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"Yoongi! Ich bitte dich, es ist nur ein Wasserkocher!" - immer wieder klopfte der Schwarzhaarige sachte an seine Badezimmertür. Nachdem er dem Jüngeren seinen Plan für die nächsten paar Stunden eröffnet hatte, war dieser zu Beginn erstaunlich ruhig geblieben. 

Bis jetzt. 

Nun saß der Blauhaarige in Jungkooks Bad und kam, trotz der unzähligen Versuche des Hauseigentümers, nicht heraus. 

"Ich verspreche dir auch, immer bereit neben dir zu stehen." - seine Augen schließend hoffte er vergebens auf eine Antwort. Das einzige, was ihm versicherte, dass er nicht das Gebäude verlassen hatte, waren die Schuhe sowie der Fakt, dass sein Badezimmer ein viel zu kleines Fenster hatte als dass ein Mensch hindurchpassen würde. - "Kleiner, wir müssen doch irgendwie voran kommen. Es kann nicht immer so sein, dass du dich vor der Welt versteckst. Solange man es ja nicht darauf anlegt, brennt auch nichts an." - seufzend setzte der Architekt sich auf den Boden und umschloss seine Knie mit den Händen. 

Er war verzweifelt. Jungkook dachte, dass der Blauhaarige etwas mehr Vertrauen zu ihm gefasst hatte, zumal dieser sich, laut Taemin, sowieso nicht daran erinnerte, dass er wegen ihm den Anfall bekam. Somit war er für Yoongi doch eigentlich ungefährlich. 

"Yoonie, ic-" 

"So dürfen mich nur ausgewählte Freunde nennen! Und wir sind keine!" 

Der Schwarzhaarige wusste nicht, ob er sich freuen sollte, dass der Jüngste antwortete oder ob er weinen sollte, da sich der Satz wie ein Messer in seine Brust bohrte. - "Ist gut... Yoongi, aber ich habe dennoch alle Teesorten herausgesucht. Hast du einen Lieblingstee?" - dass seine Stimme hoffnungsvoll klang konnte der Tätowierte nicht verhindern. Ihm war es momentan fast schon egal, ob der Kleinere ihm half oder nur den Tee trank. Hauptsache er sprach mit ihm und schloss sich nicht weg. 

"Matcha?" - es klang wie eine Frage, doch reichte es Jungkook, sodass dieser sich erhob und in der Küche das schon vorbereitete Teewasser aufsetzte. 

Irgendwo gab er sich die Schuld an allem, was dem Blauhaarigen passierte. Vom Anfall bis hin zu dem Emotionsausbruch, heute Mittag. Es verletzte ihn, dass Yoongi wegen ihm irgendwie nur weinte und es ihm schlechter ging, dabei wollte er den exakt gegenteiligen Effekt erreichen. Er wollte, dass der Jüngste lachte, gerne bei ihm war und er selbst sein konnte. Doch alles was geschah, war ein flüchtender Yoongi, in seinem Badezimmer, welcher sich vor ihm weggeschlossen hatte. 

Erschöpft nahm er die Kanne des Kochers, sobald das altbekannte Klicken erklang, dass das Wasser heiß genug war, und goss es prompt in die beiden Tassen, welche mit dem grünen Pulver schon vorbereitet auf der Mittelinsel standen. 

Die beiden, nun heißen Tassen unter den Mixer stellend, damit das grüne Pulver sich mit dem Wasser verband, lehnte er sich wartend an die Theke. 

Jungkook war müde, doch sobald er versuchte zu schlafen ging es nicht. Nicht einschätzen zu können, wann der Jüngste sich dazu entschließen würde wieder aus dem Badezimmer zu kommen nahm er sich sein Handy und zog umständlich den Brief hervor. 

Mit einem prüfenden Blick auf die immer noch geschlossenen Tür faltete er den Brief auf. 

Der Architekt wusste nicht, was er erwartet hatte. 

Einen Liebesbrief? 

Eine Abfuhr? 

Alles, doch ganz sicher nicht die Handschrift einer alten Dame vor sich zu sehen, welche sich wunderschön über das ganze Blatt erstreckte. 

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<3

𝙋𝙮𝙧𝙤𝙥𝙝𝙤𝙗𝙞𝙚 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt