Kapitel 17

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Rafe und ich verbrachten die nächsten Tage viel Zeit miteinander. Wir waren viel bei meiner Mutter oder trafen uns zusammen mit unseren Freunden, waren oft zusammen am Strand, machten Spaziergänge und redeten viel. Ich hatte das Gefühl das wir uns täglich brauchten um wieder normal voran zu kommen. Wie ganz normale Jugendliche. Ich verbrachte auch öfters Zeit mit Kie doch wenn ich auf JJ und die anderen traf musste ich daran denken das es Rafe einfach grade zu viel stören würde, deswegen hielt ich eher Abstand von ihnen.
Wie sich herausstellte arbeitete John B jetzt bei den Cameron's. Sarah versuchte sich schon seit 2 Wochen von Topper zu trennen doch es war irgendwie naja...er wollte es aufjedenfall nicht.

„Meine Familie fährt nächste Woche in den Urlaub" sagte Rafe und setzte sich auf einen unserer Stühle im Lesezimmer. Ich lächelte „Das ist schön". Er schaute mich verwirrt an „Nein du verstehst nicht, ich will dich dabei haben" erklärte er. Ich schaute ihn entsetzt an. Er will mich mit zu einem Familienurlaub nehmen?. Natürlich freute ich mich darüber ich meine es würde ungewohnt sein Rafe ein paar Tage nicht zu sehen. Ich hatte aber auch Angst ihn alleine mit Ward und Rose allein zu lassen. Ich hatte in den letzten Tagen zwar nichts heraus gefunden aber sie verhielten sich komisch. Sie waren dauernd weg und Ward war dauerhaft gestresst.

Ich musterte Rafe. Wie er da saß und sein Buch lies, er sah so friedlich aus und so schön. Seine Haut war glatt und seine Haare vielen ihn in die Stirn. Er kaute grade auf einen Fingernagel rum, das tat er oft wenn er sich konzentrierte oder nachdachte. Seine blauen Augen schimmerten durch das Sonnenlicht und seine Gesichtszüge waren so weich. „An was denkst du?" ich schaute ertappt weg. „Ä-Ähm naja ich...an dem Urlaub"sagte ich schnell. Er schaute mich länger an als normal und lächelte dann leicht. Er wusste es das ich ihn angestarrt hatte, das sah man in seinem Blick.

Sein Vater schien ihn irgendwie in Ruhe zu lassen, Rafe wirkte seit Tagen so sortiert und wieder klar denkend. Ich erinnerte mich noch an dem Abend als er sagte er wolle Rose umbringen, dieser Rafe saß grade definitiv nichtmehr vor mir. Er hatte auch keine Verletzungen mehr oder verschwand einfach aus dem nichts. Trotzdem setzte er immer diesen Blick auf wenn sein Vater reinkam, diesen kalten, angstvollen und panischen Blick.
Mir tat es leid doch ich konnte nicht ändern wie Ward Cameron war oder wie er mit seinen Kindern umging, obwohl ich davon ausging das er eigentlich nur Rafe behandelte als wäre er einfach nur ein Mitbewohner der Familie.

Meine Mutter fing an Rafe ins Herz zu schliessen, sie redete zwar nicht über die Geschehnisse die ich ihr zwischen Ward und ihn erzählt hatte, jedoch erzählte ich ihr irgendwann die Drohung von Rose mir gegenüber. Seitdem besuchte meine Mutter die nichtmehr und war mehr mit ihren Freundinnen aus der Nachbarschaft unterwegs.
Mom und Rafe unterhielten sich viel und lachten zusammen. Wir haben eines Abends sogar zusammen alle gekocht und einen Film geschaut. Ich war froh das Rafe diesen Platz hier hatte der ihm wenigstens ein bisschen Liebe schenken konnte.

Manchmal fragte ich mich was wäre wenn ich zum Beispiel so ahnungslos über Rafe wäre wie Kie. Was wäre dann mit Rafe jetzt?. Ich denke es würde ihn definitiv nichtmehr so gut gehen wie jetzt.
Aber ich brauchte Rafe auch. Er füllte auf positiver Art diese Leere aus die in mir war. Seitdem mein Dad gestorben war fühlte ich täglich diese innere leere, meine Mutter war die Jahre über selbst mit ihrer inneren Leere beschäftigt doch in letzter Zeit hatte sich vieles gebessert.

Wenn ich Rafe lachen sah fühlte es sich an als würde alles um mich herum stehen bleiben, ich wollte in dem Moment nur ihn sehen und hören. Mich machte nichts anderes glücklicher als ihn und meine Mutter glücklich zu sehen. Ich liebte es wenn die Klänge ihrer Gelächter durchs Haus hallten, ich liebt sie.

„Maria". Ich zuckte zusammen und schaute zu Rafe. Er schaute mich kurz besorgt an. Ich schüttelte meinen Kopf „Tut mir leid ich war in meinen Gedanken vertieft". Er lachte kurz auf „Muss wohl sehr interessant gewesen sein". Ich nickte „Ja das war es" murmelte ich. Ich schaute auf mein Buch und dann wieder zu ihm. Ich hatte ihn tatsächlich dazu bekommen ein Buch zu lesen.

Er schaute zu mir und überlegte. Ich schaute interessiert was er wohl zu sagen hatte zu ihm zurück. „Wenn man die Geschichte von Romeo und Julia hört dann denkt und befasst man sich garnicht damit weil man nicht glaubt das diese Liebe wirklich existiert" erklärte er. Ich nickte leicht. „Die beiden lieben sich so sehr das sie für einander starben ohne jeglichen Zweifel". Ich war begeistert wie viel er sich über das Buch Gedanken machte, eine Zeitlang dachte ich er würde nur so tun als interessiere ihn das Buch.

„Ich hätte nie geglaubt das sich Menschen so lieben könnten das sie alles füreinander tun würden"sprach er weiter. Ich hörte auf mich zu konzentrieren und schaute in seine blauen Augen. Es war Stille. Ich realisierte in Sekunden Takt was er da grade gesagt hatte und wie sehr das alles meinen Gefühlen zu ihm wiederspiegelte.

„Ich liebe dich Maria"

you - rafe cameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt