-T h i r t Y-

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3 Tage später.

Ich dürfte nicht zur Schule, ich dürfte nicht nach draußen, doch wenigstens dürfte ich zu der Beerdigung gehen.

Na ja, mit Begleitung von ungefähr 10 Typen.

Wunderbar.

Die letzten Tage hörte ich immer wieder, dass Will mit Dylan sprach.

Und zwar nicht gerade sehr ruhig.

Plötzlich klingelte mein Handy. Anonym. Vielleicht war es ja Dylan. Er hat kein einziges Wort mehr mit mir gewechselt, seit dem letzten Telefonat.

,,Dylan." Sagte ich und schmunzelte leicht. Ich weiß. Ich konnte es auch kaum glauben, dass ich mich je wegen seinem Anruf freuen würde.

,,Hallo, Annika."

Hörte ich eine tiefe amüsierte Stimme sagen. Fuck.

Ich sah mich um, ob und jemand hörte und schloss schnell die Tür ab.
,,Was willst du von mir?" Ich erkannte die Stimme. Alles ergab Sinn.

Zuerst hab ich seinem Namen keine große Beachtung gegeben, doch jetzt erinnerte ich mich wieder, dass Will ihn paar mal bei dem Telefonat mit Dylan erwähnte.

Ich hatte es gerade mit Dylans Bruder zu tun.

,,Tu was ich sage und niemandem geschieht etwas."

Ich konnte sein Grinsen buchstäblich spüren. Ich sah zu Tür und dachte kurz nach.

Ich wollte auf jeden Fall nicht, dass es den Jungs etwas geschieht.

,,Tick-Tack, süße. Die Zeit läuft."

Sagte er und ich hörte einen seltsamen Geräusch im Hintergrund. War das eine Bombe?

,,In Ordnung! Was soll ich tun!?" Fragte ich verzweifelt und er kicherte leise.
Ich fragte mich, wie viel Zeit ich noch hatte.

,,Braves Mädchen. In dem Waschraum gibt es einen Schacht auf der rechten Seite. Wenn du dort gelangst und bei der ersten Kreuzung nach links abbiegst, hast du dein Ziel erreicht."

Erklärte er aufmerksam. Woher zur Hölle wusste er das alles?

,,Es ist dir doch bewusst, dass die Jungs sich fragen werden, wo ich bin?" Fragte ich belustigt.

,,Nicht, wenn ich ihnen von dem Handy deiner Großmutter schreibe."

Entgegnete er und mein Herz setzte einen Schlag aus. ,,Was hast du ihr angetan?" Fragte ich hasserfüllt.

,,Reg dich ab. Es war nur eine kleine Spritze, die sie für eine Zeit schlafen lässt."

Sagte er gelangweilt. Ich schnaubte nur genervt auf und ging Richtung Waschraum.

,,Beeil dich."

Sagte er genervt. ,,Ich tue, was ich kann." Zischte ich und lächelte Brayan, der in der Küche saß unschuldig an.

,,Okay, Großmutter." Murmelte ich und er wandte seinen Blick von mir ab.

Also ging ich schnell in den Waschraum und schloss die Tür ab. Huh.

,,Das war clever."

Sagte die Stimme hinter dem Hörer und ich verdrehte genervt die Augen. ,,Ich sehe den Schacht nicht." Sagte ich und suchte weiter.

,,Es ist in der Decke."

Hörte ich seine Stimme sagen und sah über mich. ,,Oh, tatsächlich." Murmelte ich überrascht und kletterte an der Waschmaschine hoch.

,,Bist du drinnen?"

Fragte er ungeduldig und ich schloss den Schacht. ,,Ja." Entgegnete ich zickig und schlich weiter geradeaus.

Nach einer Weile sah ich schließlich das Ende, doch davor stand bereits Marcel.

,,Na hallo." Grinste er und zerrte mich gewaltig raus. ,,Lass mich los!" Rief ich und drückte ihn fest von mir weg.

Wir befanden uns auf dem Dach.

,,Wo ist es?" Fragte er aggressiv und ließ mich los.

