- Changbin -
Ich drückte die Klingel zu Hyunjins Wohnung und öffnete die untere Tür, sobald das Surren kam. "Oh hallo Changbin, ich dachte schon Jeongin kommt wieder vorbei." grüßte mich Hyunjins Mutter lächelnd an der Wohnungstür "Es freut mich, dich mal wieder zu sehen. Isst du denn auch genug? Du hast ja wirklich viel Gewicht verloren."
Eltern. So waren sie nun mal. Ich lächelte sie an, versuchte es so echt wie möglich wirken zu lassen: "Ich lerne viel, deswegen habe ich lange Zeit das Essen einfach vergessen. Jetzt ist aber alles wieder gut."
"Das freut mich zu hören. Kommt Felix heute auch? Ich würde ihn gerne wieder sehen." die Worte von Hyunjins Mutter rissen mir erneut den Boden unter den Füßen.
"Nein, ich und Changbin müssen für einen Kurs lernen. Deswegen nehme ich ihn jetzt mit." Hyunjin rettete mich aus der Situation und zog mich am Handgelenk mit. "Es tut mir leid, meine Mutter hat keine Ahnung von-"
"Alles gut, Hyunjin. Ich nehme ihr das nicht übel und auch sonst niemanden. Felix ist wieder da, ich würde mich über Normalität freuen." Das würde ich wirklich. Ich wollte Felix zurück, auch wenn ich es nicht schaffen würde diesen Schritt zu gehen, würde ich mich freuen, wenn ich mich wenigstens wieder normal in seiner Nähe benehmen könnte. Ich wusste, dass das nicht so schnell passieren würde, dafür war ich noch viel zu verletzt um ihn überhaupt richtig in die Augen zu schauen.
"Also, mit was fangen wir an? Mit den Aufgaben oder dem Buch?" Hyunjin schloss die Zimmertür hinter mir, während ich auf sein Bett zu ging um mich auf dieses Fallen zu lassen.
"Ohne Buch keine Aufgaben, oder?"
"Es gibt Ecosia, du kannst danach suchen." Hyunjin verdrehte seine Augen und ließ sich neben mich fallen. "Wozu willst du es denn überhaupt lesen?"
"Falls in der Prüfung Ende des Semesters irgendeine komische Frage kommt, die nicht in den Aufgaben enthalten ist." Er starrte auf die Decke, nachdem er sich nach hinten fallen gelassen hatte. "Dann lass uns zuerst das Buch lesen." ich öffnete meinen Rucksack und zog das Buch heraus, welches ich bisher noch nicht einmal geöffnet hatte. Nicht mal um meinen dämlichen Namen in die dämliche erste Seite zu schreiben.
"Lesen. Ich hasse es." Hyunjin ließ sich zur Seite ans Bettende Rollen und versuchte nach seiner Tasche zu greifen. Nach einigen riskanten übers-bett-hinaus-lehnen Aktionen und erschöpfen Geräusche, hatte er seinen Rucksack ebenfalls in die Hände bekommen. Statt er dieses auf sein Bett legte, wühlte er in seiner wackeligen Situation drinnen und warf alles mögliche auf den Boden, bis er endlich sein Buch zu fassen bekam. Stöhnend ließ er sich zurück fallen, diese Aktion hat ihn mehr aus der Puste gebracht, als das einfache Aufstehen und nach dem Buch greifen es jemals getan hätten.
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Es waren nicht mal zwanzig Minuten vergangen, da hatte Hyunjin sich schon über die Stille aufgeregt und Got7 angemacht. Weitere zwei Minuten später darüber geredet, wie toll Jinyoung war und nach nun 3 Stunden, war ich auf Seite 117, während Hyunjin auf Seite 23 fest saß. Ein klopfen an der Tür, hatte mich davon abgehalten weiter zu lesen.
"Ja?" nach Hyunjins Worten, öffnete sich die Tür und seine Mutter kam mit zwei Tellern rein, die mit dampfenden Nudeln gefüllt waren, die förmlich in Soße eingelegt waren. Sie stellte die Teller auf den Schreibtisch: "braucht ihr noch was zu Trinken oder wollt ihr Kimchi dazu? Im Kühlschrank ist noch welcher."
"Nein danke, wir haben hier noch Eistee und Wasser." antwortete Hyunjin und hatte endlich eine Möglichkeit gefunden, sein Buch gänzlich wegzulegen. Ich sah diesen Teller und alles in mir wollten hoch kommen, ich würde essen müssen. Hyunjin würde es nicht erlauben, dass ich es stehen ließ und Hyunjins Mutter würde ich niemals einen unangerührten Teller zurück bringen, so viel Anstand besaß ich noch.
Ich schluckte schwer, während Hyunjin von seinem Bett aufstand und auf die Teller zuging. "Na dann, guten Appetit!" Hyunjins Mutter verließ nach einem leisen danke meinerseits den Raum.
"Hyunjin, du hast nicht zufällig großen Hunger oder?" fragte ich, traute mich gar nicht in die Augen meines Freundes zu blicken. "Changbin," seine Stimme war leise und wirkte verletzt "Du musst etwas essen."
Ich wusste das selber, aber ich schaffte es nicht. Mein Körper war daran nicht mehr gewohnt. "Hyunjin, es liegt nicht daran, dass ich nicht möchte. Ich kann es einfach nicht."
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GLOW // Changlix ✓
FanfictionEs war, als wäre Changbin in einem Drama gefangen gewesen, als sein ehemaliger bester Freund von einigen Auslandssemestern zurückkehrte. Changbin hatte gerade eine Trennung zu überstehen und hätte Felix in dieser Zeit, mehr als alles andere an seine...