Kapitel 36.

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JUSTIN'S POINT OF VIEW

,,Geh, verpiss dich. Verstehe es endlich, ich liebe dich nicht und ich werde es nie tun." Ungläubig sah ich sie an, während ihre Augen vor Zorn blitzten. "Aber Juliette, bitte. Warum? Warum willst du, dass ich gehe?" "Weil ich dich nicht liebe. Ich liebe ihn. Ihn und nicht dich." Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich dieser Typ auf, der mich mit einem blendenden Lächeln bestrafte. Sein Arm legte sich um Juliettes Taille, die sich lächelnd an ihn schmiegte. "Lass uny gehen." sagte er leise und legte seine Lippen auf die ihre. Der Anblick der Beiden riss mir förmlich das Herz aus der Brust. Warum tat sie mir das an? War ich ihr wirklich so egal? Warum konnte sie ihn lieben und mich nicht? "Nein.. geh nicht, nicht mit ihm." sie lächelte. Und es war ein Lächeln, was ich noch ihr bei gesehen hatte. Es war gehässig. Es gehässiges Lächeln. "Justin, mach dich nicht lächerlich. Er kann mir ein sorgenfreies Leben bieten, ohne pubertierende Weiber, die mich umbringen wollen. Mach's gut." zwinkerte sie, woraufhin ich vor ihr auf die Knie sank und nach ihrer Hand griff, welche ich jedoch klar verfehlte. "Nein, Juliette bitte, nein." ich raufte mir die Haare, während mir die Tränen über die Wange strömten. Mühsam versuchte ich, mich aufzurichten, aber auch des misslang mir gründlich. Ich sah erneut in die Dunkelheit, wo ich jedoch nichts mehr erkennen konnte. Sie war weg. Sie war weg mit ihm. Und ich war allein. Allein und wertlos.

"Justin!", riss mich plötzlich eine vertraute Stimme aus dem Schlaf, woraufhin ich augenblicklich auffuhr und heftig mit dem Kopf gegen etwas stieß. Noch immer im Halbrausch blinzelte ich benommen.

"Verdammt Justin.", fluchte Juliette und rieb sich den Kopf.

"Du bist noch da.", brachte ich atemlos hervor. "Du hattest einen Albtraum, leg dich wieder hin."

"Ich habe Kopfschmerzen."

"Stell vor, ich jetzt auch." gab sie mit einem ironischen Unterton von sich und stand auf, ehe sie mit einer aufgelösten Asperin wiederkam.

Es war nur ein Traum. Sie ist noch immer hier. Und sie bleibt auch. Vorerst. "Hier." "Danke.."

Nachdem ich das Glas leer getrunken hatte, versuchte ich, es wieder auf den Nachttisch zustellen. Doch in meinem Kopf drehte sich noch immer alles, was wohl an dem Alkohol lag, den ich noch immer intus hatte. Natürlich verfehlte ich den Nachttisch um Längen, woraufhin das Glas lauthals zu Boden ging.

"Schlaf weiter.", sagte Juliette seufzend und legte sich erneut neben mich. Ich konnte nicht anders und drückte mich enger an sie heran, sodass ich ihren typisch, leichten Geruch von Jasmin roch. Wegen dem stechenden Schmerz in meinem Kopf, dauerte es nicht lange, bis ich erneut eingeschlafen war.

Topfit dagegen wachte ich am nächsten Morgen auf. Meine Kopfschmerzen waren komplett verschwunden. Ich blickte neben mich, wo ich Juliette schlafend vorfand. Ich stützte meinen Kopf in meine Hand und beobachtete sie. Das hatte ich früher oft gemacht und es gehörte definitiv zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, auch wenn sie selbst es hasste.

Meine Gedanken schweiften ab zur vergangen Nacht. Okay, zugegeben war es nicht sonderlich schlau, sich vollkommen zulaufen zu lassen aber es hatte sich in diesem Moment einfach verdammt gut angefühlt, einfach vergessen zu können. Aus irgendeinem Grund konnte ich mich dennoch an jedes Detail des Abends erinnern. An diesen Kerl bei Juliette, daran, wie ich in diese Kneipe gelangt bin, wie Juliette mich ins Hotel zurück brachte, an alles. Dabei hätte ich eigentlich drauf wetten können, dass der Abend anders enden würden. Als dieser Typ in Juliettes Haus ging, spielte ich kurz mit dem Gedanken hinterher zu gehen, aber dass wollte ich ihr nicht antun, weshalb ich planlos durch die Gegend fuhr. Ich fühlte mich mehr als mies. Es hatte sich angefühlt, als wäre ich genau an dem Punkt angelangt, an dem ich Juliette schon damals verloren hatte. Und dann kam ich an dieser Kneipe an. Sie war abgelegen, klein und schon ein wenig herunter gekommen. Für meine Umstände also perfekt. Als ich das Gebäude allerdings betrat, zog ich sofort alle Blicke auf mich. Beruhigt stellte ich allerdings fest, dass das Publikum schon ein Paar Jahre mehr auf dem Rücken hatte als ich und sich nicht sonderlich lange mit mir beschäftigten. Seufzend ließ ich mich auf den einzig freien Platz an der Theke fallen.

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