-T w e n t y S e v e N-

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Heute Nacht habe ich wieder kaum geschlafen.

Etwas fühlte sich nicht richtig an.

,,Gott, du siehst schrecklich aus." Sagte Clary, als ich mich zu ihr setzte. Ich war mal wieder zu spät gekommen.

,,Ein guter Kompliment auswahl." Lächelte ich gezwungen und legte mein Kopf auf den Tisch.

,,William hat mir erzählt was passiert ist. Wie geht es deinem Dad?" Fragte sie zufrieden. ,,Abgesehen davon, dass er mir kaum noch Aufmerksamkeit schenkt, gut." Sagte ich knapp und sah die ganze Zeit auf den Tisch.

,,Ich weiß, dass du Dylan liebst." Ich runzelte die Stirn. ,,Aber du musst ihn loslassen." Fügte sie hinzu und ich sah sie genervt an.

,,Ich hab nie behauptet, dass ich ihn liebe." Log ich und sie sah mich wissend an. ,,Ich brauche deinen Mitleid nicht." Murmelte ich und nahm meinen Rucksack wieder.

,,Wo willst du hin?" Fragte sie verwirrt. ,,Mich besaufen." Entgegnete ich kurz. ,,Du bist doch erst gerade gekommen." Sagte sie überrascht und ich ging einfach aus dem Klassenzimmer.

-.-.-.-

Ich öffnete kaum fähig die Haustür und das erste, was ich tat war, auf die Fresse zu fliegen.

,,Annika, wo bist du gewesen!?" Fragte meine Großmutter schockiert und ich sah sie grinsend an.

,,Auf der Welt, wo denn sonst?" Entgegnete ich. ,,Bist du betrunken?" Fragte sie empört. ,,Ich weiß es nicht, Großmutter. Bin ich das?" Fragte ich und mein Großvater kam aus der Ecke.

,,Ich bringe sie in ihr Zimmer." Sagte er zu Großmutter und half mir hoch. ,,Nein, ich muss noch zu Papa." Murmelte ich und drückte mich an Großvater vorbei in sein Zimmer.

,,Dein Dad ist nicht da, Annika." Hörte ich die traurige Stimme meines Großvaters hinter mir und drehte mich überrascht um.

,,Was meinst du damit?" Fragte ich verwirrt.

,,Er kommt nicht wieder, Schatz." Entgegnete meine Großmutter mit einem traurigen Lächeln und legte ihre Hand auf meine Schulter.

,,Was zum Teufel soll das heißen!?" Rief ich verzweifelt. Das konnte er mir doch nicht antun. Ich hatte ihn gerade erst wieder.

,,Er wurde heute Nachmittag tot aufgefunden." Erklärte mein Großvater schließlich und mein Herz blieb stehen.

,,Nein. Das kann nicht stimmen." Schüttelte ich den Kopf und meine Augen wurden glasig.

,,Es tut mir so leid, mein Engel." Umarmte mich meine Großmutter weinend und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

,,Was ist passiert!?" Schluchzte ich erstickend und klammerte mich fest an sie. 

Ich hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.

,,Er hat sich gehängt." Hörte ich meinen Großvater sagen und konnte es nicht glauben.

,,Wie konnte er das mir antun?" Weinte ich.

-.-.-.-

,,Es tut mir so leid, Annika." Sagte meine beste Freundin, nachdem ich bei ihr zu Hause auftauchte.

Ich konnte es mir nicht vorstellen, heute zu Hause die Nacht zu verbringen.

,,Mein Papa ist tot, Clary. Es tut so verdammt weh, dass ich nicht mehr atmen kann. Ich konnte nicht..- Ich konnte mich von ihm nicht verabschieden." Sagte ich und meine Stimme klang nur noch wie ein erstickendes quietschen.

Sie nahm mich direkt in ihre Arme und ich weinte los. Ich konnte nicht mehr.

Wieso hat er das getan!? Es war doch alles gut.

