Kapitel 26

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Jeden Tag schaute ich mir die Bilder von Nelly an.
Ich verbrachte so viel Zeit mit Trübsal blasen , dass ich nichts anderes tat.
Nicht meine Probleme lösen ,nicht reiten, nichts für die Schule tun, etc.
Irgendwann ließen mich auch die drei Jungs in Ruhe und ich war wieder alleine.
Das war aber okay so!
Ich wollte sie nicht runterziehen,ich meine wer wäre schon mit jemand befreundet der nur traurig ist?
Ja richtig niemand!
Heute war Samstag und ich lag gelangweilt und traurig in meinem Bett.
Plötzlich kletterte jemand meinen Balkon hoch.
Ich bekam panische Angst und starrte nur den Balkon an.
Jetzt sah ich einen Kopf, dann sah ich seinen Körper.
Es war Nick!
Ich atmete erleichtert aus.
Aber gleichzeitig bekam ich wieder Panik.
Was macht er hier? Er soll mich doch so nicht sehen?!
Ich öffnete ihm die Schiebetür und er kam herein.
,,Hey", begrüßte er mich fröhlich.
,,Hei?", Frage ich verwirrt, ,,was machst du hier?".
,,Dich retten!", Sagte Nick voller tatendrang.
,,Vor was?", ich war verwirrt.
,,Vor deinem ewigen Trübsal! Hör zu! Ich hab mit Nadine geredet und sie hat mir gebeichtet was sie zu dir gesagt hat und es tat ihr leid.
Also jetzt brauchst du kein Trübsal mehr blasen! Komm mit", rief er glücklich.
,,Wenns nur daran läge", murmelte ich.
,,Wieso was ist los?", hackte er nach.
Sollte ich es ihm erzählen?
Vielleicht mag er mich dann mehr, weil ich offen zu ihm war?
Und dann erzählte ich ihm, dass Nelly an Leukämie gestorben war.
Er war wie vom Schlag getroffen.
,,Oh mein Gott! Das tut mir so leid!
Ich weiß solche Situationen sind einfach nur scheiße, aber manchmal muss man über sie hinwegkommen und das machen was einen glücklich macht", meinte er, ,,was macht dich glücklich?".
,,Reiten", flüsterte ich.
,,Okay, hast du ein Pferd?", Hackte er nach.
,,Ja sowas in der Art. Das weiße dadrüben ", meinte ich.
,,okay toll! Dann mach dich fertig und wir treffen uns dort", rief er und verschwand.
Für das was er in diesen paar Minuten geleistet hat, war unbeschreiblich.
Er hat in diesen 5 min mein Leben verändert und mich aufgemuntert wie es kein anderer Mensch, außer Nelly natürlich, könnte und dafür war ich ihm sehr dankbar.
Ich rannte ins Badezimmer, duschte mich schnell, schminkte mich und zog mir eine Leggins und ein weißen Pulli an.
Dann stürmte ich aus dem Haus und rannte durch das hohe Feld zu Nick und Sammy.
,,Hey", sagte Nick.
,,Hey", sagte ich , ,,Sammy komm her".
Sammy kam tatsächlich her.
,,Hey du!", Sagte ich fröhlich, ,,Nick Komm mit".
Ich zog Nick in den Stall und Sammy trottete neben uns her.
Das erste Mal seid drei Monaten war ich glücklich. So richtig.
Ich machte mit Nick den sehr dreckigen Stall sauber, dann bürsteten wir Sammy und ich stieg in den Sattel.
Ich ritt auf den riesigen Platz.
Und ritt Sammy langsam warm.
Nick setzte sich auf den Holzzaun.
Einige Zeit später galoppierte ich.
,,Wow du reitest echt richtig gut! Wie lange schon?", fragte Nick mich als ich bei ihm eine Pause machte.
,,Seid ich hier hergezogen bin, also schon ein Jahr", erklärte ich.
Wow schon krass, jetzt wohne ich schon ein Jahr in Tennessee.
,,Echt cool. Gehts dir jetzt besser?", Er war so neugierig.
Ich liebte einfach alles an ihm! ....vielleicht!
,,Fast", sagte ich und grinste ihn an.
,,Wie fast? Was willst du machen?", Fragte er verwundert.
,,Komm mit", sagte ich und zog ihn hinter mich auf Sammy.
Ich ritt langsam mit Sammy aus dem Reithof und ritt auf eine Wiese in der Nähe. Natürlich wäre es das Beste, wenn er mich küssen würde.
Nick und ich setzten uns ins Gras.
Ich lehnte mich an ihn und mir kamen die Tränen.
Er legte seinen Arm um mich und strich mir über den Rücken.
,,Ich vermisse sie, ich vermisse Deutschland, ich vermisse einfach alles", schluchzte ich.
,, ich weiß", flüsterte er.
Einige zeit saßen wir so da. Ich genoss seine Wärme.
Später ritten wir wieder nach Hause.
,,Ist jetzt alles wieder okay zwischen uns?", Fragte Nick.
,,Zwischen uns ja, aber ich kann nicht zurück kommen.
Ich denke nicht das Nadine dir den wahren Grund erzählt hat und ich will euch nicht mit meiner Laune runterziehen", stellte ich fest.
,,Okay! Wenn du keine Lust hast, dann kommst du einfach nicht und versteckst dich in deinem Loch?! Ganz ehrlich Mia?! Das ist keine Lösung", Rief er und ging.
Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Ich ritt zurück, sattelte Sammy soweit es ging ab und blieb noch sehr lange bei ihm.
Er gab mir Kraft.
Hatte Nick recht? Sollte ich über meinen Schatten springen?
Aber gleichzeitig vermisste ich Deutschland und Nelly total.
Naja ich hatte noch eine Woche Schule und dann hatte ich Osterferien.
In der Woche war ich jeden Tag alleine, das war auch gut so.
Mit der Zeit merkte ich es nicht mehr wenn ich mich einsam fühlte.
Niemand verstand mich.
Wirklich niemand!
Alle denken nur an sich, sie wollen nur das Gute im Leben sehen, aber es gibt auch scheiß Momente! So richtig beschissene und niemand denkt daran!
Ich konnte es nicht fassen wie egoistisch Menschen sein konnten!

Love can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt