Sie hatte nicht einmal Zeit zu antworten und wenn doch, dann habe ich es durch den Lärm hinter uns nicht einmal mitbekommen. Die meisten freuen sich über den Zuwachs der SPD, aber die großen Verluste der CDU waren noch einmal schöner.
Jetzt wir.
Als der Balken der ersten Hochrechnung bei uns hoch geht und knapp 15% anzeigt, flippt der ganz Raum aus. Alle pfeifen, rufen und freuen sich so sehr, dass wir die nächsten erstmal nicht mitbekommen. Alle fallen sich in die Arme und haben eine schöne Zeit. Nur drei Leute nicht. Robert, Annalena und ich stehen stumm, jedoch trotzdem überwältigt, nebeneinander und starren auf die Tafel. Auch die AfD hat zugelegt und die Linken massiv geschrumpft, was ein großer Nachteil, wenn nicht sogar das Ende für RRG sein könnte. Als auch die anderen dann die restlichen Ergebnisse sehen, fangen die ersten an zu rechnen. Ich hab es auch versucht, aber es bleibt bei versuchen.
Wenn alles so bleibt wie es derzeit ist, was nie so ist, dann könnte ein RRG sogar in Frage kommen. Während sich alle freudig darüber unterhalten und Ideen austauschen, kommen die ersten auf uns zu. Alle gratulieren Annalena und Robert zu ihrem gelungenem Wahlkampf. Die meisten Anwesenden kommen auch auf mich zu und bedanken sich für meine Unterstützung. "Das ist alles ihr zu verdanken. Ich stand meist nur daneben. Annalena ist die, die das beste aus der letzten Phase herausgeholt hat." Daraufhin ernte ich einen verwirrten Blick von Annalena, jedoch hat sie gleichzeitig einen leichten Schimmer rosa auf ihren Wangen, was dazu führt, dass auch meine Wangen leicht rot anlaufen.Ich stehe gerade am Büffet als Robert auf mich zu gelaufen kommt. "Alica, können wir kurz nochmal reden"
"Du uh Robert, ich wollte gerade was essen. Ich habe heute noch ni-" Versuche ich mich raus zu reden, da ich echt keine Lust auf ein Gespräch habe.
"Es dauert echt nicht lange. Ich bitte dich." Damit gehe ich stumm mit ihm mit. Er geht einen kleinen Gang entlang, zieht mich dann mit um eine Ecke und schaut dann noch einmal schnell, ob eventuell jemand kommt.
"Du tust ja so, als würde uns ein Mörder verfolgen"
"Alica.." "Was?"
"Also das am Freitag. Du das-"
Er wollte gerade anfangen was zu sagen, aber ich komme ihm zuvor. "Es tut mir Leid, Robert. Die anderen haben mir erzählt was passiert ist und das war definitiv nicht mit Absicht. Ich hab zu viel getrunken, mit ging es nicht gut und ich wollte mich nur festhalten und dann ist das irgendwie passiert. Ich wollte das nicht. Du bist ein super lieber Typ und ich mag sich echt gerne, aber halt nicht so.."
"Sowas ähnliches wollte ich auch sagen. Ich hab mich total schlecht gefühlt und dann hast du meine Nachrichten einfach ignoriert und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Deswegen hab ich Annalena gefragt. Und mit ihr solltest du auch dringen reden. Sie war danach total aufgebracht un- naja egal."
"Wieso wollen alle, dass ich mit ihr rede? Sie war ja nicht so direkt dabei."
"Vertrau mir einfach. Bitte mach es einfach." dabei legt er mir eine Hand auf die Schulter und zwingt sich zu einem kleinen Lächeln.
Nach einer schnellen Umarmung gehen wir wieder zurück zu den anderen und während Robert sich ein Getränk besorgt, suche ich nach Annalena. Jedoch ist die nirgends aufzufinden. Inzwischen streife ich schon seit knappen 8 Minuten durch den Raum, aber keine Annalena. Dann hilft nur fragen. Unzwar Claudi, welche mit einigen aus Hessen zusammensteht und ihren Cocktail schlürft.
"Oh hallo Alica. Es ist so schön dich hier zu sehen. Ich finde dein Outfit so schön. Nur nächstes mal machst du noch etwas mehr Schmuck dran, dann sieht es noch besser aus."
"Danke für den Tipp. Ich finde dein Outfit auch mega. Es passt so richtig zu dir. Aber deswegen bin ich gerade nicht hier. Weißt du zufällig, wo Annalena ist? Ich suche schon seit locker 10 Minuten und ich kann sie nirgends finden."
Nach kurzem nachdenken antwortet sie mir "Ich weiß nur, dass wir vorhin gemeinsam zur Toilette gegangen sind. Jedoch bin ich alleine wieder zurück. Also vielleicht kannst du dort mal nachschauen"
"Oh ich danke dir. Wir sehen uns später hoffentlich nochmal" Und damit gehe ich mit schnellen Schritten Richtung Toiletten, welche zum Glück recht nah am Hauptsaal sind.Als ich dir Tür öffne ist der Raum erstmal leer. Ich wollte gerade umdrehen, als sich eine der Kabinen öffnet und eine nicht sehr glückliche Annalena hinaus kommt. Als sie mich sieht will sie fast wieder umdrehen, was jedoch nicht wirklich funktioniert.
"Hey"
"Hi"
Ich lehne mich an die Wand neben die Waschbecken, während sie sich Hände und Gesicht wäscht.
"Du, also ich, also-"
"Ist gut Alica. Robert hat mir letztens alles erzählt. Du solltest aufhören seine Nachrichten zu ignorieren und-"
"Du ignorierst meine doch auch"
"Das ist was anderes"
"Wieso sollte das was anderes sein?"
"Weil wir uns nicht geküsst haben, okay?! Also was willst du von mir wissen?" Das brüllt sie mir schon fast entgegen und ich schrecke kurz zurück.
"Wir haben vorhin miteinander geredet und er meinte, ich soll mit dir reden. Aber das willst du ja scheinbar nicht." Ich drehe mich von ihr Weg und öffne die Tür.
"Alica warte!"
Doch ich warte nicht. Ich gehe zurück auf den Flur, schlage die Tür hinter mir zu und fange an leicht zu rennen. Ihr Worte haben mich verletzt. Sie waren nicht einmal schlimm, aber die Art wie sie reagiert und es gesagt hat, hat mir gereicht. Ich gehe ich eine Richtung, die ich nicht einmal wirklich kenne und hoffe, dass einfach niemand dort ist. Nach mehreren Ecken bleibe ich an einer Wand stehen und lasse mich auf den Boden sinken. Eine einzelne Träne bannt sich den Weg über meine Wange und andere folgen. Es ist kein richtiges weinen, aber die Angst, die Wut und die Trauer verlassen gerade auf diesen Weg meinen Körper.
Das wäre auch noch einige Zeit so weiter gegangen, wenn nicht ein plötzlicher Schatten in mein Sichtfeld gekommen wäre. Sofort verstumme ich und versuche so ruhig wie möglich zu atmen. Ich halte schon fast die Luft an um nicht aufzufallen, als ich eine nur allzu bekannte Stimme wahrnehme. "Alica? Bist du hier irgendwo?"
Ich stehe von meiner Wand auf, wische mir die letzte Träne mit dem Ärmel von meinem Jacket weg und gehe um die Ecke.
"Da bist du ja. Wir haben uns solche Sorgen gemacht" Anton kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.
"Wer ist wir?" frage ich verwirrt, während ich versuche nach Luft zu ringen. Er lässt mich wieder los und man sieht einen erleichterten Blick in seinem Gesicht.
"Fast alle, die noch da sind. Annalena kam vor knapp einer Stunde und hat nach dir gesucht. Und niemand hat dich gesehen, weshalb die meisten jetzt nach dir suchen. Ahh ich sollte mal Bescheid sagen" Damit zog er sein Handy aus seiner Jackentasche und fängt an mit tippen. "Was ist eigentlich passiert, wieso bist du hier und wieso- hast du etwa geweint? Oh Alica" Und erneut nimmt er mich in eine feste Umarmung und dieses mal fließen die Tränen ununterbrochen.
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𝑎𝑛𝑑 𝑦𝑜𝑢 𝑠𝑎𝑣𝑒𝑑 𝑚𝑒 -annalena baerbock
Fanfiction-abgebrochen?- Die junge Politikerin Alica Thompson ist mit vollem Herzen dabei, etwas an der Regierung von Deutschland zu ändern. Mit Parteimitgliedern ist sie inzwischen gut befreundet und hat keine Probleme, sich einzufügen. Doch dann ist da die...