_-_-_-_

Ich versuchte einzuschlafen, doch das konnte ich nicht. Jedes mal, wenn ich meine Augen schloss, schossen hunderte an Erinnerungen, die ich mit meinem Dad verbracht habe an meinen Augen vorbei.

Also schlich ich mich aus Clarys Fenster raus in mein Lieblingsklub.

Ich war vielleicht nicht angemessen angezogen, doch alles was für mich gerade zählte war der Stoff.

Ich kaufte es mir auch und kurz bevor ich es einziehen wollte, hörte ich jemanden meinen namen sagen.

,,Annika." Brayan. Was machte er hier?

,,Was willst du, Brayan? Ich will allein sein." Verdrehte ich die Augen und beugte mich zu dem Stoff vor, doch er pustete es weg.

,,Verfickte Scheiße!" Rief ich wütend und sprang auf. Das hat mich eine Menge Geld gekostet und ich konnte es nicht mal einnehmen.

,,Du wirst das nicht nehmen." Sagte er streng. ,,Und du bist wer, mein Vater?" Nach dem letzten Satz musste ich kurz schlucken.

Er wird nie wieder bei mir sein.

,,Dylan, wäre nicht zufrieden, wenn er dich hier sehen würde." Sagte er amüsiert. Er war doch selbst high!

,,Dylan interessiert mich ein Scheiß. Und jetzt gib mir mein Geld oder das Stoff zurück." Forderte ich bissig. Ich spielte keine Spielchen mehr. Nicht heute.

,,Vergiss es." Sagte er grinsend. ,,Falsch." Entgegnete ich lächelnd und als er mir einen verwirrten Blick warf, tretete ich ihn in die Eier und klaute sein Stoff aus der Jackentasche.

,,Danke." Grinste ich und ging an dem knienden Jungen vorbei.

-.-.-.-

,,Lassen sie mich rein, ich muss mit ihm reden." Sagte ich und versuchte nüchtern zu klingen.

,,O'brien will sie aber nicht sehen, Miss." Entgegnete der Bulle und ich spannte meinen Kiefer an. ,,Das ist wichtig." Sagte ich durchdringend und er seufzte.

,,Kommen sie rein." Sagte er schließlich und ich lächelte.

-.-.-.-

,,Hab ich dir nicht gesagt, dass du verschwinden sollst? Ich brauche dich nicht mehr." Knurrte Dylan und ich setzte mich hin.

,,Wieso lässt du dann deine Leute auf mich aufpassen?" Fragte ich skeptisch.

,,Du bist komplett high, Annika. Geh nach Hause." Entgegnete er ernst. Wie hatte er das bemerkt!?

,,Mein Papa ist gestorben." Sagte ich emotionlos und seine Augen wurden ganz kurz größer.

,,Ich hatte nichts damit zu tun, dass weißt du." Sagte er genervt. ,,Das hab ich nich behauptet." Entgegnete ich. ,,Wieso bist du dann hier, verflucht!?" Fragte er mit erhöhten Ton und sah mich dann entschuldigend an, als er mein Blick bemerkte.

Ich war kurz davor zusammenzubrechen.

,,Ich weiß es nicht." Sagte ich brüchig. ,,Es war ein Fehler hierhin zu kommen. Du solltest mich vergessen." Entgegnete er ruhig.

,,Ich verstehe es nicht. Ich hab alles richtig getan. Ich hatte ein wundervolles glückliches Leben. Ich hab mich um meinen Papa gesorgt. Wir haben immer zusammen das Wochenende verbracht." Ich lachte weinend auf und er sah mir die ganze Zeit aufmerksam dabei zu.

,,Und plötzlich..- plötzlich ist er weg. Wieso hat er das getan?" Fügte ich erstickend hinzu und sah direkt in seine Augen.

Ich weiß auch nicht, was mich dazu brachte, ihm das ganze zu erzählen.

,,Du bereust es mich getroffen zu haben, oder?" Fragte er und ich lächelte weinend.

,,Vielleicht." Entgegnete ich unsicher und stand auf. Ich wollte nicht, dass er mich weiterhin so ansieht.

Alibi.. [Dylan O'brien Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt