𝙋𝙮𝙧𝙤𝙥𝙝𝙤𝙗𝙞𝙚 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/

15

"Der Mann war gruselig." - sich schüttelnd lief Jimin mit Jungkook im Schlepptau aus der Company in den winterlichen Februarsturm.

"Das denken sich einige sicher auch bei uns." - der Schwarzhaarige begann die Tattoos auf seinem Handrücken nachzumalen. Es war eine Angewohnheit, welche jedes mal zu Vorschein kam, wenn er nachdenklich war. Er wusste nicht, was er sich von dieser Angewohnheit erhoffte, denn die Lösung seiner Fragen würde er sicherlich nicht bekommen.

"Das liegt aber daran, dass die Menschen denken, sobald man Tattoos hat ist man ein Bad-Boy." - der Rosahaarige schüttelte den Kopf. Er war bei solchen Vorurteilen schon immer sehr empfindlich gewesen.

"Bist du nicht Bad-Boy?" - Jungkook zog eine Augenbraue hoch und blickte prüfend auf den Kleineren herab.

"Nein. Fuck-Boy." - versuchend ein breiteres Kreuz zu bekommen lief der Tattoowierer leicht vor dem Größeren.

"Warum bin ich nochmal mit dir befreundet?" - sich an die Stirn fassend schüttelte der Architekt den Kopf, musste jedoch zeitgleich leise Kichern.

"Weil du außer mir keinen hast und mich insgeheim heiß findest." - mit den Augenbrauen wackelnd grinste Jimin den Größeren an.

"Eher andersherum." - einen Arm um den Rosahaarigen legend taumelte die beiden die schneebedeckten Straßen entlang. Der Trubel vom Morgen hatte sich gelegt. Viele Geschäfte waren schon geschlossen, andere Bauten ab oder bereiteten sich auf den morgigen Valentinstag vor.

"Alles eine Frage der Interpretation." - Jimin zog den Schwarzhaarige in das süße Café, wo sie erst letztens drinnen saßen.

"Guten Tag." - der gleiche Sonnenschein, wie das letzte Mal, als sie sich länger mit dem Blauhaarigen unterhalten hatten, begrüßte die beiden jungen Männer und streckte ihnen die Karte hin.

Lächelnd nickte der Schwarzhaarige den Weißhaarigen zu und setzte sich auf den gleichen Platz mit den Barhockern, wo der Tresen aus Glas bestand und Koi's sowie andere Fische ihre Runden zogen. So wirklich hatte Jungkook sich nie mit den Wasser-und Meeresbewohnern beschäftigt. Warum auch, er liebte das Feuer.

"Yoongi scheint nicht da zu sein." - Jimin drehte sich inzwischen ziemlich stark und aufsehenerregend um die eigene Achse, auf der Suche nach dem Blauhaarigen.

"Scheint so." - der Architekt ließ desinteressiert seinen Blick durch das Café wandern. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie sein bester Freund so an dem Kleinen hing. Am Ende würde Jungkook nur Schwierigkeiten bekommen, da der Rosahaarige seine Hormone nicht in den Griff bekam.

"Wissen Sie schon was sie wollen?" - Hoseok stand, genauso wie Yoongi das letzte Mal, vor den beiden tätowierten Männern und lächelte sie freundlich an.

"Einen schwarzen Kaffee, bitte." - Jungkook klappte die Karte zu. Er verstand die Menschen nicht, welche dieses ganze gebackene Zuckerzeug jeden Tag essen konnten. Er aß es, ja, aber auch nur einmal in der Woche, wenn überhaupt. Genauso wenig konnte er Jimin nachvollziehen, wie er ab und zu nachts um 3 Uhr auf die Idee kam Kekse und Törtchen zu backen.

"Einen Kakao und Erdbeertorte bitte." - glücklich gab der Rosahaarige die Karten zurück und sah sich noch etwas um.

"Bau Yoongi doch so ein Café, nur als Haus."

"Hmmm." - Jungkook hatte seine Augen zur Hälfte geschlossen und genoss das leise Gemurmel der Kunden, sowie den Geruch frisch gemahlenen Kaffees. - "Lass das designen mal bitte meine Sorge sein."

"Wenn du meinst."

Schneller als die beiden es erwartet hatten stellte der Weißhaarige ihnen die Bestellungen auf den Tisch, wobei der Architekt nur leicht dankend nickte.

"Ehm Herr Jung?" - Jimin hielt den Mann kurz am Arm fest. - "Ist Yoongi heute nicht da?"

Der Blick des Café-Inhabers verdunkelte sich. - "Sie würde auch nicht am Todestag ihrer Eltern arbeiten."

Innerlich schlug der Schwarzhaarige sich an die Stirn. Er würde gerne wissen in welcher Parallelwelt der Kleinere lebte.

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