Kapitel 28.

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JULIETTES POINT OF VIEW

Es war fast Mitternacht, als ich leise die Tür aufsperrte. Einen Augenblick lang verweilte ich um zu hören, ob Nile noch wach war aber es war nichts zu hören, weshalb ich die Tür schloss und das Licht anschaltete.

Schnell schlüpfte ich aus meinen Schuhen und fuhr mir seufzend durch die Haare, ehe ich das Wohnzimmer betrat und auch dort erst einmal das Licht anschaltete. Ich zuckte kurz zusammen, als ich Nile schlafend auf der Couch entdeckte. Ich zog die Luft so scharf ein, dass er verschlafen blinzelte und mich ansah. "Warum bist du denn noch wach?", fragte ich leise und nahm mir ein Glas Wasser.

"Ich habe auf dich gewartet." Ich sah ihn eindringlich an, während er sich schleppend aufrichtete und wortlos nach oben ging.

Natürlich tat es mir Leid, ihn so leiden zu sehen und das ich der Grund dafür war machte die Sache auch nicht gerade besser. Auch wenn Nile immer sagte, dass es ihm nichts ausmachen würde, wusste ich genau, dass allein der Gedanke daran, dass mich ein anderer Mann anfassen würde ihm ein Loch ins Herz riss. Aber egal, wie sehr es mir auch Leid tat, ihn so zu verletzen, ich würde meinen Job für keinen Mann dieser Welt aufgeben.

Dafür gab es zu viele, unerklärliche Gründe. Ich stellte mein Glas auf der Spüle ab und ging nach oben ins Badezimmer, wo ich meine Kleidung vom Körper streifte und mich unter die Dusche stellte. Das angenehm warme Wasser glitt langsam meinen Körper entlang. Ich schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken.

Nachdem ich mich geduscht hatte, kuschelte mich sanft an Nile und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze.

"Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt, woraufhin er nur nickte.

"Ja. Ich bin ab Montag eine Woche lang auf Geschäftsreise." Ich erhob mich und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab.

"Das ist ja schon übermorgen. Warum sagst du mir das jetzt erst?"

"Ich hab es heute erst gesagt bekommen." Ich nickte nur und legte mich letztendlich wieder hin.

"Okay.", antwortete ich nur knapp und drehte mich von ihm weg. Es dauerte nicht lange, bis sich ein Arm zaghaft um meine Hüfte legte.

"Ich liebe dich.", flüsterte er. Ich atmete leise und gleichmäßig, ehe ich irgendwann einschlief.
"Nile?", nuschelte ich verschlafen und sah mich um. Es war erst acht Uhr morgens, aber von Nile war bereits keine Spur mehr.

Seufzend zwang ich meinen Körper dazu, aufzustehen. Ich schlenderte ins Badezimmer und band mir erst einmal meine Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Auch unten in der Küche und im Wohnzimmer konnte ich ihn nirgends finden, bis ich auf der Küchenablage einen kleinen Zettel fand.

Ich musste für einen Kollegen einspringen, sorry. Wir sehen uns dann heute Abend, ich liebe dich.

Ich schüttelte den Kopf und warf den Zettel in den Mülleimer. Nile musste normalerweise sonntags nicht arbeiten aber da gab es Menschen auf seiner Arbeit, die seine Gutmütigkeit einfach schamlos ausnutzten und Nile konnte einfach nicht Nein sagen.

Eine seiner Schwächen, die mich in diesem Moment wütend machte, denn das war unser letzter Tag, den wir zusammen hatten, bevor er auf diese Geschäftsreise musste.

Ich wusste somit nicht mehr viel mit dem Tag anzufangen, weshalb ich beschloss, Shay einen Besuch zu erstatten. Nachdem ich mich fertig gemacht und angezogen hatte, setzte ich mich ins Auto und fuhr erst zu Starbucks, ehe ich vor ihrer Haustür parkte.

"Guten Morgen Señorita.", begrüßte sie mich fröhlich und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

"Ich hab Frühstück mitgebracht." ich hielt die Tüte hoch, woraufhin sie mich anstrahlte.

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