Kapitel 9.

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JUSTINS POINT OF VIEW

Ich konnte nicht beschreiben, wie wunderschön diese Schönheit, direkt vor mir war. Sie kam mir so perfekt, so vollendet vor. Ihre langen, blonden Haare, ihre strahlend blaue Augen, ihre vollen, roten Lippen, alles an ihr wirkte so wunderschön und perfekt.

“Soll ich noch mit reinkommen?“, fragte ich sie hoffnungsvoll woraufhin sie sich umdrehte ehe sie den Kopf schüttelte.

"Nein, danke für den schönen Abend Justin.“, raunte sie mir in mein Ohr, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand.

Ich stützte mich mit meiner rechten Hand am Auto ab und atmete tief durch. Ich sah Juliette nun in einem völlig neuen Licht. Sie hatte so viel Respekt verdient, dafür dass sie früher so stark gewesen war und nicht aufgegeben hatte. Sie war eine so starke Frau.

Die letzten Stunden waren ungelogen mit unter den besten meines Lebens denn Juliette war einer der wenigen Menschen, die nicht in mir den Star sahen sondern einfach mich. Mich und mein Wesen. Auch wenn wir uns nicht lange kannten, im Leben gibt es Menschen, die plötzlich in das eigene Leben treten und man nach kurzer Zeit schon merkt, dass dieser Mensch dein Leben so viel verschönert.

Noch immer völlig versunken in meinen Gedanken stieg ich in meinen Wagen und startete den Motor.

Das ich mit dem Feuer spielte wusste ich. Ich wusste genau, dass wenn es raus kommen würde, mit wem ich mich hier traf und vor allem, was ihr Beruf war, dann könnte ich mir sicher sein, dass ich meine Fans, meinen Job und Selena verlieren würde.

Aber irgendwie war es mir die Sache wert. Es war für mich einfach aufregend, mich mit ihr zu treffen. Nicht immer nur der nette, perfekte Star zu sein. Einfach mal etwas falsches zu tun und es genau zu wissen. Es fühlte sich gut an. Unglaublich gut.

Ich drehte den Schlüssel so leise wie möglich um und schlich ins Haus. Selena wollte ich auf keinen Fall wecken, denn auf ihre Standpauke hatte ich jetzt absolut keine Lust.

Vorsichtig schaltete ich das Licht im Wohnzimmer an. Die Couch war leer weshalb ich vermutete, dass sie schon im Bett war. Ich zog meine Schuhe aus und schlich leise ins Badezimmer, wo ich mich fertig machte.

Noch immer kreisten meine Gedanken nur noch um Juliette und über eine Frage, die sie mir stellte. Sie hatte mich gefragt, ob ich Selena noch lieben würde. Ich hatte sie ihr ehrlich beantwortet. Ich war mir sicher, dass ich sie nicht liebte, was aber nicht an ihr lag sondern eher daran, dass ich überhaupt nicht wusste, was Liebe überhaupt war.

Ich allerdings stellte mir eine ganz andere Frage. Warum war ich überhaupt noch mit Selena zusammen? Sie könnte sich jemanden suchen, der so viel besser für sie wäre. Der sie so viel besser behandeln würde und vor allem würde sie sicherlich jemanden finden, der sie nicht mit einer Prostituierten betrügt sondern sie so sehr liebt, dass er so viel Zeit geben würde, wie sie braucht. Ich sah auf die Uhr. 3:56 Uhr. Es war nicht sonderlich schlau, so lange heute wach zubleiben denn ich hatte morgen eine Photoshooting und Scooter hasste es, wenn ich erst einmal stundenlang in der Maske sitzen musste, weil die Stylistin zuerst mal meine Augenringe überschminken musste.

So leise wie nur möglich schlich ich zu Selena ins Badezimmer. Ich hörte sie schon leise schnarchen, weshalb ich das Licht nicht anmachen wollte.

“Fuck.“ murmelte ichschmerzhaft, als ich mit meinem kleinen Zeh gegen das Bettgestell knallte. Wie ich diese Art von Schmerz hasste. Selena schien allerdings auch davon nicht wach geworden zu sein. Ich wette, man hätte eine Bombe neben ihr hochgehen lassen können.. selbst dann wäre sie nicht wach geworden.

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