehr kräftig schüttelt. ,,Ich bin Magdalena, deine Betreuerin für die nächsten vier Wochen." Stellt sie sich vor.
,,Und sie sind sicherlich Y/Ns Eltern, richtig?" Fragt Magdalena weiter und dreht sich zu meinen Eltern.
,,Ja, Guten Tag." Sagt mein Vater und schüttelt ihr die Hand, genau wie meine Mutter.
,,Tut uns leid, dass wir etwas später kommen, wir haben uns in der Stadt verfahren." Erklärt mein Vater, woraufhin meine Betreuerin nur nickt.
,,Alles gut, unser Zug hat ebenfalls Verspätung, weshalb das ja noch alles passt."
,,Dann ist ja alles gut." Erwiedert meine Mutter und schiebt sich die Hände in die Hosentaschen.
,,Wenn du schon alles hast, Y/N, kannst du ja schonmal zu den anderen gehen und ich bespreche mit deinen Eltern nochmal ein paar Zettel und Formulare." Schlägt Magdalena vor.
Ich nicke nur und drehe mich nochmal zu meinen Eltern, um sie in den Arm zu nehmen.
,,Bis bald meine Große, hab' viel Spaß, das wird sicherlich eine tolle Zeit." Sagt meine Mutter. Ich lächel beide an und sage: ,,Ich wünsche euch bei eurer Kreuzfahrt auch ganz viel Spaß und erholt euch gut."
,,Danke." Sagt mein Vater und gibt mir dann einen kleinen Schubs Richtung Gruppe.
,,Wir holen dich dann in vier Wochen wieder hier ab, außer wir werden von Haien gefressen." Fügt er noch hinzu und macht mit seinen Händen eine Schnapp - Bewegung.
Ich grinse beide nochmal an und begebe mich dann mit meinem Koffer neben mir herziehend und meinem Rucksack auf dem Rücken langsam Richtung Gruppe.>-•°•-<
Das zweite Kapitel wurde auch schon überarbeitet. Kritik und so weiter gerne in die Kommentare und ich würde mich auch über einen Vote von dir freuen :)
Stay safe und iss genug <3
Bis Spätersilie!Wordcounter: 1123
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•Das Portal Der Dimensionen•
Fanfiction[DSMP Fanfiction] Eigentlich hast du dich auf einen ganz normalen Sommer gefreut - Partys, Chillen und Freunde treffen. Doch deine Eltern haben sich dazu entschieden dich in ein Sommercamp zu schicken. Am Anfang schien noch alles normal - du hast...