𝙋𝙮𝙧𝙤𝙥𝙝𝙤𝙗𝙞𝙚 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/

20

Angestrengt blinzelnd und mit roten Augen, welche man trotz der Kontaktlinsen erkennen konnte, stand Yoongi in einem gehörigen Abstand zu Jungkook inmitten seines fast komplett leeren Wohnzimmers. 

Während der Schwarzhaarge sich seit einiger Zeit unentwegt Notizen machte versuchte der Jungere nicht zu ersticken. Sein ganzer Körper zitterte und die nach rauch riechende Luft, welche er gezwungenermaßen einatmen musste, sobald der Architekt an ihm vorbei lief, erleichterte es ihm nicht unbedingt. 

"-ongi? Yoongi?" 

"Hmmm?" - leicht benebelt brummte der Blauhaarige, als er die Ansprechversuche des Älteren wahrnahm. Das Atmen, was ein normaler Mensch intuitiv machte, kostete ihm gerade seine uneingeschränkte Konzentration. Er hatte es sich angewöhnt automatisch die Luft anzuhalten, sobald seine empfindliche Nase auch nur den hauch von Rauch wahrnahm, fast so wie ein Säugling, welchen man unter Wasser tauchte. 

Oft genug hatte er deswegen schon Ansagen von Namjoon bekommen, dass die Menschen, welche rauchten ja nicht in flammen standen, doch half dies nicht. Yoongi befürchtete ja nicht, dass die Person neben ihm in flammen aufging. Ein viel größeres Problem war es, dass Raucher für gewöhnlich Feuerzeuge am Körper trugen, sowie Zigarretten, welche leicht entzündlich waren. 

"Weißt du was mit deiner Heizung los ist?" - der Architekt klopfte auf den Anzeiger in dem Regelungskasten vor welchem er schon einige Minuten stand. - "Hier drinnen ist es kälter als draußen und wenn ich bedenke, dass sie hier schlafen bezweifle ich, dass dies angenehm beziehungsweise erholsam ist." - während dem Sprechen bildeten sich wieder kleine Atem-Wölkchen, welche die Kälte zum greifen nahe machte. 

"D-die Heizung wird n-nicht benutzt." - versuchend seiner Stimme Kraft zu geben wich der Blauhaarige zurück, in der Hoffnung frische Luft zu bekommen. Allgemein stand der Kleinere kurz davor raus zu rennen, doch das würde bedeutet, dass er sich seine Chance auf ein neues Haus verbaute. Das letzte mal, als er einfach wegrannte, wollte dieser Architekt nichts mehr mit ihm zu tun haben. 

"Nicht benutzt?" - den Kasten schließend drehte der Schwarzhaarige sich um. - "Ich werde kein Haus entwerfen, wenn die Heizung nicht benutzt wird." - Jungkook schloss seine Mappe und steckte alles wieder zurück in seine Aktentasche. 

"W-warum?"

"Ganz einfach, Yoongi." - der Ältere lief Richtung Tür. Dabei stieg er unelegant über die, direkt vor der Tür platzierten, Matratze und versuchend sie nicht mit seinen, noch vom Schnee nassen, Schuhen zu berühren. - "Ein Haus oder Gebäude will gepflegt werden. Egal welche Materialien ich für den Bau wählen würde, wenn du sie nicht auf einer Mindesttemperatur hälst wird das Mauerwerk Schäden nehmen. Die Folgen können unterschiedlich sein. Entweder es wird in sich zusammenbrechen, es könnten giftige Dämpfe entstehen oder aber der Brandschutz verschwindet. Klar ist auf alle fälle, egal welche Folgen eintreten, sie schaden ihnen. Vielen Architekten ist es egal, was mit ihren Kunden geschieht, doch bei mir gibt es eine Klausel, welche mir verbietet sie wissend einer Gefahr auszusetzen." 

"Dann ignorieren sie es doch. Es muss doch keiner erfahren, dass sie davon wussten." - leicht verzweifelt stellte Yoongi sich dem deutlich größeren in den Weg. - "Ich Bezahle auch jeden Preis!" 

Kopfschüttelnd lachte Jungkook auf. - "Kleiner, ganz davon abgesehen, dass ich mich nicht bestechen lasse und mir Herr Kim den Kopf abreißen würde, wenn dir was passiert, ist ein Leben unbezahlbar." 

"Machen sie doch einfach eine Ausnahme." - die Verzweiflung, welche ihm so langsam in die Knochen kroch, ließ seine Angst leicht in den Hintergrund rücken. Der Architekt war seine letzte Chance auf ein neues Zuhause. 

"Nein." - seine Handschuhe wieder richtig anziehend begann der Ältere durch den Schnee in richtung Tor zu stiefeln, dabei folgten ihm in einigem Abstand kleinere und schnellere Schritte. 

"I-ich gebe ihnen alles was sie wollen." - kurz bevor sie das Tor erreichten stellte Yoongi sich entschlossen vor den Tätowierten und gepiercten Mann. 

"Alles?"

Ohne groß darüber nachzudenken nickte der Blauhaarige energisch. Dass seine Haarspitzen leichten Frost hatten, da er weder Mütze noch Schal trug, ignorierte er. Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich seine Haare im gefrorenen Zustand abbrach. Tragisch war dies nicht unbedingt. Somit sparte er sich jedenfalls den Weg zum Frisör. 

"Okay, im Gegenzug, dass ich ein neues Haus entwerfe möchte ich, dass du mit meiner Hilfe deine Angst besiegst."

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Es tut mir leid, dass so lange nichts mehr kam, doch hab ich viel zu tun und es wird voraussichtlich auch nicht weniger. :(