Chapter 24

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Während Minho sich auf die Suche nach Jisung machte, damit wir vielleicht endlich diese Party verlassen konnten, suchte ich nach Felix. Ein Teil in mir wollte ihn finden, ein anderer Teil war noch nicht bereit dazu.

Als ich durchs Wohnzimmer lief, versuchte ich sein hübsches Gesicht unter all den anderen zu finden, aber ich sah ihn nicht. Eric war auch nicht da und ich wusste, dass Felix ihn aufjeden Fall einmal begrüßen wollte. Bevor ich mich nach draußen begab, um zu schauen ob Felix sich vielleicht Jisung angeschossen hatte, schaute ich noch einmal in der Küche nach.

Der Anblick, der sich dort ergab, hätte mich nicht überraschen sollen, tat es aber im Endeffekt doch. Wooyoung liebte Partys und war der Inbegriff von Extrovertiert. Er fand Freunde in jeder Stadt. Natürlich war er hier und natürlich war San dabei.

Sie waren komplett in ihrer eigenen Welt, merkten nichts von den Leuten um sie herum und deswegen bemerkten sie auch mich nicht. Ich wollte meinen Blick losreißen, zwang mich aber dazu, hinzuschauen um mein Inneres besser verstehen zu können. Minhos Worte zu begreifen und was mir vorhin alles durch den Kopf ging.

Ich fühlte mich komisch dabei, den beiden zuzuschauen, während sie eigentlich für sich sein wollten. Sans Hände lagen auf den Oberschenkeln von Wooyoung, sein Daum fuhr sachte hin und her, während Wooyoungs Lippen sich bewegten und er mit seinen Worten das Lächeln auf Sans Gesicht größer werden ließ. So waren wir auch mal, so auf uns selbst fokussiert, so verliebt.

Aber Liebe war nicht die Emotionen, die meinem Herzen Schmerz zufügte, sondern die Realisierung, was aus Wooyoung und mir passiert war. Wir vertrauten uns Blind, waren für einander da und verstanden uns auch ohne Worte und das alles zu verlieren, war schlimmer, als die Trennung an sich. Wooyoung war ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben und ihn festzuhalten hätte wichtiger sein sollen, als der verlorenen Liebe hinterher zu weinen.

Ich wollte mit ihm reden - nicht jetzt und nicht hier, aber in naher Zukunft würde ich ihn nicht mehr abweisen. Ich sah es in seinen Blicken, die er mir entgegen gebracht hatte, das Flehen in ihnen, als er in der Cafeteria wieder vor mir stand und trotzdem dachte ich nur an mich, fand ihn egoistisch, weil er mir keinen Freiraum geben und sein schlechtes Gewissen reinwaschen wollte. Aber eigentlich wollte Wooyoung mich auch nicht verlieren - als guten Freund.

Als die Lippen der beiden aufeinander trafen, spürte ich tatsächlich das Lächeln, wie es sich auf meinem Gesicht ausbreitete. Wooyoung war nicht untergegangen, weil San an seiner Seite war und hätte ich die Menschen um mich herum nicht Abgewiesen, wäre ich vielleicht auch niemals am Boden angekommen. Ich entfernte meinen Blick und mit klopfenden Herzen und einer so großen Menge Sehnsucht, dass ich dachte daran zu sterben, machte ich mich weiter auf die Suche nach Felix.

-

Felix lehnte an eine der Wände im Wohnzimmer, zwei weitere Studentinnen standen bei ihm, gingen aber nach kurzer Zeit wieder. Auf Felix Lippen lag zuerst ein entschuldigendes Lächeln, ehe er sichtlich erleichtert die Luft raus ließ.

Wir hätten damit rechnen sollen, dass einige ihn ansprechen und mit ihm flirten wollten, der Tag an dem er zurück an der Uni war, hätte uns hierauf vorbereitet sollen. Ich sah, wie zwei weitere Mädchen auf Felix zugehen wollten, verschnellerte jedoch meine Schritte und verdeckte ihn mit meinen Körper.

Mit großen Augen sah Felix zuerst auf meine Arme, die an der Wand gelehnt waren und ihn somit einkesselten, und dann in meine Augen. Ich verlor mich für wenige Sekunden in den seinen, bis ich begriff in was für einer Position ich uns gebracht hatte und meine Hände viel zu hektisch wieder von der Wand nahm und einen Schritt von Felix zurück machte.

"Sorry, ich wollte dich nur vor weiteren... Fans beschützen." Nervös kratzte ich mich am Nacken, nicht wissend was ich nun mit meinen Händen machen sollte. "Danke." schrie Felix genau wie ich gegen die laute Musik an, lehnte noch immer gegen die Wand und krallte selbst ganz nervös die Finger in seine Jacke.

GLOW // Changlix ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt