-T w e n t y T w o-

382 14 0
                                    

•Dylan pov.•

Ich schob die störende Erde zur seite und öffnete verzweifelt den Sarg.

Zum Vorschein zeigte sich ein halbnacktes, nasses, blasses, blutverschmiertes und weinendes Mädchen.

Fuck.

,,Ich bin hier." Murmelte ich und wollte sie aufheben, doch sie Zischte schmerzerfüllt auf.
Meine Hand fühlte sich auch ziemlich klebrig und als ich sie ansah, erblickte ich Blut mit Eiter vermischt.

Das konnte eine offene Brandwunde sein.

,,Du bist hier." Flüsterte sie außer Kraft und ich hob sie sehr vorsichtig hoch. ,,Shhh, wir fahren dich ins Krankenhaus, schlaf nur bloß nicht ein, okay? Du hast sehr viel Blut verloren, klar soweit?" Sagte ich und lief richtung Auto.

,,Ich bin so müde." Nuschelte sie kaum hörbar und versteckte ihr Gesicht in meiner Brust. ,,Ich weiß, aber du darfst nicht einschlafen." Sagte ich und beschleunigte meine Schritte.

Sie konnte nicht in meinen Armen draufgehen. Das hätte ich mir nie verzeihen können.

,,Annika, bist du noch bei mir?" Fragte ich besort doch sie antwortete nicht mehr. Ihr Puls war auch sehr schwach.

-.-.-.-

Als ich am Auto ankam, rannte Clary sofort aus dem Wagen und William stieg hinter ihr aus. ,,William fahr so schnell wie nur möglich ins Krankenhaus." Befahl ich und warf ihm meine Schlüssel.

,,Annika! Oh Gott! Nein, nein, nein! Sie lebt doch noch, oder!?" Rief Clary panisch und versperrte mir somit den Weg. ,,Das wird sie bald nicht mehr, wenn du mir so weiter den Weg versperrst!" Zischte ich wütend und stieg mit Annika in den Armen auf die Rücksitze.

-.-.-.-

Im Krankenhaus wurde sie sofort angenommen, doch als sie mit ihr zu der OP-Saal fuhren und sie kurz aufwachte konnte ich meinen Ohren nicht glauben, was ich da gerade hörte.

,,Es war deine Mutter, Dylan." Heuchte sie und ich sah sie ungläubig an. ,,Das kann nicht sein." Entgegnete ich sicher.

,,Ihr name ist Loren. Das war deine Mutter." Sagte sie mit Tränen in den Augen und ich blieb fassungslos stehen.

All die Jahre dachte ich, dass meine Mutter tot wäre und jetzt plötzlich tauchte sie wieder auf, um mir das Leben zu zerstören?

_-_-_-_

•Annika pov.•

Zuerst hörte ich verschiedene Geräusche und dann verspürte ich einen schrecklichen Schmerz.
Ich wollte meine Augen nicht öffnen.

Weiße Decke, weiße Wende und weißes Krankenbett.

,,Sie ist aufgewacht!" Rief meine beste Freundin viel zu nahe an meinem empfindlichen Gehörsinn und nahm mich fest in die Arme.

,,Ich hab mir solche sorgen gemacht." Sagte sie und ich zog eine Grimasse. Die Umarmung verursachte bei mir starke Schmerzen, doch ich entschied mich nichts zu sagen. Sie hatte es nötig.

,,Bin ich noch in einem Stück?" Ich versuchte dabei normal zu klingen, doch die Schmerzen die Clary mir immernoch durch die Umarmung verursachte, ließen mich kaum ausreden.

Sie Ließ mich sofort besorgt los. ,,Dein Zustand war ziemlich kritisch, würde ich sagen. Aber die Ärzte meinten, dass du schon in paar Tagen vielleicht wieder nach Hause kannst." Lächelte sie und ich nickte leicht.

,,Du siehst gar nicht so schlimm aus. Na ja, mit Ausnahme von den ganzen Nähten auf deinem Gesicht, der Narbe, die dir nach der Verbrennung bleiben wird, den ganzen blauen fle..-"

,,Danke für deine Ehrlichkeit, Clary." Lächelte ich sarkastisch.

,,Entschuldige." Murmelte sie beschämt.

,,Annika, mein Schatz! Dir geht es zum Glück wieder gut!" Rief meine Großmutter, als sie in mein Zimmer platzte und umarmte mich noch stärker als Clary, weswegen ich leise zischen musste.

,,Oh, tut mir leid." Nuschelte sie und setzte sich neben mich. ,,Ich hab dir deine Lieblingskekse gebacken." Lächelte sie und holte eine Tüte aus ihrer Handtasche.

,,Oh mein Gott." Grinste ich und schob mir direkt einen ganzen Keks in den Mund. Ich hatte unglaubliches Hunger.

,,Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, nach so einem Erlebnis direkt Kekse zu essen." Sagte mein Grosvater, der sich einen Stuhl nahm und auch zu uns setzte.

,,Hast du schon mit Dylan gesprochen? Der Junge ist die ersten 24 Stunden ununterbrochen bei dir gewesen." Sagte meine Großmutter nach einer Weile und ich sah sie mit großen Augen an. Mein Mund musste mittlerweile voll mit Krümeln beschmiert sein.

,,Er hat dich gefunden." Erklärte Clary, doch ich konnte mich noch gut daran erinnern. ,,Ich erinnere mich. Wie lange bin ich schon hier?" Fragte ich und runzelte die Stirn.

,,Heute ist der dritte Tag." Entgegnete mein Großvater. ,,Okay." Murmelte ich unsicher. Ich hab wohl eine Menge verpasst.

,,Du siehst durcheinander aus, Engel. Wir werden dich noch morgen früh besuchen. Hier hast du noch etwas für später." Sagte sie und holte eine zweite Tüte voller Kekse.

,,Evelyn, das ist vielleicht ein wenig übertrieben." Sagte mein Großvater und wollte die Tüte nehmen, doch ich schnaplte sie mir schnell und zog nah an meine Brust. ,,Niemals." Schmollte ich und meine Großmutter grinste zufrieden.

,,Siehst du, George?" Sagte sie provokant und schob den alten Mann nach vorne.

,,Ich gehe dann auch mal." Sagte Clary und umarmte mich noch kurz, diesmal tat sie es aufmerksam.

-.-.-.-

Nachdem sie alle wieder gingen drehte ich mich mühevoll auf die Seite und seufzte entspannt. Zum Glück verwechselte ich nicht die Seiten und legte mich nicht auf die verbrannte. Das könnte ein Problem werden.

,,Ich hörte, du bist aufgewacht." Hörte ich eine Stimme hinter mir sagen und drehte mich wieder auf mein Rücken.

,,Zack, was eine nette Überraschung..- was ist mit deinem Auge passiert?" Fragte ich überrascht.

,,Das gleiche könnte ich dich fragen." Sagte er und setzte sich neben mich hin.

,,Woher wusstest du, dass ich im Kra..-" fing ich verwirrt an. ,,Clary hat's mir gesagt." Entgegnete er ein wenig nervös und ich wurde misstrauisch.

War das gerade eine Lüge, oder bin ich schon so Paranoid geworden, dass ich keinem trauen kann?

Er öffnete seinen Mund, doch ich kam ihm zuvor. ,,Ich fühle mich beschissen, wenn du das fragen wolltest." Sagte ich knapp und sein Mund schloss sich wieder. ,,Das war zu voraussehen." Stellte er fest und lächelte.

,,Ich wollte mich jedoch für unseren Date entschuldigen." Sagte er dann schuldbewusst.

,,Zack, das war schon so lange her, dass ich es beinahe vergessen hätte." Sagte ich lachend und hörte schnell auf, als ich Schmerzen verspürte.

,,Das ist gut." Schmunzelte er und musterte mich eine Weile, bis er sich plötzlich immer mehr meinem Gesicht näherte. Verdammt, wollte er mich gerade küssen? Denn ich wollte es nicht.

,,Entschuldigt mich für die störung, ihr süßen Turteltäubchen." Als Zack die Stimme zu hören bekam, sprang er zu Seite und ich seufzte erleichtert auf.

Alibi.. [Dylan O'brien Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt