Kapitel 24

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Am nächsten Morgen, aß ich nichts.
Niemand aus Nellys Familie aß etwas. Wir konnten einfach nichts essen.
Ich ging in Nellys Zimmer, legte mich in ihr Bett, wickelte mich mit ihrer Decke ein und atmetet tief durch.
Das war Nelly, mein Herz.
Ihr Geruch war immernoch da und er war zuckersüß.
Nach einer halben Stunde hörte ich nochmal ihre letzten Worte an.
Sie hat etwas für mich? Sie hatte...
Egal was es war ich würde es an mich nehmen und es nie wieder loslassen.
In meiner gefühllosen Trance durchsuchte ich ihr Zimmer.
Ihr Kleiderschrank, ihr Bett, ihre Bücher.
Am Schluss schaute ich auf ihrem Schreibtisch nach.
Nichts. Garnichts.
,,Mia kommst du kurz", rief ihre Mutter von unten.
Ich schlurfte die Treppen runter.
,,Ja?", sagte ich mit meiner brüchigen Stimme.
,,Morgen ist die Beerdigung. Wir halten eine Rede. Möchtest du auch ei..", fragte sie und ich unterbrach sie.
,,Ja", sagte ich und schlurfte wieder hoch in Nellys Zimmer.
Ich holte mir einen Stift und Papier und versuchte eine Rede zu schreiben.
Zwei Stunden später hatte ich genau das stehen:
,, Meine Damen und Herren".
Das wars.
Flo kam rein gerade als ich meinen Kopf gegen den Tisch schlug.
,,Was ist los?", fragte er.
,,Nichts", log ich und er ging.
Keine 5 Minuten später kam Nellys Mom rein.
,,Hey was ist los?", Fragte sie vorsichtig.
,,Ich schaff es nicht!!
Ich muss diese Rede halten.
Und ihnen erzählen wer Nelly für mich war, aber man kann die tollste Person der Welt nicht in Worte fassen.
Ich kann diesen Menschen nicht beschreiben, welches Gefühl Nelly in mir auslöst! Ausgelöst hat....
Ich kann ihnen nicht sagen was Nelly alles für mich getan hat!
Ich will das alles erzählen, aber ich kann es nicht in Worte fassen! Aber das bin ich ihr schuldig!!", rief ich wütend.
,,Genau das musst du sagen. Das ist das Schönste was jemand jemals über Nelly erzählt hat. Und du bringst es auf den Punkt. Man kann sie nicht beschreiben, sondern fühlen. Und das im Herzen", sagte sie und ging weinend.
Ich drehte mich zu meinem Blatt und begann zu schreiben.
In dieser Nacht versuchte ich in Nellys Bett zu schlafen, aber ihr Geruch hielt mich wach. Ich vermisste so, aber sie würde nie wieder zu mir kommen.
Am nächsten Tag war ihre Beerdigung.
Eine Stunde bevor es los ging durften wir Nelly noch einmal sehen.
Doch was ich sah machte mich wütend!
Sie hatten ihr eine Perrücke aufgesetzt!!
Ich rannte zu Nelly und riss ihr die Perrücke ab.
Dann küsste ich Nelly auf die Glatze und ging.
Mehr ertrug ich einfach nicht.
Aber Nellys Familie fande meine Reaktion angemessen.
Nach ein paar netten Reden war ich dran.
Ich nahm meine zwei Blätter mit und stellte mich hinter das kleine Podest.
Ich schaute die Menschen an.
Die ganze Halle war voll.
Nelly hatte viele Menschen bewegt und berührt. Ich seufzte und dann begann ich meine Rede vorzulesen.
,, Liebe Damen, liebe Herren,
Heute sind wir alle hier wegen dem selben Grund:
Nelly.
Aber wer war sie? Was hat sie gemacht?
Das ist eine gute Frage. Ich habe mir viele Gedanken gemacht und kam auf den Schluss dass man sie nicht beschreiben kann.
Sie ist der tollste Mensch der Welt.
Ich kann ihnen nicht beschreiben welches Gefühl sie in mir ausgelöst hatte und das nur mit ihrer Anwesenheit, mit ihren Beruhigenden Stimme oder mit ihrer Art.", meine Stimme begann zu bröckeln. Ich hatte Tränen in meine Augen, ,, Ich denke für mich ist das ganze genauso schlimm wie für Flo. Ich meine jetzt nicht, dass es für jemand anderen nicht schlimm ist sondern dass wir beide unser Herz verlieren.
Nelly war mein ein und alles.
Nein, eigentlich ist sie es immernoch.
Ihre letzten Worte hatte sie an mich gerichtet", meine Stimme war jetzt ganz kaputt und mein Gesicht Tränen überströmt, ,, sie sagte, dass es jetzt so weit sei. Das sie mich immer lieben wird und , dass ich sie nie vergessen soll.
Leider konnte ich darauf nicht antworten, da sie mir das auf die Mailbox gesprochen hatte.
Ich war nämlich bei ihren Tod nicht dabei.
Ich denke es wäre jetzt der richtige Zeitpunkt ihre Stimme mit euch zu teilen", sagte ich und ließ Nellys Nachrichten abspielen.
Nellys Mom, ihr Dad und Flo weinten bei dem Klang ihrer Stimme.
An den Rest der Beerdigung konnte ich mich nicht mehr erinnern, weil ich in meiner Gefühllosen Trance war.

Love can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt