Kapitel 18

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Töte ihn!
Nervarians schreckliche Stimme hallte durch den Raum.
Töte ihn!
Das Messer in meiner Hand funkelte.
Töte ihn!
Langsam schritt ich auf Draco zu. Meine Augen spiegelten Hass und Blutgier. Vergeltung.
Töte ihn!
Ich packte das Messer fester.
Draco schrie.
Töte ihn!
Ich stach zu.

Mein Körper schnellte senkrecht in die Höhe.
Es war noch Nacht. Mitternacht.
Dunkelheit umgab mich.
Der Mond leuchtete nur spärlich in das Zimmer.
Mein Herz raste. Hektisch.

Zitternd stand ich auf. Angst machte sich in mir breit. Höllische Angst. So wollte ich nicht mehr leben.
Wollte nicht mehr jede Nacht schweißgebadet aufwachen.
Wollte niemanden töten oder erstechen.

Bibbernd tapste ich zum Fenster. Mit wachsamen Blick und Feuer in der Hand.

Der Mond leuchtete.
Die Sterne funkelten.
Das Meer rauschte.

Die Angst wuchs.
Sie umklammerte mein Herz und ließ nicht mehr los.
Panik stieg wie Galle in mir hoch.

Krampfhaft hielt ich mich am eisernen Gelände fest.
Das hielt ich nicht mehr aus.
So viel Druck lastete auf mir.
Ich löschte die Flamme in meiner Hand und schaute zurück ins Zimmer.

Wenn ich hier blieb, starben Menschen.
Wenn ich ging, starb ich.

Eine Träne kullerte mir über die Wange. Wie sehr würde ich Draco vermissen. Philo und Dako. Nelio und Jano.

Mit klopfendem Herzen zog ich mich aufs Fensterbrett. Unter mir ging es zehn Meter in die Tiefe. Steile Klippen und scharfe Felsen.

Ich schloss schluchzend die Augen......... und sprang.

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Drachenseele - Hoffnungstod Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt