Das weite Meer erstreckte sich endlos unter dem himmelblauen Himmel. Vögel drehten am Horizont ihre Runden.
Wir standen an einem der weißen Sandstrände und blickten ratlos auf die ruhigen Wellen.
"Und jetzt?", fragte Philo und stemmte die Arme in die Hüften.
Ich legte den Kopf schräg.
"Ich kurve jetzt ein bisschen über dem Meer herum und versuche diesen verdammten Tempel zu finden!"
Ich wandelte meinen Körper und schwang mich hoch in die Luft.
Mit verschärften Augen beobachtete ich das Meer und suchte nach der Schlucht.
Nach ein paar Minuten erblickte ich schließlich eine kreisrunde Spaltung mitten in den Wellen.
Ganz unten im Sand stand erhoben ein gewaltiger schwarzer Tempel. Blaue Lichter schwebten um ihn herum und strahltem eine geheimnissvolle Aura aus.Ich flog wieder zurück und landete in Menschengestalt.
"Ich habe den Tempel gefunden. Sieht meiner Meinung nach richtig gruselig aus. Wenn wir direkt übers Meer kommen, brauchen wir sieben Stunden."Fast gleichzeitig stöhnten Dako und Nelio auf.
Philo und Draco klappten entsetzt den Mund auf: "Sieben Stunden?!"Ich nickte gequält.
"Und wie sollen wir dahin kommen?",fragte Dako skeptisch. "Wir haben ja noch nicht mal ein Boot."
Ich überlegte kurz und trat ins seichte Wasser.
Winzige Fische suchten erschrocken das Weite.
Glänzende Muscheln spiegelten sich im Glanz der Wellen.Ich streckte die Hand ins lauwarme Meerwasser und ballte sie zur Faust.
Sofort spürte ich den Sog der Wellen, die ruhig hin und her plätscherten.
Ruckartig spreizte ich nun die Finger und spürte sofort die Veränderung.
Das einst so kristallklare Wasser verfestigte sich zu einer klebrigen Masse und folgte einer unsichtbaren Spur auf direktem Weg zum Tempel der Seelen.
Amüsiert stieg ich darauf und winkte den anderen zu.
"Na los. Wartet ihr auf eine schriftliche Einladung? Das Wasser ist fest. Ihr könnt drauf laufen! Vielleicht werdet ihr ein bisschen nass!""Bist du dir sicher? Ich habe keine allzu große Lust meine Kleider nass zu machen.",murmelte Draco und inspezierte das wabernde Wasser.
Ich grinste ihn frech an und manipulierte die Luft so, dass sich eine gewaltige Pfütze über Dracos Kopf bildetet und mit einem lauten Platsch auf ihn nieder ging.
Draco kreischte voller Überraschung auf und machte einen Satz zur Seite, doch leider zu spät. Das Wasser erwischte ihn mit voller Wucht und durchnässte ihn bis auf die Knochen.
Ich lachte ohne Pause und rief schadenfroh: "Jetzt brauchst du dir keine Sorgen mehr wegen deiner Kleidung machen! Jetzt sind sie schon nass! Kommt jetzt, ihr werdets schon überleben!"
Ich ging fröhlich pfeifend voraus. Lachend folgten sie mir. Bis auf Draco, der grummelnd nach stapfte und seine nassen Haare aus seinem Gesicht streifte.
Vier Stunden vergangen
"Ich kann nicht mehr!", maulte ich sichtlich erschöpft und blieb keuchend stehen.
Ich war am Ende meiner Kräfte.Die Sonne prahlte unerschöpflich auf uns hinab und jedes bisschen Schatten ging verloren.
Kein Lüftchen regte sich in der Gegend. Es war absolut windstill.
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Drachenseele - Hoffnungstod
FantasyNur ein einziges Wort und du wirst Teil deines größten Abenteuers Nur ein einziges Lied und dein Körper beginnt zu wandeln Nur ein einziger Satz und du wirst für immer eine Heldin bleiben. Sag jedoch nur eine einzige falsche Silbe und dein Herz hat...