-T h i r t y S i x-

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Die Beerdigung.

Alle waren da. Ob Clary, die Jungs, meine Großeltern, oder irgendwelche junge Männer, die ich nicht mal kannte.

Innerlich zerbrach ich wieder, doch äußerlich sah ich emotionslos aus.

,,Es tut mir leid." Hörte ich eine Stimme neben mir sagen.

Marcel.

,,Das du noch die Eier dazu hast hier aufzutauchen." Sagte ich hasserfüllt und sah ihn an.

,,Er ist mein Bruder. Wir haben uns gehasst, aber er ist immer noch mein Bruder, Annika." Ergänzte er schmunzelnd.

Er war nicht aus Trauer hier. Das konnte ich erkennen.

,,Warst du je verliebt?" Fragte ich ihn abrupt. ,,Wie kommst du denn jetzt drauf?" Fragte er.

,,Soll ich es dir beschreiben?" Fragte ich und sah kurz auf Dylans Grab, wobei ich wieder mal ein kleines stechen in meiner Brust verspürte.

,,Klar." Sagte er gespannt. ,,Erinnerst du dich noch an das Gefühl, als Dylan dich anschoss?" Fragte ich.

,,Natürlich, es tat höllisch weh verdammt." Entgegnete er verwirrt.

,,So fühlt sich liebe an." Lächelte ich gezwungen und ging an ihm vorbei weg.

Ich konnte hier nicht mehr stehen, ohne zusammenzubrechen.

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23. Januar.

Es war fast ein Jahr her, als Dylan starb, oder eher gesagt, sich für mich opferte.

Heute war mein Geburtstag.

Und bei anderen Umständen hätte ich mich Übels gefreut, doch dieses mal war es anders.

Ich wünschte mir nichts mehr, als Dylan am Leben zu haben.

Ich sah ihn bereits überall.

Und es machte mir höllische Angst, dass ich mein Verstand verliere.

Also ging ich heute, wie schon jeden zweiten Tag auf den Friedhof.

,,Wir konnten so viel haben." Heuchte ich weinend und streifte leicht mit meinen Fingern über seinen Namen.

,,Wir konnten alles haben." Verbesserte ich mich. ,,Und jetzt bist du tot." Fügte ich hinzu und weinte noch mehr.

Ich war so müde von all dem.

Der Schmerz in meiner Brust verschwand keine Sekunde.

,,Ich weiß nicht was ich tun soll, Dylan. Und ich wünschte, du wärst hier, um es mir zu sagen." Flüsterte ich.

Doch plötzlich erblickte ich eine Postkarte neben seinem Grab liegen und wischte mir die Tränen weg.

,,Was zum Teufel?" Flüsterte ich und nahm sie in die Hand wobei meine Halskette rausflog.

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Happy Birthday,
                     Meine Hübsche <3

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Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich sah schnell auf die Briefmarke.

Rio de Janeiro.

Verflucht, Dylan.

Alibi.. [Dylan O'brien Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt