𝙋𝙮𝙧𝙤𝙥𝙝𝙤𝙗𝙞𝙚 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/

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"Also..." - tief luftholend schloss der Blauhaarige seine Augen. 

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"Tae Tae!!" - glücklich schreiend rannte der 5 Jährige durch das große Companygebäude auf den rothaarigen Mitarbeiter zu, welcher soeben aus dem Fahrstuhl trat. 

Alle Mitarbeiter und angestellte, an welchen der kleine Junge vorbei rannte, verbeugten sich höflich vor dem Kind des CEOs, wobei es das Kleinkind nicht interessierte. Die letzten Meter schmiss er sich in die Arme des Älteren. 

"Du trägst es?" - freudig drehte er das selbstgemachte Armband an Taehyungs Handgelenk. 

"Natürlich. Willst du noch mit hoch kommen? Ich mache dann Pause und du kannst mir von deinem Tag erzählen?" 

Fröhlich nickend klammerte Yoongi sich noch fester an den Mann, welcher zielstrebig durch das Gebäude lief und sie beide letztendlich an dessen Schreibtisch niederließ. 

Wie jedesmal schnappte der Blauhaarige sich das Bild vom Schreibtisch des Rothaarigen und bewunderte fasziniert das Mädchen neben Taehyung. Sie war wie er. 

"Erzählst du mir wieder eine Geschichte über sie?" - auf den Schoß des Älteren kletternd setzte der 5 Jährige Yoongi sich breitbeinig hin. 

"Wolltest du mir nicht von deinem Tag erzählen?" - fragend zog Taehyung eine Augenbraue hoch. Der Junge vor ihm war aufgeweckt und fröhlich, wenn er nicht gerade mt seinen Eltern oder Ärzten zutun hatte. 

"Erst eine Geschichte." 

"Okay." - sein Mittagessen auspackend gab er dem Blauhaarige eine kleine Tüte an Schlümpfen bevor er versuchte, sich daran zu erinnern, welche Geschichte er dem Kleinen noch nicht erzählt hatte. Dabei war dem Älteren stets wichtig bei der Wahrheit zu bleiben und Yoongi dennoch etwas über ihn und dessen Besonderheit zu erzählen. 

Sich räuspernd nahm er das Bild aus den Kinderhänden und deutete auf seine Schwester. - "Erinnerst du dich noch, dass sie so ist, wie du?" 

Yoongi nickte aufgeregt. Wie könnte er das jemals vergessen. Der einzige Mensch, welcher ihm zeigte nicht alleine zu sein, war das Mädchen und er hatte sie noch nie getroffen. - "JA, wir sind besonders aber Appa und Eomma meinen ich sei kaputt." - ein dunkler Schatten legte sich auf das Gesicht des Kleinkindes. - "Und der böse Doktor versucht mich wieder ganz zu machen." - bei der Erinnerung an die letzte Untersuchung traten ihm Tränen in die Augen. Sie hatte ihm eine lange Nadel in den Rücken gestochen, um an etwas Rückenmark heranzukommen. 

"Was hatte ich dir dazu gesagt?" - mit einer liebevollen Strenge sah der Rothaarige dem Kind in die grünen Augen. 

"Sie sind nur neidisch." - zum Ende hin wackelte die Stimme des Jüngeren  - "A-aber auf was? Ich habe nichts wertvolles. Nicht mal Geld." 

Das war das Stichwort was Taehyung nun die heutige Geschichte gab. 

"Weißt du, du hasst etwas viel wertvolleres." - mit dem Jungen aufstehend stellte er sich an die große Glasfront des Bürogebäudes und sah hinunter in den Innenhof. Für den Blauhaarigen blühten dort nur Blumen, doch Taehyung sah tiefer. Er wusste, was sich in dem Keller unter den schön angelegten Blumenbeeten abspielte und es erinnerte ihn nur immer wieder daran, was für ein Monster Herr und Frau Min waren. Dem Rothaarigen war es sowieso schleierhaft, wie solche Monster ein solch wertvolles Wesen bekommen hatten. Yoongi besaß so viel Gutmütigkeit und Verständnis, wie nichtmal alle Mitarbeiter der Company zusammen hätten  - "Meine Schwester und du, ihr habt 'Engel'. Und jeder der genauso ist, wie du." 

"Engel? Mit Flügel und so?" - aufgeregt blickte das Kleinkind nach oben in den Himmel und Taehyung folgte nur schmunzelnd dem Blick des Jungen, wie er fasziniert die Vögel beobachtete.  

"Nein, keine Flügel. Es sind Menschen." 

"Aber Menschen sind Böse und machen einem nur Aua." 

"Diese nicht. Sie können alles, was du willst, für dich sein." 

"A-alles?" 

"Hmmm, ein Bruder, ein bester Freund oder ein Beziehungspartner. Meine Schwester hatte ihren 'Engel'. Es war ein sehr hübscher, junger Mann. Er hat sie auf Händen getragen und ihr gezeigt, wie einzigartig sie war. Diese Menschen lieben dich, so wie du bist." 

"So wie du mich?" - Yoongi war aufgeregt. Er wollte auch seinen 'Engel'. 

"Nein. Anders. Aber du musst auch für ihn oder sie da sein. Menschen sind darauf eifersüchtig, dass ihr jemanden vom Schicksal habt. Ihr beschützt euch gegenseitig, doch solltest du 'gesund' werden, dann wird dir dein 'Engel' genommen." 

"Oh oh, wann kommt meiner?" 

"Das weiß ich nicht. Wenn die Zeit reif ist." 

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Die Augen immer noch geschlossen seufzte der Blauhaarige müde auf. - "Ich glaube er hat mich angelogen oder mein 'Engel' ist kaputt." 

"Warum?" - schwer schluckte der Ältere, dabei schielte er zu dem Brief. Das, was Yoongi von Taehyungs Erzählungen berichtet hatte, kam ihm verdammt bekannt vor. 

Hoffnungslos lachte der Jüngere kurz auf. - "Ich bin 22, bald 23 und habe ihn immer noch nicht. Ich war mein ganzes Leben alleine und renne jetzt noch vor allem weg." - kleine Tränen rannen aus den grünen Augen ohne, dass er einen Ton von sich gab. - "Es ist anstrengend besonders zu sein." 

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