F E U E R (II)

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E V E L Y N

„Fick mich."

Das war sie, die Feuerprobe für meine Schülerin, die rittlings auf mir saß und prompt zu Eis erstarrte als die Worte in ihr Ohr drangen. Es war kaum mehr als ein Wispern, ein zartes Hauchen, das meiner Kehle entwich - paradox, denn in mir tobte ein Feuer purer Leidenschaft und ich glaubte buchstäblich zu verbrennen, so heiß war mir. Noch nie hatte ich ein solches Verlangen verspürt wie in diesem Augenblick, was ganz allein Peyton geschuldet war. Es war die Art wie sie mich küsste, die mich so geil machte - fordernd, bestimmend und hungrig - und wie sie ihre Hände immerzu über meinen Körper gleiten ließ. Mit all diesen Berührungen, ihrem süßen Stöhnen und dem Bild, das sich nun vor mir auftat, hatte sie mich binnen kürzester Zeit an den äußersten Rand meiner eigenen Lust katapultiert. Ich war bereit. Bereit, die rote Linie zu überschreiten. Bereit, etwas zu riskieren und die Grenze zu durchbrechen, um mich ihr vollends hinzugeben. Gott, wie sehr ich mich nach ihr verzehrte! Die Gier nach ihr fand ihren absoluten Höhenpunkt, als sie in einer Kabine der Lehrertoiletten völlig unvermittelt ihre Hand zwischen meine Beine schob und mich so geschickt fingerte, dass ich den herannahenden Orgasmus bereits nach wenigen Sekunden spürte. Ab diesem Moment war ich die (Not-)Geilheit in Person - ich konnte an nichts anderes mehr denken als an heißen, zügellosen Sex mit meiner Schülerin. Aus der Ferne beobachtete ich sie im Platinum und musterte ihren sagenhaften Körper, der sich fließend zum Beat der Musik bewegte. Sie hatte keine Ahnung, wie sexy sie dabei aussah, was nicht nur an ihrem verführerischen Outfit lag. Ich konnte nichts anderes tun als mich ihr zu nähern, ihr unauffällig über den Rücken zu streichen und so auf mich aufmerksam machen. Denn ich wollte sie, ich wollte sie ganz für mich allein, fernab von den Menschenmassen. Wie viele Regeln ich brechen würde, war mir dabei vollkommen egal. Der Drang, mein Verlangen zu stillen, war alles, was mein Bewusstsein erfüllte und mich letztlich steuerte wie eine Spielfigur. Ich pfiff auf sämtliche Verbote, Gesetze und Verpflichtungen, und ließ mich einfach treiben. Direkt in Peytons Arme. Fuck, ich will sie so sehr, geisterte es durch meinen Kopf. Doch wollte sie es auch?

Noch immer rührte sie sich keinen Zentimeter, sie hatte ihr Tun gänzlich gestoppt. Einzig ihren heißen Atem konnte ich an meinem Hals spüren, was mir eine prickelnde Gänsehaut bescherte. Ich fragte mich, ob sie meine Aufforderung eingeschüchtert hatte. Zugegeben, meine Wortwahl war ungewohnt derb. Im Schulalltag erlebte sie mich vollkommen anders, ich drückte mich viel gewählter aus. Doch im Bett bevorzugte ich eine andere Ausdrucksweise. Mir war bewusst, dass ich sie damit unter Umständen verschrecken würde, doch das Risiko musste ich eingehen, denn Kommunikation war für mich beim Sex essenziell. Viele beschränkten es einzig auf den körperlichen Teil. Darauf, wie die Bewegungen und Liebkosungen ausfielen, und wie intensiv sie stimuliert wurden. Mir war das nicht genug, ich brauchte mehr. Dirty Talk machte es für mich erst richtig sexy und grenzte es vom stupiden Durchvögeln ab. Ich wollte wissen, wie sich meine Partnerin dabei fühlte, wenn ich es ihr besorgte; wollte wissen, was ihr gefiel. Und ich wollte es ihr ebenso mitteilen. Natürlich konnte man dies auch auf die gesittete und anständige Art machen, doch im Laufe der Zeit hatte ich gemerkt, dass mich schmutzigere Worte viel mehr anmachten. Es löste etwas in mir aus und steigerte meine Lust um ein Vielfaches, weshalb ich im Bett seither kein Blatt mehr vor den Mund nahm und mich weitaus derberer Sprache bediente als es im Alltag der Fall war. Wenn ich Glück hatte, dann teilte meine Sexpartnerin diese Vorliebe und schuf damit die besten Voraussetzungen für großartigen Sex. Alles Weitere war dann nur noch eine Frage des Könnens. War sie jedoch kein Fan davon, so würde ich bestenfalls befriedigt werden und den Höhepunkt erreichen, mehr aber auch nicht. Wie Peyton dazu stand, konnte ich bisher noch nicht in Erfahrung bringen. Sie war ein leidenschaftlicher Mensch, das stand für mich außer Frage. Aber schmückte sie diese Leidenschaft auch mit Worten aus wie ich es tat? War Dirty Talk für sie ein An- oder Abtörner? Ich musste es endlich wissen. Gerade als ich meinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, umfasste Peyton meine Handgelenke, stieß mich zurück und fixierte mich kraftvoll auf der Matratze. Es geschah so plötzlich und aus heiterem Himmel heraus, dass ich erschrocken nach Luft schnappte und sie anstarrte. Den Kopf so gesenkt, dass ich ihr Gesicht kaum sehen konnte, kam sie mir näher und stoppte direkt neben meinem Ohr.

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