,,Ich weiß nicht, was du meinst." Runzelte ich die Stirn. ,,Zwei silberne Koffer. Sagt dir das etwas?" Fragte er und lächelte frech.

Wovon sprach er zum Teufel?

,,Wo ist es!?" Schrie er, Griff nach meinem Arm und drehte mich so schnell um, dass ich auf dem Boden landete.

Meine Knochen taten weh und ich hustete kurz. ,,Ich weiß nichts davon. Ich schwöre." Zischte ich schmerzerfüllt.

Er hockte sich vor meinem Gesicht hin und spannte seinen Kiefer an. ,,Die vier Millionen von Elizabeth und Jack Foster. Wo sind sie?" Fragte er mit zusammengebissenen Zähnen und ich machte große Augen.

Wieso wusste ich nichts davon?

,,Verdammt, wie oft noch!? Ich. Hab. Keine. Ahnung!" Zischte ich und er sah mich grinsend an.

,,Falsche Antwort." Sagte er und mit einer schnellen Bewegung verspürte ich plötzlich ein stechen in meinem Hals.

,,Was zum..-" ich würde plötzlich müde. ,,Süße Träume, Sonnenschein." Schmunzelte er und alles wurde schwarz.

-.-.-.-

Ich wachte mit einem schmerzenden Kopf auf und sah mich verschlafen um.

Gott, wie lange war ich weg?

Ich wollte meine Hand bewegen, doch dann bemerkte ich, dass ich an einem Stuhl gefesselt wurde.

Nein.

Nein, nein, nein, nein!

Bitte nicht. Ich will das nicht nochmal durchmachen müssen. Ich weiß gar nichts verflucht!

,,Guten Morgen." Ertönte Marcels Stimme und ich sah nach links. ,,Ich werde dir nicht helfen können und außerdem suchen die Jungs bestimmt schon nach mir." Sagte ich ernst, doch er lachte nur und kam auf mich zu.

,,Du willst mir also sagen, dass deine eigene Mutter, oder Vater dir nicht verraten haben, wo sie das Geld meines Vaters versteckt hatten?" Fragte er skeptisch und blieb vor mir stehen.

,,Ganz genau." Stimmte ich zu und plötzlich traf es mich wie ein Blitz.

Die Kette. 25° 4' N, 77° 20' W. Das waren Koordinaten!

,,Du lügst." Zischte er und entfernte sich von mir. ,,Auch wenn ich es wüsste, hätte ich es dir nie verraten." Rief ich und er kam mit einer Kamera zurück.

Was soll das werden?

,,Was hast du damit vor?" Fragte ich und sah ihn hasserfüllt an. Gerade stand vor mir der Mörder meiner Mutter und ich konnte nichts unternehmen.

,,Einfach nur lächeln." Grinste er, befestigte es auf einem Stativ und drückte den Knopf.

,,Ich will dir nur zeigen, dass man mit mir keine Spielchen spielt, alles klar?" Fragte er beinahe schon sanft und stellte sich hinter mich.

Ich beobachtete jede seiner Bewegungen und mein Herz schlug immer schneller.

Vielleicht schaffe ich das Klebeband zu zerreißen.

,,Was hast du vor?" Fragte ich und plötzlich konnte ich nicht mehr Atmen. Die Leine, die er mir fest um den Hals wickelte, bohrte sich in mein Fleisch und ich versuchte mich krampfhaft zu befreien.

,,Du weißt die Wahrheit. Sag es mir!" Hörte ich seine Stimme und kurz bevor ich ohnmächtig werden sollte, ließ er von mir ab.

Ich holte tief Luft ein und begann zu Husten, was ihn zum Grinsen brachte.

,,Du wirst mich nicht töten. Ohne mich gelingst du dort nie." Zischte ich und er schlug mir fest ins Gesicht.

,,Sollen wir wetten?" Fragte er amüsiert und hob meinen Kinn so an, dass ich ihn ansehen musste.

,,Um die 4 Millionen? Klar." Entgegnete ich schmunzelnd und kassierte eine Backpfeife.

Alibi.. [Dylan O'brien Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt