12.

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{Annalenas POV}

Ich hab es noch nicht einmal richtig verstanden denn schon lief Alica hinter Robert her. Seit wann nimmt er sie mit? Ich dachte-

"Der mag die kleine, kann das sein?"
Entsetzt drehe ich mich um und blicke im ins Gesicht.
"Ach komm. Tu doch nicht so, als ob du das nicht sehen würdest. Die stehen doch voll aufeinander. Schau dir doch nur mal immer an, wie sie ihn anschaut. " "Christian, Robert ist verheiratet. Und Alica weiß das." "Denkst du, das hält sie auf? Ich glaub sie ist eine, die jeden nehmen würde. Hattet ihr nicht auch mal was?" Das war eins zu viel für mich. Ich stand von meinem Platz und ging zu der kleinen Küche. 
Ich schaue mich nochmal um, nur um sicherzugehen, dass mir niemand gefolgt ist. Was ist los mit Alica? Wieso redet sie nicht mit mir, aber mit Robert und seit wann interessiert sich Lindner so für das Privatleben anderer?? Vor allem für das von Alica? Nichts ergibt gerade für mich Sinn. 

Erst lädt der uns in eine Bar ein, so komplett ohne Grund. Dann tanzt er mit Alica, obwohl die beiden nie etwas miteinander zutun hatten. Kurze Zeit später musste ich mit ihm tanzen, was zum Glück nicht lange war, denn dann holte er für uns alle Getränke. Die jedoch vertauschte er, welche wir zurück tauschten und Alica kippte um. Das passiert bei ihr mit dem Alkohol zwar öfters, jedoch passt das alles trotzdem nicht. Und jetzt die Sache, dass er gegen sie und Ro- 

Er denkt wirklich, dass sie was von einander wollen... Nur wieso? Ich meine, nie im Leben. Robert ist glücklich verheiratet und Alica weiß das. "wie sie ihn anschaut" Oder vielleicht hat er doch recht...
"Genug in der Küche versteckt und darüber nachgedacht, dass das zwischen euch nur gespielt war?" 
"Wir hatten nie etwas miteinander. Die Bilder, welche in der Zeitung waren, wurden einfach nur in blöden Momenten gemacht! Und ich verstecke mich nicht."
"Bilde dir das ein. Sie spielt doch nur mit dir, sieh es ein." 
"Wieso interessiert dich das denn überhaupt so sehr, wir haben und hatten nie-" 

Doch meinen Satz konnte ich nicht beenden, denn er hielt mir sein Handy direkt vors Gesicht. Mit einem Bild, von dem ich nicht einmal wusste, dass es existiert. 
"Wo-" doch mir blieben die Worte im Hals stecken. Wie sehr ich diesen Typen hasse. 
"Sieh es ein. Die kleine Schlampe will nichts ernstes. Das merke ich schon eine ganze Zeit. Also wenn du wirklich einmal im Leben schlau sein willst, dann halte Abstand zu der."

Ohne das ich etwas erwidern konnte, war er schon wieder weg. Vielleicht hat er auch dabei recht. Woher er dieses Bild hat weiß ich nicht. Ich will es auch nicht. Und ich will ebenfalls nicht wissen, wie viele Leute es schon gesehen haben. Aber es sieht wenigstens danach aus, als hätte er es selbst gemacht, also ist die Chance schon einmal größer, dass nur er das Bild auf seinem Handy hat. Zumindest hoffe ich das für ihn.

Aber er hat Recht, ich kann mich nicht in der Küche verstecken. Ich bin Politikerin, ich muss machen, was ich machen muss. Für Privates ist später immer noch Zeit. 
Also ging ich zurück zu den anderen. Wir müssen allein weiter machen, da Alica und Robert immer noch fehlen. Und die kommen nicht wieder. Fast 1 Stunde sind sie schon weg und keiner von beiden antwortet auf meine Nachricht. Eigentlich sollte ich mir Sorgen machen, aber inzwischen bezweifle sogar ich, ob das das Richtige war. Ich hätte das damals nicht tun sollen. 


{Alicas POV}

Ich erzählte ihm alles. Zumindest fast alles. Es ist nicht viel und es sind vor allem sinnlose Dinge, aber genau diese machen mich fertig. Natürlich erzähle ich ihm nichts von der Sache mit Christian. Die soll niemand erfahren. Vielleicht ist es auch besser so. Aber ich erzähle ihm von der Sache mit dem Tanzen. Mit der Sache, wie sehr mich gerade alles stresst und wie sehr ich angst habe, jemanden wie Annalena wegen etwas zu verlieren.

Robert ist wirklich wie so eine Art Therapeut für mich geworden. Wir haben zwar seit Wochen nicht mehr so intensiv über meine Probleme geredet, jedoch erinnert er sich an jedes einzelne Detail. Ich persönlich könnte das nicht, weshalb es mich wundert, wie ein Mensch sowas sich so lange merken kann. 
Jedoch bin ich ihm dankbar. Er versucht mir zu helfen und macht es oft ziemlich gut... außer beim Thema Annalena. Selbst er kann mir da nicht helfen und ich muss da alleine durch.

Jedoch nicht jetzt. Inzwischen sind wir viel zu lange weg und müssen langsam wieder zurück zu den anderen.
"Bist du sicher, dass du das kannst?" 
"Ich muss." 
"Du kannst auch nach Hause gehen."

"Nein, ich muss. Ich habe mich dafür entschieden. Ihr braucht meine Hilfe, auch wenn es nur Kaffee holen ist. Aber ich will helfen. Bitte."

Seinem Blick zufolge ist er nicht sehr überzeugt, mich wieder mitzunehmen. Am liebsten würde er mich nach Hause schicken und mich erst wieder holen, wenn es wichtig ist. 

"Morgen ist eh wieder Bundestagssitzung. Lange fehlen kann ich nicht. Ob ich jetzt noch 2 Stunden hier bin oder nicht, macht keinen Unterschied. Also gehen wir jetzt nach unten?"

Wir machen uns beide auf den Weg zurück, nur um die anderen stumm vorzufinden.
"Bei euch alles gut?"
"Ja." kam es von allen anwesenden. Aber mehr nicht. 

Die von der SPD ignorieren uns eh, der eine von der FDP ebenfalls, Annalena hob nicht einmal ihren Kopf und somit war Christian der einzige, der uns anschaut. Wir setzen uns wieder an unsere Plätze und überarbeiten die ganze Sache noch etwas. 


"Wir sehen uns morgen... und kommt diesmal pünktlich" rief uns Robert noch hinterher. Nun waren Annalena und ich wieder alleine, nur dieses mal scheint alles irgendwie angespannter. 
"Ist alles-" "Habt ihr eure Zeit genossen?"
"Was meinst du damit? Was is-" 
"Tu doch nicht so." 
"Was ist denn mit dir los?" 
"Das solltest du dich selbst fragen!" Und noch bevor ich ihren Arm greifen konnte, lief sie aus dem Hauptgebäude. Was war das denn? Das war ja mal so richtig untypisch. Und absolut... unpraktisch.

Kaum war ich zuhause angekommen, klingelte mein Handy. In der Hoffnung, dass es Annalena ist, öffne ich es so schnell wie möglich, doch da stand ein ganz anderer Name...

"Christian Lindner"

𝑎𝑛𝑑 𝑦𝑜𝑢 𝑠𝑎𝑣𝑒𝑑 𝑚𝑒 -annalena baerbockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt