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Die letzten Tage vor der Bundestagswahl sind immer die schwierigsten. Alle sind ganz nervös, keiner weiß, wie das Endergebnis ist, Spannung im und außerhalb des Bundestages und dann noch etwas ganz anderes.

Parteichefin der Grünen, Annalena Baerbock, ist in der Zeit besonders nervös. Sie ist in ihrer Mietwohnung in Berlin allein, seit ihr Ex-Mann sich von ihr getrennt hat.
Weiß davon jemand? Nein, natürlich nicht.

Alica Thompson ist zwar schon etwas länger Mitglied der Partei aber hat ihre erste Legislaturperiode fast hinter sich gebracht, in der Hoffnung, demnächst wieder hier zu sitzen.

Die Stimmung in den einzelnen Partein ist sehr angespannt. Robert Habeck, Annalena's bester Freund und Mitarbeiter, bringt immer neue Energie und Freude unter andere.
"Wir haben noch 5 Tage bis zur Bundestagswahl. Wie wäre es, wenn wir heute Abend alle zusammen Essen gehen? Ich kenne da so ein schönes Restaurant, gleich um die Ecke. Wer ist dabei?" fragt er ganz spontan in die Runde. "Gerne, ich bin dabei." kommt es von jemanden hinter mir. "Ja ich auch, wird bestimmt lustig."
"Dann bin ich auch dabei." auch Annalena stimmte zu. Sofort war meine Stimmung schon deutlich besser. Aber warum? Nur weil sie auch zugesagt hat? Vielleicht ist es ja auch einfach nur die Tatsache, dass wir noch einmal alle zusammen Zeit verbringen, bevor es richtig ernst wird. Vor allem mit ihr, da sie unsere Partei am meisten vertritt und man da noch einmal seine eigenen Ideen unterbringen kann.
Ich hab nicht mehr zugehört, aber scheinbar haben einige andere auch noch zugestimmt. Die anderen redeten noch aber ich nahm mein Zeug und ging schon einmal wieder in mein Büro zurück, denn ich musste noch einiges erledigen.

Ich hab gerade meine Tasche genommen und wollte gehen, als mich Annalena im Flur aufhielt. "Du bist vorhin einfach schon gegangen. Ich wollte dir nur sagen, dass wir uns 19:30 Uhr in dem Restaurant treffen. Soll ich dich abholen? Dann ist es einfacher. Der Parkplatz dort ist sehr klein und so." Was hat sie da gerade gesagt? Sie? Mich abholen? Bei mir Zuhause? Ich schaue nur an ihr vorbei und überlege, was ich antworten soll, ohne komisches Zeug zu reden. "U-Uh gerne. Ich schreibe dir später meine Adresse. Aber nur wenn es für dich kein Pro-" "Ach alles gut. Besser, als an der Straße zu stehen. Hier in Berlin weiß man ja nie, richtig? Aber du willst los, wir sehen uns später." Sie lächelte mich an und war dann auch wieder so plötzlich verschwunden wie sie aufgetaucht war.

Wieso wurde ich so nervös? Inzwischen ist es 18:50, ich bin fertig geduscht, angezogen und habe ihr meine Adresse geschickt. "Ca. 19:10 bin ich da. Wir wollen ja nicht zu spät kommen" hat sie mir geschrieben. Noch 20 Minuten. *Alica wieso bist du so nervös. Komm runter. Es ist nur ein Essen mit den Parteimitgliedern* Vielleicht bin ich auch nur so aufgeregt, weil sie Parteichefin ist.. ja das muss es sein.

Die nächsten 20 Minuten drehte ich Kreise in meiner Wohnung, besprühte mich noch einmal mit einer Ladung Deo und Parfüm und wartete.

Pünktlich um 19:10 Uhr klingelte es an meiner Tür. Ich richte noch schnell mein Kleid, nahm meine Tasche und ging nach draußen, wo Annalena schon auf mich wartet.

𝑎𝑛𝑑 𝑦𝑜𝑢 𝑠𝑎𝑣𝑒𝑑 𝑚𝑒 -annalena baerbockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt