"Na los. Schneller!", trieb Dako mich voran. Ich kam ganz schön ins Schwitzen. Ich turnte unter drehenden Stangen hindurch, hangelte mich über ein Meer aus Plastikhaien und lief Zick-Zack durch ein Dschungel aus Schaumstoffschlangen. Und das alles in fünf Minuten. Völlig erschöpft erreichte ich das Ende des Pakurs und ließ mich keuchend auf den Boden sinken. Schnaufend legte ich mich hin. "Was ist los?", fragte Nelio, der an der Wand gestanden hatte und mir beim Trainieren zugesehen hatte. Ich seufzte, stand auf und fächelte mir mit der Hand Kühlung zu. Leider ging das ein bisschen in die Hose. Denn als ich meine Hand hob und wedelte, erzeugte ich einen schieren Wirbelwind. Er fegte durch den gesamten Hof und wirbelte so gut wie alles mit sich mit. Verzagt ballte ich die Hand zur Faust, doch der Minitornado drehte sich dadurch in die andere Richtung unf spie die gesamten Waffen und Rüstungen wieder aus. Nelio, Dako und ich warfen uns auf den Boden, während Schwerter und Helme über unsere Köpfe donnerten. Nach zwei Minuten legte sich der Sturm. Dako schaute mich finster an und Nelio schlug sich die Hand an die Stirn. "Ups", sagte ich entschuldigend und machte mich ans Aufräumen. Plötzlich kam der Mann, dessen Name nicht genannt werden darf
mit einer Tasse Tee herausgestapft. Dann ließ er die Tasse fallen. "Was ist denn hier passiert?", fragte er entsetzt und runzelte die Stirn. Dako und Nelio zeigten beide fast gleichzeitig auf mich. Ich zuckte kleinlaut mit den Schultern und hob eine Sense vom Boden auf. "Alisha, du musst deine Kräfte besser kobtrollieren! Komm heute Abend zu mir!", war alles, was der alte Mann zu sagen hatte. Ich atmete aus. Doch leider hatte ich Nelio und Dako vergessen. Sie ließen mich alles aufräumen, während sie an der Wand lehnten und gemütlich Limo tranken. Danach verdonnerten die zwei mich zu einem längeren Training.Und wieder sprang ich über schnappende Plastikkrokodile, kämpfte gegen Puppen und hangelte an dünnen Seilen entlang. Schließlich forderte Dako mich zu einem Kampf heraus. Er wollte mir den Schwertkampf beibringen. Nelio lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Anscheinend glaubte er nicht so wirklich daran, dass ich jemals besser werde, als Dako. Aber immerhin schaute er zu. Dako nahm zwei lange Stöcke und warf mir einen davon zu. Geschickt fing ich ihn auf und schwang ihn probeweise vor mich her. Dann wartete ich auf den ersten Zug. Dako überlegte kurz, schätze mich ab und umkreiste mich. Dann stieß er zu. Ich duckte mich weg, doch Dako schlug erneut zu und mein Stock flog in hohem Bogen davon. Nelio fing ihn auf, rief: "Tot!" und warf mir das Holz zu. Wütend auf mich selbst und entschlossen es besser zu machen ging ich erneut an den Kampf heran. Nach schließlich 51 Kämpfen, hatte ich kaum mehr Mühe Dakos Schläge zu blocken. Er prasselte auf mich ein. Links, rechts, hoch, runter. Zur Seite, nach oben, ducken, schlagen. Es begann eine Endlosschleife zu werden. Doch dann, dann auf einmal spürte ich ein Kribbeln in meiner Hand und mein Stock zerbrach wie ein Streichholz. Immer noch kribbelte es. Es wurde unerträglich. "Was passiert mit mir?",fragte ich panisch und ich schwitzte. Dako trat einen Schritt zurück, ließ seinen Stock fallen und warf sich auf die Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn auf einmal sausten meine Hände zu Boden und ein Spalt tat sich im Boden auf. Dakos Stock zerbrach mit einem Krachen. Doch noch immer hörte das Kribbeln nicht auf. Nun war es kein Kribbeln mehr, es war eher ein Drücken. Ich griff mir an den Hals. Es zerdrückte mich. Zerquetscht meine Lungen. Ich hörte ein Flüstern und Wispern. Befrei mich! Das Kratzen wurde stärker. Befrei mich! Ich bekam keine Luft. Befrei mich! Mit voller Wucht griff ich an meinen Hals, riss mir die Kette mit dem Saphir herunter und schleuderte sie auf den Boden. Der Drache in dem Saphir leuchtete grell auf, das Licht wurde immer stärker. Dann plötzlich erlosch es.
Ich rang nach Atem. Meine Kehle wurde wieder frei und mein Puls beruhigte sich wieder. Keuchend starrte ich auf das Amulett. Früher war es fast so wie mein allergrößter Schatz gewesen. Jetzt ist es mein Albtraum. "Was war das denn grad eben?", fragte Nelio fassungslos und kniff die Augen zusammen. Dako kratzte sich ratlos am Hinterkopf. Immer noch aufgeregt antwortete ich: "Ich weiß es nicht, Nelio. Ich weiß es nicht! Aber eins ist sicher. Das Ding da ist nicht nur ein Amulett. Es lebt.
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Drachenseele - Hoffnungstod
FantasyNur ein einziges Wort und du wirst Teil deines größten Abenteuers Nur ein einziges Lied und dein Körper beginnt zu wandeln Nur ein einziger Satz und du wirst für immer eine Heldin bleiben. Sag jedoch nur eine einzige falsche Silbe und dein Herz hat...