-T w e n t y T h r e E-

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,,Du hast uns nicht gestört." Ich wollte eigentlich nicht so streng klingen, aber so ist das Leben eben.

,,Ich werde dann mal gehen." Sagte Zack nervös angespannt und ging ohne weitere Worte aus dem Zimmer.

Dylan sah ihn noch ein mal amüsiert hinterher und setzte sich zu mir aufs Bett. Wieso sich nicht direkt neben mich hinlegen, wenn es doch extra ein Hocker neben meinem Bett gab?

Einen Moment lang sah er mich mit einem undeutbaren Blick an und dann lachte er einfach so. Alle seine Lachen waren anders. Alle unterscheideten sich auf eigene Art von den anderen.

,,Und du lachst jetzt, weil..?" Fragte ich verwirrt.

,,Das ist sehr amüsant. Zack und sein Verhalten meine ich. Verliebte Menschen sind so erbärmlich." Er machte eine Grimasse, aber auf seinem Gesicht konnte man immer noch das amüsierte grinsen erkennen.

,,Wenn du dich mal verlieben wirst, wirst du das verstehen." Sagte ich schnunzelnd.

,,Möglicherweise. Aber das bin ich nicht, also muss ich mich drum nicht kümmern, du etwa?" Fragte er fast schon ernst.

,,Ob ich mich mal verliebt habe?" Fragte ich und er nickte. ,,Jup. Grundschule. Er hatte hellbraune fast schon dunkelblonde Haare und grüne Augen. So wie ich jetzt darüber nachdenke, finde ich ihn bis heute ziemlich süß." Erzählte ich nachdenklich.

,,Wäre er wütend auf dich, wenn du es ihm heute gesagt hättest?" Fragte er und hörte nicht auf zu grinsen.

,,Keine Ahnung. Ich hab kein Kontakt zu ihn seit der fünften Klasse." Sagte ich gleichgültig.

,,Würdest du dich denn gerne mit ihm treffen wollen? Ich frage nur aus reiner Neugierde." Sagte er und hob schützend die Hände.

,,Nein. Es wäre mir viel zu cringe." Sagte ich mit einer Grimasse und sein grinsen kehrte zurück.

,,Kannst du dich noch an alles erinnern?" Fragte er leise nach einer Weile und sah mir nicht in die Augen.

Ich musste schlucken, als ich an das ganze geschehen dachte. Sie wollten mich lebendig begraben und mein Unterbewusstsein hörte nicht auf, mich an die Bruchteile meiner panischen Angst zu erinnern.

,,Wie konnte ich es vergessen?" Fragte ich und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.

,,Du sagtest, du hättest dort meine Mutter gesehen." Sagte er ganauso leise wie zuvor, doch diesmal sah er mich an. Sein Gesichtsausdruck war ernst, doch seine Augen gefüllt mit Reue. Ob er sich die Schuld dafür gab?

,,Ich hab sie nicht nur gesehen, Dylan. Sie hat es mir angetan." Diesmal konnte ich meine Tränen nicht unterdrücken und meine Augen wurden glasig.

Er sah weg.

,,Es gibt aber nur noch ein Problem." Sagte er sicher und ich sah ihn fragend an. ,,Meine Mutter wurde am 18 August 2011 auf der Straße erschossen. Sie hieß damals Josette Grimes." Erklärte er und reichte mir ein Zeitungsartikel aus 2011. In der Ecke konnte man ein Foto von der Frau erkennen.

Als ich ihr vollen Namen hörte, wurden meine Augen groß und eine Erinnerung spielte sich direkt vor meinen Augen ab.

~•~•~•~

,,Mein Papa ist unschuldig!" Wiederholte ich brüllend, doch keiner wollte mir glauben. Es gab bereits mehrere Zeugen, die das geschehen angeblich gesehen haben.

,,Die Frau Josette Grimes war auch unschuldig gewesen." Entgegnete der Richter streng und die Männer führten meinen Dad fort.

,,Papa!" Rief ich. ,,Sie machen einen riesen Fehler!" Wandte ich mich an den Richter. ,,Er ist doch unschuldig!" Weinte ich bitterlich und meine Großmutter nahm mich in die Arme.

Mein Dad wurde von jemandem reingelegt und ich konnte nichts dagegen unternehmen.

~•~•~•~

,,Annika." Ich zückte zusammen, als Dylan mit seiner Hand vor meinem Gesicht winkte.

,,Das ist sie. Sie war es." Sagte ich sicher und sah ihn an. ,,Sie ist es gewesen, Dylan." Wiederholte ich mich und er sah emotionlos auf die Zeitung.

Konnte sie diejenige sein, die meinen Dad reinlegte? Es ergab aber kein Sinn. Es ist 2021. Wieso wartete sie so lange?

,,Entschuldigen sie, ich muss ihren Verband wechseln. Könnten sie so nett sein und draußen warten?" Hörten wir plötzlich eine nette Stimme sagen und Dylan stand auf.

,,Aber natürlich. Ich wollte eh gerade gehen. Annika..-" Ich sah fragend zu ihm. ,,Es wird einfacher, ich versprech's." Sagte er ehrlich, lächelte sanft und ging.

War das gerade wirklich Dylan?

-.-.-.-

Es war schon 1:00 Uhr und ich konnte immer noch nicht schlafen.

Ich musste die ganze Zeit an Loren, oder Josette, wie sich herausstellte denken. Wie gesagt, es ergab einfach kein Sinn, weswegen sie meinen Dad vor knapp drei Monaten ins Knast stecken sollte.

Ich dachte wirklich lange darüber nach und plötzlich leuchtete etwas über
meinem Kopf.

Was wenn Dylan etwas damit zutun hatte?





Alibi.. [Dylan O'brien Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt