Kapitel 8.

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JULIETTES POINT OF VIEW

"Erzähl mir von deiner Kindheit."

Reflexartig schüttelte ich den Kopf.

"Vergiss es."

"Warum machst du direkt dicht, wenn man dich etwas aus deiner Vergangenheit fragt?", fragte er mich und runzelte dabei seine Stirn.

Ich griff nach meiner Tasche und stand auf um mir meine Jacke anzusehen.

"Ich möchte jetzt nach Hause.", sagte ich nur knapp, ohne ihn anzusehen.

"Bist du sicher?", fragte er besorgt, woraufhin ich nur stumm nickte.

Ich hatte Justin ohnehin schon zu viel von mir erzählt. Verdammt, wie naiv war ich eigentlich? Wie konnte ich irgendeinem dahergelaufenen Star so viel über mich verraten?

Ungeduldig sah ich ihn an, woraufhin er aufstand und sein Portmonee zückte, um den Kellner das Geld zu geben.

"Dankeschön.", bedankte ich mich bei ihm, woraufhin er mir nur nickend zulächelte.

Schweigend stiegen wir ins Auto ein und ebenso ruhig verlief auch die Rückfahrt. "Es tut mir Leid, wenn ich etwas falsches gesagt habe, Juliette. Ich hätte nicht fragen dürfen, es geht mich ja auch schließlich nichts an.", sagte er leise und parkte das Auto genau vor meiner Haustür.

"Nein, schon in Ordnung, es war mein Fehler. Ich hätte mich gar nicht auf dich einlassen sollen.", sagte ich und stieg aus dem Wagen. Ich öffnete meine Tasche und suchte meinen Schlüssel während Justin ebenfalls aus dem Wagen stieg und sich lässig gegen die Tür lehnte.

"Wovor hast du eigentlich Angst verdammt?", rief er über die ganze Straße.

Ich blieb ruckartig stehen und atmete tief durch ehe ich mich ruckartig und sauer auf ihn zuging.

"Ich sag dir jetzt mal eins. Ich habe keine Angst. Ich rede einfach nicht mit meinen Kunden über mein Leben und mit eingebildeten Superstars wie dir schon gar nicht.", zischte ich und ich wusste nicht warum, aber ich verspürte plötzlich eine riesige Wut auf ihn.

Es machte mich so wahnsinnig wütend, dass er etwas über mich, mein Leben und meine Vergangenheit wissen wollte. Es ging ihn nichts an. Und ja verdammt.. ich hatte Angst davor, mich zu öffnen aber ich wusste genau, dass er es niemals verstehen würde. Jahrelang ließ ich niemanden an mich heran. Blockte jeden ab, der mir zu nahe trat. Die einzige Bezugsperson, die ich in den vergangenen Jahren hatte, war Shay. Shay und sonst niemanden. Und dann trat plötzlich ein Mensch in mein Leben, der Interesse an mir hatte? An mir und meinem Leben? Ich hatte einfach Angst, Justin eine Waffe in die Hand zu legen, mit der er mich verletzen könnte. Und diese Waffe war mein Vertrauen.

Auf Justins Lippen legte sich ein freches Grinsen.

"Eingebildeter Superstar? Ich weiß, dass dir der Abend gefallen hat."

Mein Gesichtsausdruck verhärtete sich noch mehr.

"Ach ja? Meinst du? Seh ich so aus, als hätte mir der Abend gefallen?" Er nickte erneut grinsend.

"Ich weiß das."

"Sag mal, findest du das eigentlich lustig? Wenn ja, dann muss ich dir leider einen Strich durch deine Rechnung machen, denn ich finde dein albernes Verhalten überhaupt nicht lustig."

Er kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Taille. Anscheinend schien ihm es nichts auszumachen, dass uns jemand sehen könnte.

"Du bist unglaublich süß und zugleich heiß, wenn du dich aufregst, weißt du das?"

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