-S i x t e e N-

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Nur noch 2 Stunden.

Nur noch eine Stunde.

Schule aus!

Ich glaube, ich hab mich noch nie so sehr gefreut, meinen Dad wiederzusehen.

Es war eine lange Zeit her seit ich ihn das letzte mal besucht hatte. Genauer gesagt, seit ich Dylan kennengelernt habe.

Ich weiß auch nicht, wieso ich die letzten Tage bei ihm nicht gewesen war. Es hat sich alles verändert.

Jemand wollte mich umbringen, heh.

,,Du warst schon lange nicht mehr hier." Sagte mein Papa hinter den Gittern und ich setzte mich hin.

(Stellt es euch vor, wie in Prison Break, okay?)

,,Ich weiß, Entschuldige, Papa." Lächelte ich traurig und warf dem Wächter ein Blick, damit er uns alleine lässt.

Er ging jedoch nur ein paar Schritte zurück und ich verdrehte die Augen.

,,Ich meine, ich freue mich sehr, dich wiederzusehen, mein Teufel. Aber du warst früher immer jeden Donnerstag hier." Sagte er und lächelte ehrlich. Er war der einzige, der mich immer Teufel nannte. Ich weiß auch nicht wirklich wieso das so war.

,,Es gab ein paar Komplikationen." Sagte ich müde.

,,Hey, ich bin hier. Vielleicht sitze ich hinter diesen verdammten Gittern, aber du kannst mir immer noch alles erzählen, klar?" Sagte er sanft aber auch besorgt zugleich.

Mein Dad war schon immer mein Vorbild. Seine Witze waren vielleicht trocken, aber dennoch lachten alle. Er hatte mehr bekannte, als ich zählen konnte.

Und jetzt war er allein. Alle glaubten an seine Beschuldigungen.

,,Ich weiß." Entgegnete ich sicher. Ich wollte ihn nicht noch mehr runterziehen. Sein kränklicher Zustand verschlechterte sich mit jeder Woche und niemand wusste genau, was die Ursache war.

,,Es ist nur.. die Schule. Ein paar neue Sechser, nichts weiter." Log ich, als ich sein Blick bemerkte.

Er musste mir geglaubt haben, denn er begann zu lächeln.

,,Du bist ein schlaues Mädchen. Das wird sicher wieder besser sein." Sagte er aufmunternd. ,,Wie geht es deinen Großeltern?" Fragte er.

Habe ich schon mal erwähnt, dass mein Dad 38 Jahre alt und sehr gut aussehend war? Nein? Okay.

Es ist ja nicht so, dass ich mich vor dieser Frage am meisten fürchtete.

,,Es geht ihnen prima." Lächelte ich leider zu übertrieben und er nickte benommen.

,,Zumindest das." Sagte er traurig lächelnd.

,,Und dir?" Fragte ich und runzelte besorgt die Stirn. ,,Wie es mir geht? Ich bemühe mich nett zu sein, was bei den Wärtern ziemlich hilfreich sein kann. Mein Zellengenosse und paar andere sind zum aushalten und die anderen behandeln mich mit Respekt. Es geht mir bestens." Entgegnete er grinsend.

,,Das freut mich wirklich zu hören, Papa." Lächelte ich beruhigt.

,,Die Zeit ist um, Fräulein. Kommen sie." Sagte plötzlich der Wärter. Ich wollte nicht gehen.

Bei meinen Dad fühlte ich mich sicherer denn je und ich hatte das Gefühl, dass nur er mir richtig zuhörte. Seine Ratschläge auf alles waren so spontan und hilfreich, wie bei keinem.

Jetzt hätte er mir mit Sicherheit auch einen Ratschlag gegeben, wenn ich ihm das ganze erzählen würde.

Aber ich konnte nicht. Das war für ihn am besten so.

-.-.-.-

Ich trat mit einem traurigen Gesichtsausdruck nach draußen. 15 Minuten waren definitiv zu wenig.

,,Annika!" Hörte ich eine stimme hinter mir rufen.

Ich drehte mich ohne Enthusiasmus um. Der Junge war buchstäblich überall. Es wundert mich auch nicht mehr, wieso ihn fast alle kennen.

,,Dylan." Sagte ich emotionlos.

,,Bist du immer noch wütend wegen deinem Date?" Fragte er schmunzelnd. Das war ein Witz, oder?

,,Nein, wie kommst du denn nur drauf? Nimm es nicht persönlich." Entgegnete ich sarkastisch.

,,Er ist eine Pussy und kein Mann." Sagte er belustigt und auf seinem Gesicht konnte ich nur sein dummes grinsen erkennen.

Er ging mir sowas von auf die nerven.

,,Tja, weil du ja auch der einzige richtige Mann bist, stimmt?" Knurrte ich.

O'brien sagte nichts mehr, doch sein grinsen wurde nur noch größer.
Meine Worte gefielen ihm und das war nicht zu übersehen.

,,Annika, Liebes." Er machte eine Pause und trat näher. ,,Sei nicht so genervt. Das schadet noch deiner Schönheit." Sagte er schmunzelnd und wollte seine Hand auf meine Wange legen, doch ich hielt sie in der Luft auf.

,,Ich weiß nicht, was genau du gegen Zack hast, aber lass ihn gefälligst in Frieden, kapiert?" Zischte ich und ließ seine Hand agressiv los.

,,Du auch. Das ist kein Junge für dich." Sagte er ernst und versteckte seine Hände in seinem schwarzen Hoodie. Könnte er vielleicht mal eine andere Farbe als schwarz anziehen?

Na ja, er sah nicht schelcht in schwarz aus. Er sah sogar sehr gut in schwarz aus. Aber eine Veränderung wurde auch nicht scha..-

Dylan, geh verdammt nochmal aus meinem Kopf!

Ich sah ihn zuerst ungläubig und dann amüsiert an. ,,Dann finde einen für mich." Sagte ich spielerisch.

,,Er steht gerade vor dir." Schmunzelte er dreckig und zeigte mit seiner einen Hand demonstrativ auf seinen Körper.

Er hatte eine Menge Spaß daran, mich zu ärgern.

,,Wie sehr auch immer es mir leid tut, muss ich unseren ah so wunderschönen Gespräch unterbrechen und nach Hause fahren. Morgen fängt wieder die Schule an, aber du weißt sicher nicht mehr, wie es ist." Sagte ich, drehte mich um und lief los.

,,Ganz ruhig, Kätzchen. So alt bin ich auch noch nicht." Kätzchen!? Wieso hatte er heute so einen guten Humor?

,,Genau." Entgegnete ich und nicht nur ich beschleunigte meine Schritte, sondern auch er.

,,Ich bin nur 19." Ergänzte er grinsend.

,,Du hast dein ganzes Leben vor dir." Sagte ich ohne Enthusiasmus, jedoch war auch stolz auf mich selbst, dass ich früher sein richtiges alter erraten konnte.

,,Vor dir auch." Antwortete er. ,,Es hängt davon ab, wann der Mörder beschließt mich zu töten." Sagte ich und sah ihn an.

,,Ich fahr dich." Er blieb stehen und ich ebenso.

,,Gut." Sagte ich nur und ging schon vor. ,,Meine Hübsche hat das erste mal so schnell zugestimmt." Grinste er. Ich hatte das Bedürfnis, ihn eine Backpfeife zu verpassen.

,,Gewöhn dich nicht zu schnell daran." Sagte ich augenverdrehend. ,,Das wird schwer sein." Schmunzelte er und ich seufzte.


Alibi.. [Dylan O'brien Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt